Freitag, 5. Januar 2018

Personalpolitik - Gottes Führung

Das neue Jahr hat angefangen wir machen weiter Statistik. Und da zeigt sich, dass wir in den letzten Monaten mehr ausgegeben haben als die Einnahmen hergaben. Das haben wir mit dem 02. Januar geändert und die Preise für die Sprechstunden erhöht. Wir hatten Angst, aber in den ersten Tagen danach haben wir keinen Patienteneinbruch erlebt, im Gegenteil. Die Vorweihnachtszeit und auch am Jahresende kamen mehr Patienten, weil die staatlichen Einrichtungen nicht so gut besetzt waren.  Und das blieb so.
Sorge bereitet uns aber das ärztliche Personal:
Im Oktober hatte uns ein Allgemeinmediziner über Nacht und ohne Ankündigung verlassen. Er ging zu seiner Familie nach Kuba zurück. Das bedeutete, dass Eckehart für nun fast 3 Monate fast ausschließlich den Dienst von 16.00 - 20,00 alleine zu bestreiten hatte. Das ist nicht gut. Also suchten wir nach einem Ersatz. Doch es ist äußerst schwer Personal zu bekommen, das nur halb so viel erhält wie in staatlichen Einrichtungen und dazu noch als Christen zu unserem Team passen soll, also die gleiche Lebensvorstellung haben soll. Wir wollen nicht einfach Personal einstellen, um eine Stelle zu besetzt.
Schließlich hat und Gott eine weitere kubanische Ärztin gezeigt, die mit ihrer Familie hier wohnen möchte. Sie hatte gerade ihr "año rural", ihr Anerkennungsjahr auf dem Land beendet und hat damit ihre hiesigen Anforderungen erfüllt, um hier zu arbeiten. Ihr Mann ist ebenfalls Kubaner und könnte später einmal bei uns als IT Fachmann mithelfen. Also sind wir seit Anfang Januar alle unsere Sorgen an dem Punkt los, wenn nicht wieder was passiert wäre.......
Unsere kubanische Kardiologin möchte heiraten, aber ihr zukünftiger Mann arbeitet in Quito im Sicherheitsdienst des Flughafens, scheinbar kein Problem an den Flughafen nach Shell zu wechseln. Aber seit mehr als einem halben Jahr gab es keine Möglichkeit, hier angestellt zu werden. Sie haben alles versuchet - vergeblich. Jetzt haben sie plötzlich beschlossen, dass sie sich eine Tätigkeit in Quito sucht. An Sylvester hat sie uns angerufen, dass sie einige Tage in Quito suchen wird. Jetzt ist es amtlich. Wir verlieren sie, ungern zwar, aber verständlich. Und jeder hier wünscht ihr da alles Gute.
Unser großes Problem ist, dass wir seit Jahren keine Ecuatorianer finden, die als Fachärzte nach Shell kommen. Sie  bleiben alle in den großen Städten, weil da ihre Familien wohnen, die Kinder durch die Familie versorgt sind, während die Mütter arbeiten. Und dort wird besser bezahlt. Also ist Shell nicht attraktiv für sie.
Vor Jahren hatten wir eine Patientin, die ihr "año rural" in der Nähe von Shell ableistete. Sie war schwanger, aber es kam zur Totgeburt hier im Hospital. Klaudia hat sich damals sehr um sie gekümmert und bei der Trauerbewältigung geholfen. Sie hatte als Ecuatorianerin in Kuba studiert, hier ihr Anerkennungsjahr abgeleistet, anschließend die Facharztausbildung in Kuba absolviert, ist mit einem Kubaner verheiratet, hat inzwischen 2 Kinder und soll nun weit weg im staatlichen Dienst arbeiten, was ihr Familie auseinander reißt. Deswegen hat sie gekündigt und bei uns angefragt. Sie ist damals mit der Totgeburt zum Glauben gekommen, geistlich gereift und mit einem niedrigen Lohn, wie wir ihn bieten zufrieden, wenn sie ihre Familie zusammenhalten kann. Damit haben wir endlich eine einheimische Ärztin im Team. Und unsere "kubanische" Klinik wächst weiter. So haben wir zwar keine Kardiologin mehr, dafür aber 4 Fachärzte in Allgemeinmedizin, zwei Männer und zwei Frauen. In all dem Durcheinander der schwierigen Personalplanung erleben wir den Segen Gottes. Er lässt uns nicht alleine.