Sonntag, 3. Februar 2013

Sicherheitszonen in Quito

Der Großteil der Hauptstadt Ecuadors liegt in einer Wanne am Fuß des Vulkans Pichincha. So ist die Stadt nur 6 - 8 km breit, erstreckt sich aber über eine Länge von über 65 km. Die Stadt wächst, aber hauptsächlich in einem weiteren Tal ca. 400 m tiefer. Zwischen dem tiefsten und dem höchsten bewohnten Teil der über 2 Mio. - Stadt klaffen mehr als 700 m Höhenunterschied. Bei heftigen Regengüssen besonders in der langen Regenzeit kommt es deswegen oft zu Schlammlawinen, die die Kanalisation verstopfen. Manche Häuser sind auch an Abhängen gebaut und stürzen bei Erdrutsch ab. Der tiefste Teil der Stadt  ist die Straße Rio Amazonas und bei Platzregen hebt es dort immer noch gelegentlich die Kanaldeckel und Teile der Straße verwandeln sich in einen Fluss. Zwar hat die Stadt große Anstrengungen unternommen, neue Abwassersystem ins tiefere Tal zu bauen, aber lokal kann es in einzelnen Stadtteilen immer noch zu Überflutungen kommen.
Dann ist Quito immer in Gefahr durch Lava oder Schlamm aus dem Vulkan, so geschehen vor gut 10 Jahren. Und Erdbeben haben wir zwar in den letzten Jahren vergessen aber sie sind eine immerwährende Gefahr.
All diese möglichen Gefahren haben die Stadtverwaltung Quitos dazu veranlasst nach vielen Jahren der Verbesserungen des Regenabwassers, vom Bau von Auffangregionen für mögliche Schlammlawinen des Vulkans ein System der Sicherheitszonen zu schaffen. Für viel Geld wurde jetzt Sicherheitskonzept erarbeitet. Es sind hauptsächlich Parks, die Sicherheitszonen sind. Aber es geht hier um weit mehr als nur Schilder anzubringen. Dazu muss auch die Infrastruktur stimmen. Menschen müssen auch auf halbwegs sicheren Straßen dorthin gelangen. Dann muss ein Gebäude stehen, das bei Bedarf mit Decken und Zelten aus einem Zentrallager versorgt wird. Ärztlicher Dienst muss anwesend sein, Medikamente auszugeben muss gewährleistet sein. Denn es könnte sich ja auch um ein großes Feuer in einem Stadtviertel handeln. 30 solcher Sicherheitszonen wurden jüngst eingerichtet. Über 700 000 Bewohner der Hauptstadt des alten Quitos wären damit versorgt. Fehlen jetzt noch die Bewohner in den tiefer gelegenen Teilen, aber die haben viel mehr Grünflächen und sicheren Zuflucht als in der dicht besiedelten Region der alten Stadt. Jetzt will man erst einmal die Wahlen am 17. Februar abwarten, dann wird das neue System den Bürgern der Stadt erklärt und Übungen für die Nachbarschaft durchgeführt werden. Man merkt, wie die Stadt aus den Fehlern und Katastrophen der Vergangenheit gelernt hat.

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