Freitag, 10. August 2012

Wirtschaftspolitik im Sozialismus des 21. Jahrhunderts

Wer weltweit politische isoliert ist, muss sich Verbündete suchen. Einer dieser Staaten ist der Iran. Das Wirtschaftsembargo macht den Herrschern Teherans immer mehr zu schaffen. Der Iran hat durch sein Erdöl genügend Geld. Aber er kann wenig damit anfangen. Also müssen Verbündete gefunden werden und dazu gehören Ecuador und vor allem Venezuela. Und auf einmal passen so unterschiedliche Staaten wie der hiesige Sozialismus und der dortige islamische Staat anscheinen bestens zusammen unter dem Motto: Wir haben einen gemeinsamen Feind. Der sitzt in Nordamerika. Also müssen wir Freunde sein!"
Beide südamerikanische Staaten brauchen Geld für Kredite. China ist da gerne eingesprungen, aber die Chinesen sind harte Geschäftspartner. Sie haben beispielsweise derzeit eine Vollmacht, mit hiesigem Erdöl weltweit zu handeln. Dafür bekam Ecuador Miliardenkredite. Jetzt werden Möglichkeiten gesucht, wie iranisches Geld hierzulande Gewinn bringen könnte. Derzeit wird erwähnt, iranisches Geld in der Bankenpleite einzusetzen. Aus der Wirtschaftskrise um die Jahrtausendwende gibt es noch immer Grundstücke und Werte, die die staatliche Bankenverwaltung zu verarbeiten hat. Iranisches Geld ist da schon eingeflossen. Jetzt soll der Anteil erhöht werden.
Ganz anders ist das in Venezuela gelaufen. Dort hat der Iran auf zwei Sektoren investiert:
1) In der Automobilbranche: Ikco und Saipa sind die Marken, die PKWs für den einheimischen Markt produzieren. 2006 wurden die Verträge gesc hlossen und die Produktionsstätten aufgebaut. Vier Jahre später sollten 80 000 Fahrzeuge verkauft worden sein, in Wirklichkeit sind es bis heute aber erst 16.000, also ganze 15%.  Denn der internationale Druck auf die iranische Wirtschaft führte zu Lieferschwierigkeiten für bestimmte Teile wie Autoelektronik. Dadurch verteuerte sich die Produktion. So wird beispielsweise ein Wagen für 18. Mio. Bolivares verkauft, aber seine Produktion kostet 23.Mio Bolivares.
In einer gemeinsamen Zementfabrik in Venezuela hat der Iran bereits 400 Mio. Dollar investiert, aber wichtige Teile fehlen seit Jahren. Die Fabrik ist eine Bauruine und mittlerweile viele Teil gestohlen. Der Iran kann seinen vertraglich festgelegten Verpflichtungen nicht nachkommen.
Die internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran scheinen Wirkung zu zeigen. Die Freundschaft zu anderen Gegnern Nordamerikas weist Risse auf. Ecuador ist bei allen offiziellen Bekundigungen der Verbindung zum Iran ebenfalls vorsichtig geworden. Iranisches Geld darf hereinkommen, aber bitte unter weitgehender Kontrolle Ecuadors.
Venezuela hat wieder einmal bewiesen, was wir vom Sozialismus des gesamten kommunistischen Ära wissen. Wirtschaftliche Projekte, die von oben her geplant werden, arbeiten oftmals an der Wirklichkeit vorbei. Und dennoch gibt es noch viele Menschen, die den Traum vom idealen Sozialismus träumen!!!!!

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