Mittwoch, 28. Januar 2015

Wir lernen dazu

Unser Hospitalprojekt stagniert derzeit. Wir sind dankbar für die Menschen aus Deutschland, die uns unterstützen. Sie sind unsere wirkliche Stütze. Weltweit beten Viele für unser Projekt, aber wir müssen auch unsere Grenzen erkennen. Es reicht einfach nicht, um das alte Gebäude von unserer früheren Mission HCJB -jetzt Reach Beyond (RB) weder zu kaufen noch zu mieten. Wenn wir uns in dieses Abenteuer stürzen würden, wäre das Risiko eines Reinfalls zu groß. Wir überschlagen die Kosten und suchen neue Wege.
Eine Möglichkeit wäre über eine ausländische Stiftung einen Privatkredit ohne Zinsen zu bekommen, technisch kein Problem. Wir würden dafür unser Haus verpfänden. Aber die Rückzahlung müsste über das Hospital und unser Konto erfolgen, wobei wir praktisch bezahlt würdenund damit davon Steuer zahlen müssten. Kredite von Banken hier in Ecuador sind unbezahlbar, 22 - 24% Zinsen.

Mit einem Krankenhausbetrieb anzufangen, ist auch unmöglich. Wir wollen mit ambulanter Behandlung und Sprechstunde beginnen. Doch die Kalkulation zeigt, dass wir ohne Labor und Röntgen nicht über die Runden kommen. Die Sprechstunde von 4 Ärzten würde bei vielen Patienten gerade die Kosten decken. Doch die kommen nur, wenn sie den Service von Labor und Röntgen an einem Ort finden. Andernfalls rechnet sich das nicht.

Das alles klingt jetzt deprimierend und wir gehen auch durch solche Phasen. Aber dahinter sehen wir etwas anderes:

Unser Team in Shell bewegt sich mehr denn je. Wir haben gelernt, dass Menschen hier nicht einfach Geld für einen guten Zweck geben, wenn sie nichts dafür bekommen. Im November war die Wahl der "Shellkönigin" (vergleichbar mit etwa einer Weinkönigin). Und die hat ihre Geschenke bei der Wahl jetzt uns für eine Tombola zur Verfügung gestellt: Ein kleines Motorrad - hier DER Renner, ein Tablet, ein Handy und andere kleinere Preise von Wert. Jetzt werden Lose verkauft in einer Radiostation Werbung dafür gemacht. Auf diese Weise kommt ein Vielfaches der vorigen Aktionen zusammen. Solche Aktionen mögen die Menschen hier. Es hat uns jemand ein kleines Stierkälbchen geschenkt als es einen Monat alt war. Menschen aus der Umgebung von Shell pflegen es, geben im dreimal täglich je 3 L Milch aus der Flasche. Andere spenden die Milch. Das ist dann der erste Preis für eine spätere Tombola zusammen mit einem versprochenen Schwein.

Uns ist es nicht so wichtig schnell fertig zu werden, so sehr HCJB-RB das Gebäude mit seinen laufenden Kosten verständlicherweise los werden möchte.. Wir wollen in erster Linie die Menschen hier vor Ort motivieren für IHR Krankenhaus zu arbeiten und zu geben. Es geht nicht um Geschwindigkeit, es geht um Selbstverantwortung der Menschen hier, auch wenn es uns und auch ihnen zu lange dauert!!! Wir lernen, das auszuhalten und im Gebet den Weg weiter zu gehen.

Natürlich sind wir für alle Hilfe von außerhalb dankbar. Es ist Hilfe, die die Menschen hier vor Ort ermutigt, denn derzeit sieht es wohl so aus, dass wir im alten Gebäude nicht anfangen können, sondern ein Haus mieten müssen.

Jetzt schaut HCJB-RB erst einmal nach anderer Nutzung für das leerstehende Gebäude, möchte uns aber Instrumente und Geräte evt. schenken. Wir stehen in engem Kontakt mit den Verantwortlichen dieser Mission. Auch sie wollen, dass unser Vorhaben funktioniert. Aber es sieht derzeit anders aus. Wir werden wohl ein Haus anmieten und mit einer einfachen Sprechstunde anfangen. Alles andere muss wachsen.

Wir wissen, dass wir einen weiten Weg vor uns haben. Wir brauchen vor allem Freunde, die uns im Gebet begleiten und sind dankbar für die vielen Menschen, die hinter uns stehen. Vielen Dank auch für alle Spenden, die uns unserem gemeinsamen Ziel näher bringen.

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