Sonntag, 1. Dezember 2013

Wir sind dem großen Ziel ein Stück näher

Es waren aufregende Tage im Kampf um die Wiedereröffnung des Hospitales von Shell. Und der Weg ist noch lang.
Zunächst ging es um die Finanzierung. Wer würde gerne mithelfen. Da gab es zwei wirkliche Bewerber, von denen der eine aber das Hospital besitzen wollte, ohne uns in seine weiteren Pläne einzuweihen. Das schien uns doch zu risikoreich. Er selbst sagte ab, weil er unseren Plänen einer offenen Zusammenarbeit nicht zustimmen wollte.
Blieb ein Christ aus der Ölindustrie übrig, der jetzt das Ganze kaufen will. Dazu hat er einen klaren Finanzplan über ca. 8 Monate vorgelegt. Und wir haben ein wenig Land mehr aushandeln dürfen. Von den insgesamt ca. 8 ha Land werden wir den wichtigen Teil kaufen können mit den Häusern für die Missionare für 3 Millionen Dollar. Es ist unglaublich, dass eine Firma dazu bereit ist, uns das Geld zu schenken. Jetzt muss nur noch der HCJB-Vorstand am 10. Dez. zustimmen. Da gibt es nur ein Hindernis: Unsere Stiftung hier in Ecuador steht noch nicht. Viele der Stiftungsmitglieder haben wenig Zeit. In wenigen Sitzungen haben wir die Satzungen zusammengeschrieben. Schwierigkeiten gab es bei der Eröffnung eines Bankkontos, das dafür Voraussetzung ist. Einige Banken verlangten Dokumente, die wir zu diesem Zeitpunkt nicht geben können. Die Stiftung wird offiziell im Gesundheitsministerium angemeldet werden. Das soll einen Monat dauern. Danach müssen alle Genehmigungen für den Betrieb des Hospitales neu eingeholt werden:  Gesundheitsministerium für viele Details, Feuerwehr, Sozialkasse Kommission für Röntgensicherheit etc. alle müssen zustimmen.
Aber noch ist nicht sicher, ob der HCJB-Vorstand jetzt schon seine Zustimmung gibt. Es kann durchaus sein, dass es ihnen unsere Stiftung zu diesem Zeitpunkt noch zu unsicher und sie später entscheiden. Die nächste Vorstandssitzung ist aber erst im Mai 2014. Doch wir nehmen einmal an, dass sie bei solch einem Großprojekt durchaus eine Sitzung dazwischenschieben werden. Es gibt keinen weiteren Interessenten, auch wenn das staatliche Gesundheitsministerium schon seit Ende September verkündet hat, dass das Hospital Vozandes del Oriente ihr neues Gesundheitszentrum wird.
Jetzt geht es darum, welche Apparate und Instrumente die Mission aus dem Hospital für andere Arbeit braucht. Natürlich haben sie da Recht dazu, auch wenn es uns wehtun wird.

Was man dabei nicht sieht, sind unsere Gefühle und Spannungen. Die persönlichen Attacken haben sich gelegt. Wir werden nicht mehr angefeindet. Aber da ist ein neuer Vorstand, dessen Mitglieder sich immer noch gerne bedienen lassen und wenig Zeit haben. Da ist eine Unmenge Behördenkram zu erledigen. Wir erleben üble Nachrede, die uns an der Echtheit der finanziellen Unterstützung zweifeln lassen. Was, wenn wir einem Schwindler aufgeflogen sind? Wir sind von einem Menschen abhängig und noch haben wir kein Geld gesehen. Doch HCJB glaubt den Papieren, die er vorgelegt hat. Und wir beten mit ihm zusammen. Das gibt Grund zur Hoffnung. Und Gebetsunterstützung haben wir reichlich. Viele Menschen in aller Welt stehen hinter uns. Einer schrieb uns einen Traum, den er hatte. Er selbst wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, sollte ihn aber uns schreiben. Er traf genau in unsere Tagessituation und half uns weiter. Gott bestätigt uns immer wieder, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Da machen uns die Rückschritte und Schwierigkeiten keine wirkliche Angst.
Danke für alle Verbindung.
Und noch einmal: Seit 2 Wochen sind wir keine HCJB-Missionare mehr. Den Groll über das plötzliche Abschneiden jeglicher Information, einem Computer, der so viele Verbindungen zum Netzwerk dieser Mission hatte und alles andere blockierte, haben wir überwunden. Es hat uns gezeigt, dass wir in erster Linie unseren Groll abbauen müssen. Vielen scheint der Kauf eines Missionshospitales für einen horrenden Preis zu viel. Gott richtet, nicht wir. Wir haben eine neue Freiheit erlangt und wissen, dass es wichtig ist, Feindbilder in uns selbst abzubauen. Wir werden auch in Zukunft mit HCJB zusammen arbeiten, dann aber auf Augenhöhe verhandeln. Andere HCJB Missionare arbeiten noch in Shell. So sind wir gespannt, wie es weiter geht.
In diesem Sinne schlagen wir ein neues Kapitel im Hospital in Shell, wie im Advent ein neues Kirchenjahr beginnt. Am Wichtigsten ist, wie wir umgestaltet werden.
Übrigens: Wir sind nach wie vor Missionare der Deutschen Missionsgemeinschaft. Das bleibt auch so. Wer uns unterstützen möchte, kann das derzeit über die DMG tun. Bitte unterscheidet aber genau, ob es persönliche Unterstützung (Vermerk: für Fam. E. Wolff) oder Hilfe für "Hospital Shell" ist. Im letzten Rundbrief vergaßen wir, auf die neuen Überweisungsbedingungen hinzuweisen. Das wollen wir hiermit nachholen. Danke für alle Begleitung für die Menschen der Region um Shell, die uns täglich Horrorgeschichten über die Qualität der ärztlichen Versorgung berichten.
Volksbank Kraichgau (BLZ 672 922 02)
Konto # 269 204 oder über DMG Stiftung bei gleicher Bank # 111 1116
IBAN DE02 6729 2200 0000 2692 04
BIC GENODE61WIE

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