Sonntag, 8. Januar 2012

Änderungen in Quito im Neuen Jahr

Quito, die Hauptstadt Ecuadors, ist eine der Millionenstädte Lateinamerikas, die nicht mehr so stark wächst. Während in den 70 Jahren Tausende von Dorfbewohnern in die Stadt zogen und sich durch Landbesetzung, die später legalisiert wurden, neue Stadtviertel bildeten, ist die Stadt nun bei 2 Mio. Einwohnern angekommen mit einem Wachstum aus sich heraus ohne großen Zuzug von außen her. Die Stadt hat in den letzten Jahren große Anstrengungen für die peripheren Viertel unternommen. Fast alle sind an Wasser - und Abwassersysteme sowie die Stromversorgung angeschlossen. Der Fortschritt ist greifbar. Beispielsweise war einer der größten Verkaufsschlager die Waschmaschine. Bisher wurde fast ausschließlich von Hand auf dem Waschstein vor dem Haus die Wäsche gesäubert.

Und am deutlichsten ist die Zahl der Autos in der Stadt gewachsen. Die Straßen sind selbst bei Nacht hoch frequentiert. Zu bestimmten Zeiten läuft man genauso schnell wir das Taxi fährt. Den Privatwagen lässt man gerne zuhause, denn einen Parkplatz gibt es kaum und wer falsch parkt, ist innerhalb von Minuten abgeschleppt mit hohen Kosten und langem Papierkrieg, den Wagen wieder auszulösen.

Die Stadt baut und baut und verschieden Fronten:
1)Durch die vielen Häuser und zubetonierten Gärten wird der Regen zu einem zunehmenden Problem. Quito liegt in einer Wanne am Fuß des Pichinchavulkans. Bei Sturzregen fließen innerhalb von Minuten riesige Wassermengen ins Zentrum und verwandeln die Straßen in Flüsse. Wenn die Wasserkollektoren überlastet sind, können sie zusammenbrechen und dann große Löcher in die Stadt reißen, so geschehen vor 3 Jahren im Zentrum. So hat die Stadt mehrere Tunnel fürs Abwasser ins Tal gegraben, Arbeiten, die man kaum sieht
2) Neue Straßen und andere Verkehrspolitische Maßnahmen müssen den Verkehr regeln.

Das alles kostet Geld und so werden zum Neuen Jahr die Abgaben erhöht.
- Die Grundstückssteuern für Häuser steigen. Wer allerdings noch in den ersten Monaten bezahlt, erhält bis zu 10% Preisnachlass. Ab Juni gilt dann einen Preisaufschlag.
- Geschäfte müssen höhere Steuern bezahlen und diese Abgabe ist mit der allgemeinen Steuer verbunden.
Wer sein Haus verkauft und in eine neue Immobilie umzieht zahlt jetzt statt 1/2% ganze 5%. Ecuatorianer tuen das häufig. Der Wechsel bei gekauftem Eigentum wird jetzt deutlich teurer.
- Und die Sicherheit wird größer geschrieben. Mehr städtische Polizisten sollen jetzt für mehr Sicherheit sorgen. 15% Aufschlag zur Grundstückssteuer sind für die Sicherheit gedacht. Ob das reicht mag mancher bezweifeln. Viele haben deswegen einen privaten Wachdienst engagiert.
- Die Kraftfahrzeugsteuer steigt ebenfalls. Da halten sich aber die Steigerungen in Grenzen. Höhere Preise zahlt man heute beim Neuwagen. Dort sind die Abgaben für den Staat enorm gestiegen.
Die Tendenz ist klar. Die Abgaben müssen erhöht werden, weil die Bedürfnisse wachsen und neue Straßen oder bessere Verkehrsanbindungen wir eine zukünftige Metro kosten enorme Mittel. Aber dafür haben die Bürger wohl alle Verständnis. Für etwas, was die tägliche Not wie die verstopften Straßen, lindert, gibt man eher als für Dinge, die weit weg sind.

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