Sonntag, 28. September 2014

Energiewende in Ecuador

Das erste von 8 neuen Wasserkraftwerken in Ecuador soll im Dezember 2014 ans Netz gehen. Ecuador geht neue Wegen. Die Entscheidung ist schon vor Langem gefallen, so langsam sind die Ergebnisse spürbar. Währenddessen läuft die landesweite Propaganda, vom Gas - auf Induktionsherde umzusteigen. Wir haben darüber bereits berichtet. Das Land in und um die Anden will weg von der Abhängigkeit vom Öl, hat es doch genügend andere Möglichkeiten. In den 70-er Jahren hat man ein großes Kraftwerk im Süden Ecuadors in Paute gebaut, das seinerzeit 80% des Strombedarfes Ecuadors lieferte. Aber der Süden ist ein trockenes Gebiet und bei Klimaschwankungen geriet ganz Ecuador in Not. Und das Land am Äquator hat bei seiner Entwicklung einen steigenden Strombedarf. Um 1995 hatten wir bis zu 12 Std. Stromsperren pro Tag. Eilens wurden Thermokraftwerke errichtet, aber die kosten.Deswegen der Weg hin zu natürlichen Resoucen.
Das Land liegt in den Anden mit vielen Flüssen und das gesamte Jahr über zu genügend Wasser, wenn auch jahreszeitlich verschieden. Von daher ist es wichtig, im ganzen Land verteilt, zur Küste und zum Amazonastiefand hin verschiedene Wasserkraftwerke zu bauen. So vermeidet man Engpässe.
Staudämme ist der klassische Bau eines Kraftwerkes. Doch dieser Typ hat viele Nachteile. Beispielsweise am Fuß des Vulkans Tungurahua in Baños setzt sich das Staubecken eines älteren Wasserkraftwerkes zusehens durch Asche und Schlamm dieses aktiven Vulkanes zu. Zwar versucht man, den Schlamm durch komplette Öffnung der Schleusen ab und zu zu leeren aber nach und nach setzt sich der Stausee trotzdem zu. Bei anderen Kraftwerken sind es Steine, die die Kapazität verringern und die lassen sich nicht so einfach ausspülen. Deswegen ist der Trend hin zu einer anderen Technik: Man zweigt das Wasser vorher ab, lässt es langsam durch einen Tunnel seitswärts laufen, um dann in große Tiefen auf die Turbinen zu fallen. Aber auch da gibt es Hindernisse. In diesen Tunneln ist es oft schwierig, seitlich eindringendes Wasser abzuhalten. Die Wände brechen auf, Steine fließen mit und fallen auf die Turbinenschaufeln.
Die Investitionen sind riesig, aber es lohnt sich. Denn auf der anderen Seite möchte der Staat viel Geld sparen. Wie mehrfach berichtet haben die Menschen sich an billiges Gas zum Kochen und für warmes Wasser gewöhnt. Das Gas ist extrem subventioniert. Jeder 15 kg Gastank wird mit ca. 13 Dollar Subvention auf Staatskosten verkauft. Den Gaspreis zu erhöhen, hat schon in der Vergangenheit Staatspräsidenten das Amt gekostet. So sehr ist die Bevölkerung daran gewöhnt. Deswegen ist elektrische Energie das Staatsziel.
Wer baut so ein Wasserkraftwerk? Natürlich sind diese Großprojekt in chinesischer Hand. Da wird ein Fluß durch einen Berg abgeleitet. Aber es sind auch wieder andere Gesellschaften wie die brasilianische Odenbrecht am Werk, einstmals verteufelt und aus dem Land gejagt, nun aber aufgrund ihrer Erfahrung wieder eingeladen, wenn auch ohne große eigene Firmenschilder am Bauprojekt. 2726 MW soll dem Land in den kommenden Jahren neue Energie bringen. Dann werden Thermokraftwerke abgeschaltet und man kann nach der Änderung des Enregieverbrauches den Gaspreis in Stufen auf subvertionsfreie Kosten erhöhen. Zumindest ist das Plan der Regierung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen