Dienstag, 1. Mai 2018

Bitte warten

Bitte warten - ist derzeit das Thema in unserer Klinik. Es geht kaum merklich voran.

Das Personal: Unsere Ärztin, die wir im Februar eingestellt hatten, ist schon wieder weg. Mit viel Freude war sie dabei, aber das Gesundheitsministerium hat über sie bestimmt. Wer seine Ausbildung mit staatlichen Geldern macht, muss die dreifache Zeit im staatlichen Gesundheitsdienst abarbeiten.  Am Donnerstagnachmittag einbestellt - am Montagmorgen muss sie dort anfangen für 18 Monate. Dann kommt sie vielleicht wieder zurück.
Mittlerweise haben wir einen Arzt aus dem staatlichen Gesundheitsdienst für halbtags. Er macht dort 2 x wöchentlich 24 Std. Dienst in der Notaufnahme des staatlichen Hospitals, so hat er dazwischen Tage frei.

Renovierung: Das Bauteam tut sich schwer. Es dauert alles länger als geplant. Jetzt haben wir einen neuen, strafferen Zeitplan erstellt und brauchen technische Hilfe von anderen. Für den OP haben wir die Luftreiniger gekauft, die dieser Tage kommen. Sie reinigen die Luft zu angeblich 99,7%. Dazu bestellen wir dieser Tage Luftgebläse, die Frischluft einblasen und die Temperatur regulieren, also zwei Geräte pro OP nach bestem Standard.
Nach 4 Monaten Wartezeit sind endlich die Papiere zur Einfuhr der OP-Lampen eingetroffen. So lange hat die Ecuatorianische Botschaft daran gearbeitet. Jetzt dauert es nochmals einen Monat.
Das neue Ultraschallgerät soll auch bald kommen. Der Transport ist geklärt. Die Fima in den USA hat die Unterlagen ans Ecuatorianische Konsulat in Chicago geschickt .... jetzt warten wir wieder.
Derzeit ist überall im Land in privaten medizinischen Einrichtungen Flaute. Uns geht es dabei noch gut, aber auch wir merken, dass weniger Patienten kommen. Alle wollen Notfallbehandlung, aber da sind wir als Sprechstundenklink begrenzt. Unsere Klink ist gut besucht, aber von einem Einnahmeboom sind wir weit entfernt.

Zukunft: Jetzt geht es Richtung Sommer, das heißt Urlaubszeit. Im Juni fehlt uns praktisch 1 Arzt, Juli-August 2 Ärzte. Erst im September sind wir wieder alle zusammen. Das bedeutet für das Restteam Mehrarbeit.
Sobald der OP-Bereich fertig ist, kommt im Juni ein Fernsehteam aus Holland. Sie wollen einen Film über unsere holländische Missionarsfamilie drehen und unsere Klinik. Schwerpunkt ist Geburtshilfe. Wir hoffen Spenden für die Renovierung dieses Bereiches zusammen zu bekommen. In der Zukunft wollen wir für Indianer einfache Unterkünfte einrichten, so dass sie zur Geburt als Familie oder kleine Gruppe kommen können. Bis jetzt alles nur Pläne. Da fehlen noch viele Details.

HCJB, jetzt Reach Beyond: möchte sich aus Shell zurückziehen. Bei der Frage um Genehmigung der neuen Kläranlage kam heraus, dass die Mission Hospital und die Häuser abgeben möchte. Wir haben intensiv gebetet und der Mission unseren Plan mitgeteilt, dass wir alles kaufen wollen. Viele werden sagen - lieber geschenkt. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich, besonders aus steuerrechtlichen. Über die Höhe des Kaufes haben wir lange gerungen und der Mission unsere Vorstellung mitgeteilt. Jetzt warten wir dieser Tage auf Antwort und werden in Verhandlungen eintreten. Die Vorstellungen liegen weit auseinander, aber wir wissen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Das Warten ist oft schwierig, aber alles hat seinen Grund. Auch wir haben Manches falsch eingeschätzt und haben gelernt. Wartezeit ist oft ein Innehalten vor dem nächsten Sprint. Danke für alle Gebete. Wir werden vom Sprint berichten.

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