Mittwoch, 10. September 2014

Entwicklung des Personals des Hospitals Vozandes del Oriente

Das Hospital bestand seit über 50 Jahren und war 1985 in den Neubau eingezogen. Damals war dieses Krankenhaus das beste weit und breit. Mit Allgemeinärzten und Chirurgen wurde eine gute Medizin betrieben. Die Mehrheit des Personals wurde im eigenen Haus für die Belange ausgebildet. Deswegen ware die staatlichen Hospitäler auch nie eine wirkliche Konkurrenz.
Seit den 90-er Jahren hat die Mission HCJB aber eine Wende durchgemacht, weg von einem weltweiten Sender hin zu vielen kleinen lokalen Diensten in aller Welt. Das hatte auch auf die Medizin seine Auswirkungen und so wurde in die beiden Hospitäler der Mission in Shell und Quito nicht mehr viel investiert. Außerdem nahm die Zahl der Missionare drastisch ab. Und so zog die Konkurrenz in der medizinischen Entwicklung an der Mission vorüber.
Dann geriet das Hospital in Shell langsam in die roten Zahlen und alle inneren Hilfmaßnahmen griffen nicht. Die Leitung von HCJB beschloss dann scheinbar über Nacht, das Haus in zwei Etappen zu schließen. Die Mitarbeiter wußten schon Monate vorher, dass eine Änderung anstand, aber letztlich war jeder von der drastischen Entscheidung überrascht. Und so flossen am Tage der Eröffnung der Entscheidung viele Tränen. Aber es entstand auch eine Welle der Solidarität. Für einige war der Zeitpunkt gut, sich anderweitig abzusetzen und endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen, andere waren geschockt und es brach die Welt zusammen. Innerhalb weniger Tage die Arbeit zu verlieren war nicht leicht zu verkraften.
Das Hospital wurde in zwei Etappen geschlossen, Ende Sept 2013 die stationäre Behandlung und der OP, Ende Dezember 2013 der Rest.
Und so entstand die gemeinsame Hoffnung auf einen Neubeginn, der viel länger dauerte als geplant. Das Zentrum war und ist ein gemeinsames Gebetstreffen am Mittwochmorgen. Das halten wir jetzt fast ein Jahr ohne Unterbrechung durch. Dazu kam dann am Mai 2014 am letzten Mittwoch im Monat eine Fastentag, den wir am Abend mit einem gemeinsamen Gebet, Liedern und Essen abschließen.
Von den ehemals 62 einheimische Mitarbeitern des Krankenhauses sind gut 30 konstant dabei. Die meisten haben Arbeit im staatlichen  Gesundheitsdienst gefunden. Wegen des Schichtdienstes können nicht immer alle beim Gebet dabei sein, aber alle sind nach Möglichkeit treu. Bei den Treffen erzählen sie, wie sie im staatlichen Dienst Zeugen Jesu sind, wie sie Mut dazu bekommen, was vorher in christlichen Haus so nicht der Fall war. Viele haben entdeckt, dass sie wirklich was zu sagen haben. Das Bibelstudium zum Gebet am Mittwochmorgen bereiten ehemalige Mitarbeiter reihum vor, die sich das früher nie getraut hätten. Und sie alle wissen, dass sie das im neuen Projekt auch tun werden. Es ist ein geistlicher Ruck durch jeden von ihnen gegangen - die beste Voraussetzung für einen Neuanfang.
Jetzt stehen wir vor der Entscheidung, ob HCJB uns das alte Hospital überlässt oder wir neu bauen. Ende Sept. fällt die Entscheidung dort im Vorstand. Wir sind mittlerweile ein eingetragener Verein in Ecuador, haben eine Bankverbindung. Ende September fällt die Entscheidung und schon bewegen sich die Mitarbeiter ohne Bezahlung, die Medien und Behörden von dem Vorhaben zu informieren. Eine geistliche Kraft ist über fast ein Jahr aufgebaut worden, noch ist die Bremse angezogen, aber in 2 - 3 Wochen wird sie freigegeben, um wirksam zu werden, eine Gemeinschaft, die sich in einem Jahr Wartens bewährt hat und gereift ist.

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