Sonntag, 27. April 2014

Correa auf Bildungsreise

Die Staatsbesuche unseres Präsidenten sindderzeit anders als bisher. Der Schwerpunkt jetzt ist die Universitätsbildung.
Da waren zunächst die USA dran. Das Verhältnis zu den USA ist nicht das beste, seit Correa die Botschafterin als "persona non grata" außer Landes schickte und auch den neuen Botschafter gleich in seine Schranken verwies, als der gleich zu Anfang die Pressefreiheit monierte. Also reiste Correa vor kurzem zu Universitäten nach Nordamerika. In Harvard, wo er selbst studiert hatte, durfte er einen Vortrag vor Studenten halten. Anschließend der Besuch an der renomierten technischen Universit{t von Massachusetts - beides Unis von Weltrang. Dieser Besuch hatte einen doppelten Sinn. Erstens wurde die Bildung als wichtig hervorgehoben und zweitens war es ein inoffizieler Staatsbesuch, ohnen den Regierenden auf die Füße zu treten. Ecuador hat gemerkt, dass es sich einseitig zu weit auf Chinas Seite gelehnt hat. Die Abhängigkeit vom Reich der Mitte ist zu mächtig geworden. Jetzt gehen kleine Signale zum großen Bruder im Norden, zunächst auf möglichen Kooperationen mit dortigen Spitzenhochschulen.
Zum anderen hat die Regierung dieser Tage einige staatliche Eliteuniversiäten hierzulande eröffnet. Die ersten Vorbereitungskurse sind bald abgeschlossen. Dann soll mit ausgesuchten Professoren eine Konkurrenz zu den besten privaten Unis erwachsen.  Die Ausbildung bezahlt der Staat, dafür wird beste Leistung erwartet. Wer die nicht erfüllt muss gehen.
Nächste Station der Reise war Spanien. Dort geht es darum, die Menschen, die bei den letzten Wahlen mit bis zu 85% für die Präsidentenpartei gestimt haben zu begrüßen und die Verbundenheit zu zeigen. Dabei kam Volksfeststimmung auf und Präsident wie Kanzler, der hier die Außenpolitik repräsentiert, sangen im Chor mit anderen Musikern. 15 000 - 20.000 Ecuatorianer leben derzeit in Spanien arbeitslos und um deren Schicksal kümmert sich ihr Präsident. Das ist Public Relation, die ankommt.
Dann auch wieder der Besuch von Universitäten. Correa wurde in Barcelona die Ehrendoktorwürde verliehen für seine politische Leistungen - ein klarer Wink der Katalanen und so kam es auch in der Rede des Präsidenten raus, dass er die wirtschaftliche Krise Spaniens ganz anders angepackt hätte. Die Zeitungen brachten hier einen Staatspräsidenten, der mit seiner Kleidung als frisch gekörter Doktorand wie ein Priester im Talar auf der Kanzel. Dort an Spaniens alten Universitäten herrscht noch alte Tradition.
Correa hat diese Wochen genutzt mit seinen Auslandreisen auf ganz neue Art Politik zu machen. Er will die Jugend begeistern, sie zu Leistung antreiben. Wer akademisch top ist, der wird gefördert und hat später eine glänzende Zukunft. Das kommt an und gibt den jungen Menschen vor allem aus den unteren Gesellschaftsschichten Hoffnung.

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