Donnerstag, 24. Mai 2018

Unsere Klink in Shell wächst langsam aber wir brauchen mehr Schwung. Die Operationssäle sind diesen Monat hoffentlich fertig. Wir haben die ersten Gelder für den Zoll bezahlt. Auch wir lernen bei diesem Prozess.
Der nächste große Schritt ist die Geburtshilfe. Die beiden Räume sind derzeit Abstellkammer aber das wird sich bald ändern. Im nächsten Monat soll ein Fernsehteam aus Holland kommen, um einen Film über die holländische Missionarsfamilie unseres Teams zu drehen. Ihr Ziel ist, Indianer für Geburten einzuladen. Das Konzept werden wir später vorstellen.
Aber unsere Klinik braucht noch einen anderen Schwerpunkt. In der Vergangenheit hatten wir viele Patienten für Magen-Darmspiegelungen. Das war für die ganze Region wichtig.
Einer der Räume für Geburten war ein Raum für solche Untersuchungen. Der soll jetzt hoffentlich mit den Geldern aus Holland über die Fernsehsendung restauriert werden. Aber es soll auch als Raum für Endoskopie genutzt werden.
Da stellt sich zunächst die Frage nach den Instrumenten. Wir hatten die Eirichtung mit Video-Endoskopie, aber die hat die Mission mitgenommen und nutzt sie in Quito. Also brauchen wir neue Geräte. Ein Gastroskop kostet ca 18.000 Dollar neu, vielleicht gibt es etwas gebraucht billiger. Wir brauchen eigentlich zwei Geräte. Dann eine Dickdarmkolonskop ca 20.000,-. eines genügt. Und für das Ganze das Videoaufzeichnung, nochmals $ 20.000,-. Zusammen sind das ca $ 80.000,-neu, gebraucht weniger, geschenkt noch preisgünstiger. Wir planen das System Olympus.
Wir brauchen gute Geräte eines Typs, denn Reparaturen sind teuer hierzulande. aber wir wollen nicht alles selber machen. Also brauchen wir jemanden, der unser Personal besser als wir anleiten kann.  Eckehart hat beides in der Vergangenheit im Hospital eingeführt, aber es soll noch besser werden.
Jetzt haben wir alte Freunde getroffen. Er war amerikanischer Arzt damals mit HCJB in Quito, hat seinen Titel als Internist anerkennen lassen und war damals ganz schnell zum Krankenhausleiter ernannt worden, was ihn überfordert hat. Die Einzelheiten wissen wir nicht. Er kündigte - wurde gekündigt. Ein Ende mit vielen Wunden, die ihn Jahre zum Verarbeiten gekostet haben. Aber seine Liebe zu den Menschen in Ecuador ist geblieben und er kommt immer wieder zu Besuch. Er hat damals seine Gastroenterolgische Praxis in den USA aufgegeben, um nach Ecuador als Missionar zu kommen.
Wir haben uns am letzten Wochenende eine Std vor Abfahrt zum Flughafen mit ihnen getroffen und sie haben unserem Plan zugestimmt, uns zu helfen.
Unser Plan ist: Nach der Fertigstellung der Operationsräume ist die Renovierung der beiden Geburtsräume geplant. Einer davon ist auch für andere Behandlungen geplant, weil es so groß wie ein OP ist. Dort wollen wir auch wieder Magen- und Darmspiegelungen durchführen. Das Ganze soll im Sommer/Herbst fertig werden. Wenn wir dann die Geräte hätten, würde das Ehepaar für 2 - 3 Monate kommen, um unsere Allgemeinärzte in Magenspiegelungen anzulernen.
Noch ist Vieles nicht klar, aber auf einmal haben wir einen weiteren Ansporn für unser Personal, das Angebot zu erweitern und das mit einem, der in Ecuador eine offizielle Anerkennung dafür hat.

Und um die Ideen noch weiter zu spinnen: Gestern haben wir von der Leitung von Reach Beyond (früher HCJB) die Nachricht bekommen, über den Kauf des Hospitals und Umgebung beginnen zu verhandeln - Mitte Juni.

Verschiedene Wege kommen zusammen

Unsere Klink in Shell wächst langsam aber wir brauchen mehr Schwung. Die Operationssäle sind diesen Monat hoffentlich fertig. Wir haben die ersten Gelder für den Zoll bezahlt. Auch wir lernen bei diesem Prozess.
Der nächste große Schritt ist die Geburtshilfe. Die beiden Räume sind derzeit Abstellkammer aber das wird sich bald ändern. Im nächsten Monat soll ein Fernsehteam aus Holland kommen, um einen Film über die holländische Missionarsfamilie unseres Teams zu drehen. Ihr Ziel ist, Indianer für Geburten einzuladen. Das Konzept werden wir später vorstellen.
Aber unsere Klinik braucht noch einen anderen Schwerpunkt. In der Vergangenheit hatten wir viele Patienten für Magen-Darmspiegelungen. Das war für die ganze Region wichtig.
Einer der Räume für Geburten war ein Raum für solche Untersuchungen. Der soll jetzt hoffentlich mit den Geldern aus Holland über die Fernsehsendung restauriert werden. Aber es soll auch als Raum für Endoskopie genutzt werden.
Da stellt sich zunächst die Frage nach den Instrumenten. Wir hatten die Eirichtung mit Video-Endoskopie, aber die hat die Mission mitgenommen und nutzt sie in Quito. Also brauchen wir neue Geräte. Ein Gastroskop kostet ca 18.000 Dollar neu, vielleicht gibt es etwas gebraucht billiger. Wir brauchen eigentlich zwei Geräte. Dann eine Dickdarmkolonskop ca 20.000,-. eines genügt. Und für das Ganze das Videoaufzeichnung, nochmals $ 20.000,-. Zusammen sind das ca $ 80.000,-neu, gebraucht weniger, geschenkt noch preisgünstiger. Wir planen das System Olympus.
Wir brauchen gute Geräte eines Typs, denn Reparaturen sind teuer hierzulande. aber wir wollen nicht alles selber machen. Also brauchen wir jemanden, der unser Personal besser als wir anleiten kann.  Eckehart hat beides in der Vergangenheit im Hospital eingeführt, aber es soll noch besser werden.
Jetzt haben wir alte Freunde getroffen. Er war amerikanischer Arzt damals mit HCJB in Quito, hat seinen Titel als Internist anerkennen lassen und war damals ganz schnell zum Krankenhausleiter ernannt worden, was ihn überfordert hat. Die Einzelheiten wissen wir nicht. Er kündigte - wurde gekündigt. Ein Ende mit vielen Wunden, die ihn Jahre zum Verarbeiten gekostet haben. Aber seine Liebe zu den Menschen in Ecuador ist geblieben und er kommt immer wieder zu Besuch. Er hat damals seine Gastroenterolgische Praxis in den USA aufgegeben, um nach Ecuador als Missionar zu kommen.
Wir haben uns am letzten Wochenende eine Std vor Abfahrt zum Flughafen mit ihnen getroffen und sie haben unserem Plan zugestimmt, uns zu helfen.
Unser Plan ist: Nach der Fertigstellung der Operationsräume ist die Renovierung der beiden Geburtsräume geplant. Einer davon ist auch für andere Behandlungen geplant, weil es so groß wie ein OP ist. Dort wollen wir auch wieder Magen- und Darmspiegelungen durchführen. Das Ganze soll im Sommer/Herbst fertig werden. Wenn wir dann die Geräte hätten, würde das Ehepaar für 2 - 3 Monate kommen, um unsere Allgemeinärzte in Magenspiegelungen anzulernen.
Noch ist Vieles nicht klar, aber auf einmal haben wir einen weiteren Ansporn für unser Personal, das Angebot zu erweitern und das mit einem, der in Ecuador eine offizielle Anerkennung dafür hat.

Und um die Ideen noch weiter zu spinnen: Gestern haben wir von der Leitung von Reach Beyond (früher HCJB) die Nachricht bekommen, über den Kauf des Hospitals und Umgebung beginnen zu verhandeln - Mitte Juni.

Montag, 14. Mai 2018

Flüchtlinge aus Venezuela - ein Beispiel


Die Begeisterung für den Sozialismus in Venezuela hat stark nachgelassen. Proteste hat es immer wieder gegeben, zuletzt mit fast 70 Toten. Das Regime sitzt fest im Sattel, weil das Militär fest zu ihm steht. Kleine Proteste innerhalb des Militärs wurden rigoros geahndet. Auch die Polizei wagt keinen Widerstand. Schon vor Jahren, als Hugo Chavez noch an der Macht war, gab das Militär bekannt: Egal wie die nächsten Wahlen ausgehen, die sozialistische Partei bleibt an der Macht. So gibt trotz Parlamentsmehrheit der Opposition keinen Wechsel. Die Korruption blüht. Kinder der Präsidentenfamilie wurden beim Drogenschmuggel erwischt - keine Ahndung.  So stimmt die Bevölkerung mit Füßen ab und verlässt zu Tausenden und Millionen das Land. Die Nachbarstaaten nehmen Flüchtlinge auf. Gestern hatten wir eine  Familie aus unserer Gemeinde zum Mittagessen eingeladen und sie berichteten über "Reise".
Sein Name ist Jesús, der ihre Blanca. Er kam vor einigen Monaten nach Ecuador. Sie war schwanger und ließ ihre 4 weiteren Kinder von 2 - 11 Jahren bei den Großeltern zurück. An der Grenze berichtete sie von 3 Tagen Wartezeit. Viele der Mitreisenden warteten viel länger dort und das oft tagelang ohne Essen oder Trinkwasser. Schwangere, Kinder oder Alte haben da keinerlei Vorrang. Die Ausreise trotz eines gültigen Passes wird bewusst verzögert. Tausende warten dort. Wenn Flüchtlinge sich nicht gegenseitig helfen würden, gäbe noch viel mehr Tote. Vom Staat nur Härte.
In Kolumbien angekommen wollten die sie überreden doch dort zu bleiben. Kolumbien bekommt Geld von den Vereinten Nationen. Doch Blanca wollte zu ihrem Mann - 3 Tage Busfahrt aber mit Hoffnung. Jetzt sind sie wieder zusammen und erschienen in unserer Gemeinde, wo wir sie anfangs mit Lebensmittel versorgten. Schnell kam die Geburt. Auch hier muss man in staatlichen Krankenhäusern, wo offiziell alles kostenfrei ist, viele einzelne Artikel besorgen. Wie durch ein Wunder reichte das Geld bei den verschiedenen Apotheken der Stadt. Aber so verpasste er die Geburt seiner Tochter. Die Frau bekam das letzte freie Bett des Hospitals an diesem Abend.
Am nächsten Tag kam der Termin, das Visum hier in Quito zu erhalten. Kosten $ 260. Hier und da geliehen, vom Anwalt einen Teil bekommen - fehlten noch 20 Dollar kurz vor Schalterschluss. Er verpfändete sein Handy einem Ladenbesitzer und erhielt das Visum. Dann kam der Ladenbesitzer zurück und gab ihm das Handy zurück. Er sollte später bezahlen. Abends zurück ins Krankenhaus, wo die Frau mit Tochter seit dem Morgen auf Entlassung wartete. Solche Tage kosten Nerven, aber zeigen auch Gottes Fürsorge. Jetzt warten sie auf eine Arbeitsstelle, um so schnell wie möglich ihre 4 älteren Kinder (2 -  11) nachzuholen.

So nebenbei erzählte er von einer Begebenheit bei der Geburt ihres vorletzten Kindes in Venezuela. Während er Sachen für die Geburt vorbereitete sah er eine junge Frau in Wehen auf dem Boden vor der Klinik liegen. Sie hatte kein Geld für die Geburt. Er besorgte ihr Essen, kam öfter bei ihr vorbei und besorgte in den nächsten 3 Tagen Nahtmaterial, Windeln etc. etc. ca. 5 Apotheken. In den Krankenhäusern selbst gibt es noch nicht einmal frische Wäsche. Nach 3 Tagen Wehen gebar diese junge Frau ihr Kind, weil sie ärztlich versorgt wurde. Die Familie dankte ihm.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Leiden dieser Menschen, die zu Tausenden das Land verlassen. Venezuela blutet aus, die Nachbarn haben die Last. Aber bei aller Brutalität des Systems dort gibt es Einzelne, die ein offenes Herz haben und helfen. 




Dienstag, 1. Mai 2018

Bitte warten

Bitte warten - ist derzeit das Thema in unserer Klinik. Es geht kaum merklich voran.

Das Personal: Unsere Ärztin, die wir im Februar eingestellt hatten, ist schon wieder weg. Mit viel Freude war sie dabei, aber das Gesundheitsministerium hat über sie bestimmt. Wer seine Ausbildung mit staatlichen Geldern macht, muss die dreifache Zeit im staatlichen Gesundheitsdienst abarbeiten.  Am Donnerstagnachmittag einbestellt - am Montagmorgen muss sie dort anfangen für 18 Monate. Dann kommt sie vielleicht wieder zurück.
Mittlerweise haben wir einen Arzt aus dem staatlichen Gesundheitsdienst für halbtags. Er macht dort 2 x wöchentlich 24 Std. Dienst in der Notaufnahme des staatlichen Hospitals, so hat er dazwischen Tage frei.

Renovierung: Das Bauteam tut sich schwer. Es dauert alles länger als geplant. Jetzt haben wir einen neuen, strafferen Zeitplan erstellt und brauchen technische Hilfe von anderen. Für den OP haben wir die Luftreiniger gekauft, die dieser Tage kommen. Sie reinigen die Luft zu angeblich 99,7%. Dazu bestellen wir dieser Tage Luftgebläse, die Frischluft einblasen und die Temperatur regulieren, also zwei Geräte pro OP nach bestem Standard.
Nach 4 Monaten Wartezeit sind endlich die Papiere zur Einfuhr der OP-Lampen eingetroffen. So lange hat die Ecuatorianische Botschaft daran gearbeitet. Jetzt dauert es nochmals einen Monat.
Das neue Ultraschallgerät soll auch bald kommen. Der Transport ist geklärt. Die Fima in den USA hat die Unterlagen ans Ecuatorianische Konsulat in Chicago geschickt .... jetzt warten wir wieder.
Derzeit ist überall im Land in privaten medizinischen Einrichtungen Flaute. Uns geht es dabei noch gut, aber auch wir merken, dass weniger Patienten kommen. Alle wollen Notfallbehandlung, aber da sind wir als Sprechstundenklink begrenzt. Unsere Klink ist gut besucht, aber von einem Einnahmeboom sind wir weit entfernt.

Zukunft: Jetzt geht es Richtung Sommer, das heißt Urlaubszeit. Im Juni fehlt uns praktisch 1 Arzt, Juli-August 2 Ärzte. Erst im September sind wir wieder alle zusammen. Das bedeutet für das Restteam Mehrarbeit.
Sobald der OP-Bereich fertig ist, kommt im Juni ein Fernsehteam aus Holland. Sie wollen einen Film über unsere holländische Missionarsfamilie drehen und unsere Klinik. Schwerpunkt ist Geburtshilfe. Wir hoffen Spenden für die Renovierung dieses Bereiches zusammen zu bekommen. In der Zukunft wollen wir für Indianer einfache Unterkünfte einrichten, so dass sie zur Geburt als Familie oder kleine Gruppe kommen können. Bis jetzt alles nur Pläne. Da fehlen noch viele Details.

HCJB, jetzt Reach Beyond: möchte sich aus Shell zurückziehen. Bei der Frage um Genehmigung der neuen Kläranlage kam heraus, dass die Mission Hospital und die Häuser abgeben möchte. Wir haben intensiv gebetet und der Mission unseren Plan mitgeteilt, dass wir alles kaufen wollen. Viele werden sagen - lieber geschenkt. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich, besonders aus steuerrechtlichen. Über die Höhe des Kaufes haben wir lange gerungen und der Mission unsere Vorstellung mitgeteilt. Jetzt warten wir dieser Tage auf Antwort und werden in Verhandlungen eintreten. Die Vorstellungen liegen weit auseinander, aber wir wissen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Das Warten ist oft schwierig, aber alles hat seinen Grund. Auch wir haben Manches falsch eingeschätzt und haben gelernt. Wartezeit ist oft ein Innehalten vor dem nächsten Sprint. Danke für alle Gebete. Wir werden vom Sprint berichten.