Mittwoch, 14. Dezember 2016

Jahresrückblicke 2015-2016

    Das Jahr 2016 geht zu Ende und es ist Zeit, einmal den Freunden, die uns begleiten, wieder einen Bericht über die Klinik zu geben. Heute soll einmal die finanzielle Seite näher beleuchtet werden. Denn Sie/Du sind die Träger des Fortschrittes im Geben.
    Seit Juli 2014 besteht unsere ecuadorianische Stiftung und damit können wir Spenden entgegen nehmen. Aber im Jahr 2014 haben wir hauptsächlich Gelder gesammelt und wenig ausgegeben, außer für Unkosten bei Rechtsanwalt, Notar etc. 2015 ging es dann eigentlich los.
    Wie mehrfach beschrieben, haben wir fast das ganze Jahre 2015 mit einer Ölgesellschaft zusammen gearbeitet, die uns die Erlaubnis für die Klinik und einen Monat Miete bezahlt hat, danach kam aber nichts mehr außer warmen Worten, Versprechungen und Verträgen, die nicht eingehalten wurden. Wir haben sogar einen größeren Betrag vorgestreckt, den wir trotz Vertrags nie wieder gesehen haben. Das hat uns Lehrgeld gekostet. Wir haben deswegen einen guten Teil aus unserem Ersparten für Personal in den 5 Monaten ohne Lohn bezahlt.  Wir könnten das geliehene Geld gerichtlich einklagen, aber beide "Mitstreiter" sitzen derzeit sowieso im Gefängnis. Da sind noch ganz andere Summen im Spiel, wohl alles im Zusammenhang mit der Teeplantage. Wir sind froh, aus diesem Geschäft ausgestiegen zu sein. Selbst der Indianervertreter, der dann alles an sich reißen wollte, steht derzeit unter Hausarrest.
    So geht unsere Buchführung eigentlich erst ab März 2016 los, denn ab da haben wir unser Personal selbst übernommen und regulär bezahlt. Aber natürlich sind in der Vorbereitung schon Kosten angefallen. Deswegen jetzt der Bericht über die beiden zurückliegenden Jahre.

    Zunächst galt es, das gemietete Haus zu renovieren (Juni/Juli 2015). Das war noch das Einfachste, weil wir keine Zeitnot hatten und immer noch an den Neubau dachten.
Die erste große Ausgabe waren die Möbel. Wir besaßen nichts in diesem gemieteten Haus. Also kauften wir Stühle, Schreibtische, Untersuchungsliegen, eine Holzwand zur Abtrennung. Unser Handwerker baute Regale und Verbandswagen für jedes Untersuchungszimmer, die unser ganzer Stolz sind.
Eine wichtige Entscheidung war unser Computersystem. Wir wollten keinen Papierkram. Unser Techniker, der uns aufopfernd hilft, besorgte die Software, richtete das Computernetz ein und sicherte das Haus mit Kameras, denn trotz Wächter ist eine Praxis einbruchsgefährdet. Inzwischen haben wir ein größeres System mit vielen geschenkten, gebrauchten Computern einer Firma. Wir leben auch da von hiesigen Gaben. Inzwischen steht sogar eine große geschenkte Telephonanlage im Stauraum. Die brauchen wir aber erst später.
Die dritte große Aufgabe war die Laboreinrichtung. Einige Geräte schafften wir uns gebraucht an, aber die wichtigsten Automaten neu. Geplant waren über $ 40.000,- aber letztlich haben wir nur knapp $ 30.000,- ausgegeben, da wir von der alten Mission einen guten Kühlschrank und viele andere Geräte wirklich billig bekamen.
Seit dem Umzug ins alte Hospital sind wir dabei, unserer alten Mission „Reach Beyond“ Stück um Stück gebrauchte Sachen abzukaufen. Da sind Stühle und Bänke, wir benutzen Regale, übrig gebliebene Telefone, die Krankenhauswaschmaschine und den Trockner. Begonnen hat das alles erst einmal mit Reparieren und Ersatzteile besorgen. Bevor aber da die Einzelheiten geregelt werden können, kaufen wir derzeit die beiden Röntgengeräte und die beiden Notstromgeneratoren ab. Das wird bis Anfang Januar abgeschlossen sein.
Nebenbei haben ein Architekt und eine andere Gruppe Vorschläge für die Renovierung der Operationssäle und einen weiteren Anbau erstellt, so dass wir jetzt echte Zahlen vorweisen können und nicht wie bisher Schätzungen.
Wenn wir die Zeit ab September 2015 sehen (am 12. Oktober begann die Sprechstunde), haben wir bisher 2015 - 2016 USD 102.000,- Einnahmen über Spenden aus dem Ausland erhalten, davon ein kleiner Teil aus den USA (ca. $ 15.000), der Rest aus Deutschland und der Schweiz. Von dem Spendengeld sind $ 9.500,- in den laufenden Betrieb geflossen, zum Einrichtung der Apotheke, Laborchemikalien, Büroartikel, Formulare wie Rezepte, Laboranforderungen und etwa die Hälfte in die Bezahlung der Mitarbeiter in den ersten Monaten. Seit Juli 2016 trägt sich der Betrieb selbst, wenn auch ohne Rücklagen und sicheres Polster. Von einer gesunden Finanzierung sind wir noch weit entfernt. So verlernen wir das Beten und Bitten nicht.

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