Sonntag, 5. Januar 2014

Finanzielle Aussichten in Ecuador für 2014

Das Handelsvolumen Ecuadors hat sich in den letzten Jahren beträchtlich geändert und ist gestiegen, aber die Bilanz hat sich seit 2008 immer mehr ins Defizit verlagert. Es ist nicht beängstigend mit etwas über einer Mrd. Dollar, aber wir waren vor der Regierung Correa im Plus. Es wurde damals deutlich weniger ein- als ausgeführt.
Die Regierung regiert im chronischen Geldmangel. Sie hat über Jahre große Ausgaben getätigt. Das Straßennetz des Landes ist fantastisch verbessert worden. Der Verkehr und besonders die Zahl der kleinen LKWs hat sich mehr als verdreifacht. Das weist auf stark gestiegenen Handel hin. Aber das Wachstum hatte seinen Preis. Mit mehr Wohlstand ist auch der Anspruch gestiegen. Die Importe stiegen schneller. Die Regierung hat deswegen Restriktionen aufgebaut wie sie typisch sind für alle sozialistischen Regierungen der Geschichte. Die Zahl der Mobiltelefone sollte reduziert werden. Importierte Autos werden stärker besteuert. Damit stieg automatisch auch der Preis der im Lande selbst gebauten Fahrzeuge.
Doch die Handelsbilanzen muss man ein wenig näher betrachten, um das wirkliche Ausmaß zu verstehen: Die wirkliche Stütze des Wirtschaft sind nach wie vor Exporte von Bananen mit 9%, Krabben mit 7%, Blumen mit 3% und Kakao mit 2%. Diese Produkte stammen aus arbeitsintensiven Betrieben und haben Zukunft. Bei Kakao ist Ecuador inzwischen wieder die Nummer 6 der Weltlieferanten. Aber alle diese Wirtschaftszweige sind an den Rand gedrängt worden durch das Erdöl und daraus hergestellte Produkte mit 57% der Gesamtexportleistung. Ecuador hängt vom Erdöl ab und das Ende ist abzusehen. Was kommt danach? Auf dem Gebiet der Zukunftssicherung wird derzeit zu wenig getan. Öl aus dem Yasuni- Naturschutzpark verschiebt das Ende nur um einige Jahre.
Aber eine andere Entwicklung beruhigt noch mehr. Der Staat hat sich Gelder aus der Rentenkasse für seine ehrgeizigen Projekte geliehen. Wann wird dieses Geld für die Zukunft der Menschen hier zurückgezahlt. Der gute Wille ist da, aber der Staat hat weiter ehrgeizige Ziele. Auf der anderen Seite wurde das soziale in der letzten Zeit weiter ausgespannt bei nur wenig verbesserten Einnahmen: Jetzt sind automatisch die Kinder bis 18 Jahre mitversichert und die Ehefrau gegen einen gering höheren Satz. Defizit von ca. 2,5 Mrd. Dollar im letzten halben Jahr. Dann wurden die Renten erhöht. Das Defizit hier über 5 Mrd. Dollar.
Der Staat hat auch das Gesundheitssystem für den Rest der Bevölkerung angeblich zu 100% kostenfrei übernommen. Die staatlichen Häuser bekommen aber nicht genügend Personal und auch da ist Vieles im Argen.
Und da wären die Subventionen zu nennen bei Gas und Sprit. Diese milliardenfach Subventionierung muss endlich aufhören. Doch wenn der Spritpreis steigt, steigen alle Preise im Lande und dann auch die Löhne.
Ecuador ist im Aufbruch begriffen. Der Fortschritt ist überall spürbar und sichtbar. Aber die Rechnung werden wir in der nächsten Zeit, vielleicht im Jahre 2014 präsentiert bekommen.

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