Mittwoch, 23. Januar 2013

Es bleibt ein Rätsel

Vor einem Jahr waren Becher im Außenministerium verpackt und als Diplomatengepäck an das ecuatorianischen Konsulat in Mailand geschickt worden. Ziel war eine Tourismusbörse in Mailand. Der italienische Zoll hielt die Ware auf, bat einige Zeit um Freigabe und als die erfolgte, fand man in den Bechern mit doppeltem Boden flüssiges Cocain. Ein Skandal belastete die Regierung unseres Landes. Seitdem sind zwei der Künster der Tourismusbörse in Haft und bleiben es wohl noch einige Zeit. Die Konsulin in Mailand weiß von nichts, obwohl es auch da einige Ungereimtheiten gab und in Ecuador ist man seitdem angeblich "fieberhaft" darum bemüht, den Skandal aufzuklären und die Hintermänner dingfest zu machen.
Seitdem herrscht hier immer wieder große Aktivität, aber Ergebnisse gibt es keine. Immerhin handelt es sich um 40 Kilo Cocain - keine Kleinigkeit.
Angeblich werden alle diplomatische Gepäckstücke vor der Abreise von der Narkobehörde kontrolliert. Der hiesige Kanzler als Chef der Aufsichtsbehörde wird in regelmäßigen Abständen von der freien Presse zu diesem Thema befragt - bisher keine Aussagen zu den Hintermännern hier in Ecuador. Stattdessen veröffentlicht die Regierung immer wieder die neuen Regelungen für die Verpackung und Verschiffung von diplomatischem Gepäck. Jetzt wurde ein ganzes Handbuch mit Richtlinien vorgestellt. In den Lagerräumen sind Kameras installiert für eine 24 - Std. - Überwachung, alle Pakete werden mehrfach überprüft, von den Narkobehörden, mit Durchleuchtung und es gibt ein strenges Reglement, wer die Räume betreten darf.
Der Staatsanwalt betonte auf der letzten Pressekonferenz, dass hinter diesem Akt nicht die Drogenmafia steckt. Der Polizeiverantwortliche für Drogenabwehr beteuert nach langwiegen Untersuchungen, dass kein Polizist in die Affäre verwickelt sein kann.

Die Wahrheit wird wohl nie ans Licht kommen, so sehr die italienischen Behörden auch nach Aufklärung drängen. Starke Worte und viele Vorschriften sollen so etwas in Zukunft verhindern, aber sie lenken vom eigentlichen Thema ab, dass in den eigenen Reihen irgend jemand die Gunst der Stunde zu nutzen versucht hat und mal wieder mit offizieller Hilfe des Staates sein Geschäft machen wollte und diese Person hat es verstanden, sich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Das soll jetzt mit vielen Worten und einem ganzen Handbuch vertuscht werden. So werden die beiden "Empfänger" und vielleicht Hauptakteure ihre Jahre in Italien absitzen müssen, während hier das Leben weitergeht. Und die Narkoszene hat längst neue Wege gefunden, "ihr Produkt" auch wieder nach Italien zu liefern.

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