Donnerstag, 24. Mai 2018

Unsere Klink in Shell wächst langsam aber wir brauchen mehr Schwung. Die Operationssäle sind diesen Monat hoffentlich fertig. Wir haben die ersten Gelder für den Zoll bezahlt. Auch wir lernen bei diesem Prozess.
Der nächste große Schritt ist die Geburtshilfe. Die beiden Räume sind derzeit Abstellkammer aber das wird sich bald ändern. Im nächsten Monat soll ein Fernsehteam aus Holland kommen, um einen Film über die holländische Missionarsfamilie unseres Teams zu drehen. Ihr Ziel ist, Indianer für Geburten einzuladen. Das Konzept werden wir später vorstellen.
Aber unsere Klinik braucht noch einen anderen Schwerpunkt. In der Vergangenheit hatten wir viele Patienten für Magen-Darmspiegelungen. Das war für die ganze Region wichtig.
Einer der Räume für Geburten war ein Raum für solche Untersuchungen. Der soll jetzt hoffentlich mit den Geldern aus Holland über die Fernsehsendung restauriert werden. Aber es soll auch als Raum für Endoskopie genutzt werden.
Da stellt sich zunächst die Frage nach den Instrumenten. Wir hatten die Eirichtung mit Video-Endoskopie, aber die hat die Mission mitgenommen und nutzt sie in Quito. Also brauchen wir neue Geräte. Ein Gastroskop kostet ca 18.000 Dollar neu, vielleicht gibt es etwas gebraucht billiger. Wir brauchen eigentlich zwei Geräte. Dann eine Dickdarmkolonskop ca 20.000,-. eines genügt. Und für das Ganze das Videoaufzeichnung, nochmals $ 20.000,-. Zusammen sind das ca $ 80.000,-neu, gebraucht weniger, geschenkt noch preisgünstiger. Wir planen das System Olympus.
Wir brauchen gute Geräte eines Typs, denn Reparaturen sind teuer hierzulande. aber wir wollen nicht alles selber machen. Also brauchen wir jemanden, der unser Personal besser als wir anleiten kann.  Eckehart hat beides in der Vergangenheit im Hospital eingeführt, aber es soll noch besser werden.
Jetzt haben wir alte Freunde getroffen. Er war amerikanischer Arzt damals mit HCJB in Quito, hat seinen Titel als Internist anerkennen lassen und war damals ganz schnell zum Krankenhausleiter ernannt worden, was ihn überfordert hat. Die Einzelheiten wissen wir nicht. Er kündigte - wurde gekündigt. Ein Ende mit vielen Wunden, die ihn Jahre zum Verarbeiten gekostet haben. Aber seine Liebe zu den Menschen in Ecuador ist geblieben und er kommt immer wieder zu Besuch. Er hat damals seine Gastroenterolgische Praxis in den USA aufgegeben, um nach Ecuador als Missionar zu kommen.
Wir haben uns am letzten Wochenende eine Std vor Abfahrt zum Flughafen mit ihnen getroffen und sie haben unserem Plan zugestimmt, uns zu helfen.
Unser Plan ist: Nach der Fertigstellung der Operationsräume ist die Renovierung der beiden Geburtsräume geplant. Einer davon ist auch für andere Behandlungen geplant, weil es so groß wie ein OP ist. Dort wollen wir auch wieder Magen- und Darmspiegelungen durchführen. Das Ganze soll im Sommer/Herbst fertig werden. Wenn wir dann die Geräte hätten, würde das Ehepaar für 2 - 3 Monate kommen, um unsere Allgemeinärzte in Magenspiegelungen anzulernen.
Noch ist Vieles nicht klar, aber auf einmal haben wir einen weiteren Ansporn für unser Personal, das Angebot zu erweitern und das mit einem, der in Ecuador eine offizielle Anerkennung dafür hat.

Und um die Ideen noch weiter zu spinnen: Gestern haben wir von der Leitung von Reach Beyond (früher HCJB) die Nachricht bekommen, über den Kauf des Hospitals und Umgebung beginnen zu verhandeln - Mitte Juni.

Verschiedene Wege kommen zusammen

Unsere Klink in Shell wächst langsam aber wir brauchen mehr Schwung. Die Operationssäle sind diesen Monat hoffentlich fertig. Wir haben die ersten Gelder für den Zoll bezahlt. Auch wir lernen bei diesem Prozess.
Der nächste große Schritt ist die Geburtshilfe. Die beiden Räume sind derzeit Abstellkammer aber das wird sich bald ändern. Im nächsten Monat soll ein Fernsehteam aus Holland kommen, um einen Film über die holländische Missionarsfamilie unseres Teams zu drehen. Ihr Ziel ist, Indianer für Geburten einzuladen. Das Konzept werden wir später vorstellen.
Aber unsere Klinik braucht noch einen anderen Schwerpunkt. In der Vergangenheit hatten wir viele Patienten für Magen-Darmspiegelungen. Das war für die ganze Region wichtig.
Einer der Räume für Geburten war ein Raum für solche Untersuchungen. Der soll jetzt hoffentlich mit den Geldern aus Holland über die Fernsehsendung restauriert werden. Aber es soll auch als Raum für Endoskopie genutzt werden.
Da stellt sich zunächst die Frage nach den Instrumenten. Wir hatten die Eirichtung mit Video-Endoskopie, aber die hat die Mission mitgenommen und nutzt sie in Quito. Also brauchen wir neue Geräte. Ein Gastroskop kostet ca 18.000 Dollar neu, vielleicht gibt es etwas gebraucht billiger. Wir brauchen eigentlich zwei Geräte. Dann eine Dickdarmkolonskop ca 20.000,-. eines genügt. Und für das Ganze das Videoaufzeichnung, nochmals $ 20.000,-. Zusammen sind das ca $ 80.000,-neu, gebraucht weniger, geschenkt noch preisgünstiger. Wir planen das System Olympus.
Wir brauchen gute Geräte eines Typs, denn Reparaturen sind teuer hierzulande. aber wir wollen nicht alles selber machen. Also brauchen wir jemanden, der unser Personal besser als wir anleiten kann.  Eckehart hat beides in der Vergangenheit im Hospital eingeführt, aber es soll noch besser werden.
Jetzt haben wir alte Freunde getroffen. Er war amerikanischer Arzt damals mit HCJB in Quito, hat seinen Titel als Internist anerkennen lassen und war damals ganz schnell zum Krankenhausleiter ernannt worden, was ihn überfordert hat. Die Einzelheiten wissen wir nicht. Er kündigte - wurde gekündigt. Ein Ende mit vielen Wunden, die ihn Jahre zum Verarbeiten gekostet haben. Aber seine Liebe zu den Menschen in Ecuador ist geblieben und er kommt immer wieder zu Besuch. Er hat damals seine Gastroenterolgische Praxis in den USA aufgegeben, um nach Ecuador als Missionar zu kommen.
Wir haben uns am letzten Wochenende eine Std vor Abfahrt zum Flughafen mit ihnen getroffen und sie haben unserem Plan zugestimmt, uns zu helfen.
Unser Plan ist: Nach der Fertigstellung der Operationsräume ist die Renovierung der beiden Geburtsräume geplant. Einer davon ist auch für andere Behandlungen geplant, weil es so groß wie ein OP ist. Dort wollen wir auch wieder Magen- und Darmspiegelungen durchführen. Das Ganze soll im Sommer/Herbst fertig werden. Wenn wir dann die Geräte hätten, würde das Ehepaar für 2 - 3 Monate kommen, um unsere Allgemeinärzte in Magenspiegelungen anzulernen.
Noch ist Vieles nicht klar, aber auf einmal haben wir einen weiteren Ansporn für unser Personal, das Angebot zu erweitern und das mit einem, der in Ecuador eine offizielle Anerkennung dafür hat.

Und um die Ideen noch weiter zu spinnen: Gestern haben wir von der Leitung von Reach Beyond (früher HCJB) die Nachricht bekommen, über den Kauf des Hospitals und Umgebung beginnen zu verhandeln - Mitte Juni.

Montag, 14. Mai 2018

Flüchtlinge aus Venezuela - ein Beispiel


Die Begeisterung für den Sozialismus in Venezuela hat stark nachgelassen. Proteste hat es immer wieder gegeben, zuletzt mit fast 70 Toten. Das Regime sitzt fest im Sattel, weil das Militär fest zu ihm steht. Kleine Proteste innerhalb des Militärs wurden rigoros geahndet. Auch die Polizei wagt keinen Widerstand. Schon vor Jahren, als Hugo Chavez noch an der Macht war, gab das Militär bekannt: Egal wie die nächsten Wahlen ausgehen, die sozialistische Partei bleibt an der Macht. So gibt trotz Parlamentsmehrheit der Opposition keinen Wechsel. Die Korruption blüht. Kinder der Präsidentenfamilie wurden beim Drogenschmuggel erwischt - keine Ahndung.  So stimmt die Bevölkerung mit Füßen ab und verlässt zu Tausenden und Millionen das Land. Die Nachbarstaaten nehmen Flüchtlinge auf. Gestern hatten wir eine  Familie aus unserer Gemeinde zum Mittagessen eingeladen und sie berichteten über "Reise".
Sein Name ist Jesús, der ihre Blanca. Er kam vor einigen Monaten nach Ecuador. Sie war schwanger und ließ ihre 4 weiteren Kinder von 2 - 11 Jahren bei den Großeltern zurück. An der Grenze berichtete sie von 3 Tagen Wartezeit. Viele der Mitreisenden warteten viel länger dort und das oft tagelang ohne Essen oder Trinkwasser. Schwangere, Kinder oder Alte haben da keinerlei Vorrang. Die Ausreise trotz eines gültigen Passes wird bewusst verzögert. Tausende warten dort. Wenn Flüchtlinge sich nicht gegenseitig helfen würden, gäbe noch viel mehr Tote. Vom Staat nur Härte.
In Kolumbien angekommen wollten die sie überreden doch dort zu bleiben. Kolumbien bekommt Geld von den Vereinten Nationen. Doch Blanca wollte zu ihrem Mann - 3 Tage Busfahrt aber mit Hoffnung. Jetzt sind sie wieder zusammen und erschienen in unserer Gemeinde, wo wir sie anfangs mit Lebensmittel versorgten. Schnell kam die Geburt. Auch hier muss man in staatlichen Krankenhäusern, wo offiziell alles kostenfrei ist, viele einzelne Artikel besorgen. Wie durch ein Wunder reichte das Geld bei den verschiedenen Apotheken der Stadt. Aber so verpasste er die Geburt seiner Tochter. Die Frau bekam das letzte freie Bett des Hospitals an diesem Abend.
Am nächsten Tag kam der Termin, das Visum hier in Quito zu erhalten. Kosten $ 260. Hier und da geliehen, vom Anwalt einen Teil bekommen - fehlten noch 20 Dollar kurz vor Schalterschluss. Er verpfändete sein Handy einem Ladenbesitzer und erhielt das Visum. Dann kam der Ladenbesitzer zurück und gab ihm das Handy zurück. Er sollte später bezahlen. Abends zurück ins Krankenhaus, wo die Frau mit Tochter seit dem Morgen auf Entlassung wartete. Solche Tage kosten Nerven, aber zeigen auch Gottes Fürsorge. Jetzt warten sie auf eine Arbeitsstelle, um so schnell wie möglich ihre 4 älteren Kinder (2 -  11) nachzuholen.

So nebenbei erzählte er von einer Begebenheit bei der Geburt ihres vorletzten Kindes in Venezuela. Während er Sachen für die Geburt vorbereitete sah er eine junge Frau in Wehen auf dem Boden vor der Klinik liegen. Sie hatte kein Geld für die Geburt. Er besorgte ihr Essen, kam öfter bei ihr vorbei und besorgte in den nächsten 3 Tagen Nahtmaterial, Windeln etc. etc. ca. 5 Apotheken. In den Krankenhäusern selbst gibt es noch nicht einmal frische Wäsche. Nach 3 Tagen Wehen gebar diese junge Frau ihr Kind, weil sie ärztlich versorgt wurde. Die Familie dankte ihm.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Leiden dieser Menschen, die zu Tausenden das Land verlassen. Venezuela blutet aus, die Nachbarn haben die Last. Aber bei aller Brutalität des Systems dort gibt es Einzelne, die ein offenes Herz haben und helfen. 




Dienstag, 1. Mai 2018

Bitte warten

Bitte warten - ist derzeit das Thema in unserer Klinik. Es geht kaum merklich voran.

Das Personal: Unsere Ärztin, die wir im Februar eingestellt hatten, ist schon wieder weg. Mit viel Freude war sie dabei, aber das Gesundheitsministerium hat über sie bestimmt. Wer seine Ausbildung mit staatlichen Geldern macht, muss die dreifache Zeit im staatlichen Gesundheitsdienst abarbeiten.  Am Donnerstagnachmittag einbestellt - am Montagmorgen muss sie dort anfangen für 18 Monate. Dann kommt sie vielleicht wieder zurück.
Mittlerweise haben wir einen Arzt aus dem staatlichen Gesundheitsdienst für halbtags. Er macht dort 2 x wöchentlich 24 Std. Dienst in der Notaufnahme des staatlichen Hospitals, so hat er dazwischen Tage frei.

Renovierung: Das Bauteam tut sich schwer. Es dauert alles länger als geplant. Jetzt haben wir einen neuen, strafferen Zeitplan erstellt und brauchen technische Hilfe von anderen. Für den OP haben wir die Luftreiniger gekauft, die dieser Tage kommen. Sie reinigen die Luft zu angeblich 99,7%. Dazu bestellen wir dieser Tage Luftgebläse, die Frischluft einblasen und die Temperatur regulieren, also zwei Geräte pro OP nach bestem Standard.
Nach 4 Monaten Wartezeit sind endlich die Papiere zur Einfuhr der OP-Lampen eingetroffen. So lange hat die Ecuatorianische Botschaft daran gearbeitet. Jetzt dauert es nochmals einen Monat.
Das neue Ultraschallgerät soll auch bald kommen. Der Transport ist geklärt. Die Fima in den USA hat die Unterlagen ans Ecuatorianische Konsulat in Chicago geschickt .... jetzt warten wir wieder.
Derzeit ist überall im Land in privaten medizinischen Einrichtungen Flaute. Uns geht es dabei noch gut, aber auch wir merken, dass weniger Patienten kommen. Alle wollen Notfallbehandlung, aber da sind wir als Sprechstundenklink begrenzt. Unsere Klink ist gut besucht, aber von einem Einnahmeboom sind wir weit entfernt.

Zukunft: Jetzt geht es Richtung Sommer, das heißt Urlaubszeit. Im Juni fehlt uns praktisch 1 Arzt, Juli-August 2 Ärzte. Erst im September sind wir wieder alle zusammen. Das bedeutet für das Restteam Mehrarbeit.
Sobald der OP-Bereich fertig ist, kommt im Juni ein Fernsehteam aus Holland. Sie wollen einen Film über unsere holländische Missionarsfamilie drehen und unsere Klinik. Schwerpunkt ist Geburtshilfe. Wir hoffen Spenden für die Renovierung dieses Bereiches zusammen zu bekommen. In der Zukunft wollen wir für Indianer einfache Unterkünfte einrichten, so dass sie zur Geburt als Familie oder kleine Gruppe kommen können. Bis jetzt alles nur Pläne. Da fehlen noch viele Details.

HCJB, jetzt Reach Beyond: möchte sich aus Shell zurückziehen. Bei der Frage um Genehmigung der neuen Kläranlage kam heraus, dass die Mission Hospital und die Häuser abgeben möchte. Wir haben intensiv gebetet und der Mission unseren Plan mitgeteilt, dass wir alles kaufen wollen. Viele werden sagen - lieber geschenkt. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich, besonders aus steuerrechtlichen. Über die Höhe des Kaufes haben wir lange gerungen und der Mission unsere Vorstellung mitgeteilt. Jetzt warten wir dieser Tage auf Antwort und werden in Verhandlungen eintreten. Die Vorstellungen liegen weit auseinander, aber wir wissen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Das Warten ist oft schwierig, aber alles hat seinen Grund. Auch wir haben Manches falsch eingeschätzt und haben gelernt. Wartezeit ist oft ein Innehalten vor dem nächsten Sprint. Danke für alle Gebete. Wir werden vom Sprint berichten.

Sonntag, 29. April 2018

ein Bericht von Klaudia

Jona - die Geschichte auf Ecuadorianisch
Maria war mit ihrem Leben unzufrieden, alles war schiefgelaufen, sie hatte ein Kind von einem Mann, der verheiratet war. Seine Ehefrau war kurzfristig nach Spanien ausgewandert und hatte ihn mit seinen 2 Kindern sitzen lassen. Ihr eigenes Kind wuchs nun bei den Eltern auf.  Ihr Vater war ihr gram, ihre Geschwister kümmerten sich nicht um sie – am Besten abhauen, dachte sie. Das war in den Jahren 1999 bis 2001 die große Mode: man wanderte nach Spanien aus; dort gab es Arbeit, die Sprache war nicht extra zu erlernen – allerdings unterscheidet sich die Kultur sehr.
Sie kaufte sich also ein Ticket und schon ging es los. Sie sagte zu dem Vater ihres Kindes, dass sie ein Jahr zum Geldverdienen wegbleibe, dachte aber an Auswandern, wollte alles hinter sich lassen und auf dem Europäischen Kontinent ein neues Leben anfangen.  Mit dem Flugzeug sollte es von Quito nach Madrid gehen. Doch dann kam alles anders über dem Atlantischen Ozean bekam sie heftige Koliken und der Pilot entschloss sich kurzfristig umzukehren und sie in Venezuela abzusetzen, um sie in ein Krankenhaus bringen zu lassen. So kam sie nach einigen Tagen schon wieder in Ecuador an. Große Verwunderung!
Nun war sie bereit mit dem Vater ihres Sohnes zu verhandeln und ein gemeinsames Leben zu beginnen. Inzwischen sind noch 2 andere Kinder dazu gekommen und sie leben glücklich und zufrieden miteinander.

Freitag, 5. Januar 2018

Personalpolitik - Gottes Führung

Das neue Jahr hat angefangen wir machen weiter Statistik. Und da zeigt sich, dass wir in den letzten Monaten mehr ausgegeben haben als die Einnahmen hergaben. Das haben wir mit dem 02. Januar geändert und die Preise für die Sprechstunden erhöht. Wir hatten Angst, aber in den ersten Tagen danach haben wir keinen Patienteneinbruch erlebt, im Gegenteil. Die Vorweihnachtszeit und auch am Jahresende kamen mehr Patienten, weil die staatlichen Einrichtungen nicht so gut besetzt waren.  Und das blieb so.
Sorge bereitet uns aber das ärztliche Personal:
Im Oktober hatte uns ein Allgemeinmediziner über Nacht und ohne Ankündigung verlassen. Er ging zu seiner Familie nach Kuba zurück. Das bedeutete, dass Eckehart für nun fast 3 Monate fast ausschließlich den Dienst von 16.00 - 20,00 alleine zu bestreiten hatte. Das ist nicht gut. Also suchten wir nach einem Ersatz. Doch es ist äußerst schwer Personal zu bekommen, das nur halb so viel erhält wie in staatlichen Einrichtungen und dazu noch als Christen zu unserem Team passen soll, also die gleiche Lebensvorstellung haben soll. Wir wollen nicht einfach Personal einstellen, um eine Stelle zu besetzt.
Schließlich hat und Gott eine weitere kubanische Ärztin gezeigt, die mit ihrer Familie hier wohnen möchte. Sie hatte gerade ihr "año rural", ihr Anerkennungsjahr auf dem Land beendet und hat damit ihre hiesigen Anforderungen erfüllt, um hier zu arbeiten. Ihr Mann ist ebenfalls Kubaner und könnte später einmal bei uns als IT Fachmann mithelfen. Also sind wir seit Anfang Januar alle unsere Sorgen an dem Punkt los, wenn nicht wieder was passiert wäre.......
Unsere kubanische Kardiologin möchte heiraten, aber ihr zukünftiger Mann arbeitet in Quito im Sicherheitsdienst des Flughafens, scheinbar kein Problem an den Flughafen nach Shell zu wechseln. Aber seit mehr als einem halben Jahr gab es keine Möglichkeit, hier angestellt zu werden. Sie haben alles versuchet - vergeblich. Jetzt haben sie plötzlich beschlossen, dass sie sich eine Tätigkeit in Quito sucht. An Sylvester hat sie uns angerufen, dass sie einige Tage in Quito suchen wird. Jetzt ist es amtlich. Wir verlieren sie, ungern zwar, aber verständlich. Und jeder hier wünscht ihr da alles Gute.
Unser großes Problem ist, dass wir seit Jahren keine Ecuatorianer finden, die als Fachärzte nach Shell kommen. Sie  bleiben alle in den großen Städten, weil da ihre Familien wohnen, die Kinder durch die Familie versorgt sind, während die Mütter arbeiten. Und dort wird besser bezahlt. Also ist Shell nicht attraktiv für sie.
Vor Jahren hatten wir eine Patientin, die ihr "año rural" in der Nähe von Shell ableistete. Sie war schwanger, aber es kam zur Totgeburt hier im Hospital. Klaudia hat sich damals sehr um sie gekümmert und bei der Trauerbewältigung geholfen. Sie hatte als Ecuatorianerin in Kuba studiert, hier ihr Anerkennungsjahr abgeleistet, anschließend die Facharztausbildung in Kuba absolviert, ist mit einem Kubaner verheiratet, hat inzwischen 2 Kinder und soll nun weit weg im staatlichen Dienst arbeiten, was ihr Familie auseinander reißt. Deswegen hat sie gekündigt und bei uns angefragt. Sie ist damals mit der Totgeburt zum Glauben gekommen, geistlich gereift und mit einem niedrigen Lohn, wie wir ihn bieten zufrieden, wenn sie ihre Familie zusammenhalten kann. Damit haben wir endlich eine einheimische Ärztin im Team. Und unsere "kubanische" Klinik wächst weiter. So haben wir zwar keine Kardiologin mehr, dafür aber 4 Fachärzte in Allgemeinmedizin, zwei Männer und zwei Frauen. In all dem Durcheinander der schwierigen Personalplanung erleben wir den Segen Gottes. Er lässt uns nicht alleine.

Montag, 18. Dezember 2017

Mondayacu - nach langer Zeit wieder einmal

Unsere Gemeinde in Monadyacu war über Jahre eines unserer großen Themen unserer Arbeit. Wir waren dorthin eingeladen worden und haben uns über viele Jahre engagiert. Es kamen viele zu den Gottesdiensten und noch viel, viel mehr zu den Weihnachtsgottesdiensten (bei den es Geschenke gab).  Und es gab eine Großfamilie, die über die Zeit gewachsen ist. Doch bei der Arbeit verzeichneten wir fast noch mehr Rückschritte. Wer dabei in erster Line gewachsen ist, war die Jugendgruppe unserer Gemeinde in Quito, kamen dadurch viele Jugendliche das erste Mal in diese Welt, wuchs die Gemeinschaft bei so einfachem Leben ohne weitere Ablenkung. Die heutigen, neuen Leitern in der Quitoer Gemeinde San Marcos sind alle dort im Glauben gefestigt worden. Wir haben zusammen ein Haus und die Kirche gebaut und sehr viele Kinder und Jugendliche von dort haben Glaubensanstöße bekommen. Dann aber ebbte die Freude am gegenseitigen Besuch ab. Inzwischen sind die Kinder von dort groß, haben studiert oder sind dabei. Sie haben Familien, aber auch nur noch höchstens 2 Kinder. Und auch die aus Quito sind im Beruf und damit ist die Verbindung größtenteils abgebrochen.
Eckehart hat noch einige Jahre durchgehalten und die Menschen anfangs jeden Samstag, später nicht mehr ganz so häufig besucht. Die Verbindung ist noch da, aber jede Seite lebt mittlerweile in ihrer Welt. Mit der Klinik in Shell und einem 12 Std. Tag ist auch keine Zeit mehr, mal schnell rüber zu fahren. Zuletzt waren wir fast 6 Monate nicht mehr zu Besuch.
Jetzt war mal wieder Gelegenheit und wir haben einen Nachmittag zusammen gesessen und erzählt.
Die Familie Tanguila ist geblieben und sie treffen sich am Sonntagmorgen mit ca. 25 Kindern zu einem Gottesdienst. Es hilft ihnen ein Christ aus der nahen Stadt Archidona, der sie ermutigt und auch mal Süßigkeiten oder kleine Geschenke für die Kleinen spendiert. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass da jemand kommt, ihnen helfen will, nur um die Kinder dann in seine "Gemeinde" mit Geschenken umzuleiten. Sie haben zu kämpfen gelernt. Und sie sind dabei selbst im Wort Gottes gewachsen.
Was aber erfreut, ist, dass das Gelände in Ordnung gehalten wird. Es wurde manches geklaut, aber sie haben es abgesichert und repariert. Strom ist abgestellt, weil sie nicht bezahlt haben, aber den brauchen sie tagsüber mit den Kindern auch nicht. Das ist jetzt ihre Entscheidung. Sie gehen raus und suchen den Kontakt mit den Nachbarn und da waren wir wieder mit Rat gefragt. Zwei Gelände dahinter werden von anderen Nachbarn genutzt, die aber einfach durch unser Gelände marschieren. Das muss aufhören, denn sonst wird es Gewohnheitsrecht auf Dauer. Dazu suchen wir jetzt einen Ausweg.
Unser Einsatz dort in Monadaycu war also doch nicht umsonst. Es ist eine Familie geblieben, die auf ihre Weise treu ist und den Segen an die Kinder des Dorfes weiter gibt - hoffentlich Segen für die Ewigkeit.