Sonntag, 20. März 2011

Verkehrspolitik in Ecuador

Viele Autos auf den Straßen ist ein Zeichen für einen gewissen Wohlstand eines Volkes. Vor 20 Jahren kamen nur wenige Ärzte unseres Krankenhauses in Quito mit dem eigenen Fahrzeug zur Arbeit. Heute suchen die Medizinstudenten schon einen Parkplatz in Hospitalnähe. Gab es vor 20 Jahren in der Provinzhauptstadt Puyo in der Nähe von Shell noch nicht mal einen Kühlschrank zu kaufen, hat ein vor zwei Jahren eröffneter Autoverkäufer den nationalen Rekord von 136 verkauften Neufahrzeugen in der ersten Woche geschafft. Autos sind derzeit gefragt wie nie zuvor. Aber damit müssen auch die Regeln des Verkehres verschärft werden. Und das merkt man allenthalben.
Quito ist verkehrsmäßig so verstopft, dass seit fast einem Jahr "Pico y Placa" eingeführt wurde. Je nach Endnummern des Nummernschildes gibt es einen Werktag in der Woche, an dem man zu den Spitzenzeiten morgens und abends das Auto nicht benutzen darf. Und Tausende haben da schon saftige Strafen bezahlt. Das Fahrzeug wird dann bis zu drei Tagen aus dem Verkehr gezogen.
Falsch geparkte Autos werden derzeit in den großen Städten rasch abgeschleppt. Die Polizei kommt mit dem Abschleppwagen - zwei Photos als Beweise und nach 10 - 15 min ist das Auto zu einem Sonderparkplatz der Polizei unterwegs. Da gibt es kein Verhandeln mit dem Polizisten mehr, kein Schmiergeld, um das zu verhindern.
Der Führerschein muss hierzulande alle 5 Jahre erneuert werden. Dazu gehört eine schriftliche Prüfung und ab einem bestimmten Alter auch ein Reaktionstest. Ab 65 Jahre muss die Fahrerlaubnis alle 2 Jahre erneuert werden. Jeder Fahrer besitzt 30 Punkte, die er und sie bei Verstößen verliert. Bei Null ist der Führerschein ungültig. Bisher hat die Polizei zwar die Strafzettel ausgefüllt, vielfach aber die Daten nicht in die zentrale Datei eingegeben, so dass man mit einem blauen Auge davon kam. Das hat sich aber geändert. Es gab Taxifahrer, die schon minus 90 Punkt auf dem Konto hatten und trotzdem noch fuhren. Das ist jetzt zu Ende. Unklar ist derzeit nur, wann und wie man verlorene Punkte wieder zurückgewinnen kann.
Jetzt geht die Polizei den Busfahrern nach. In den Städten sind die Unfälle mit Bussen stark zurück gegangen. Die Überwachung ist besser. Jetzt fahren hier und da Polizisten in zivil die ganze Strecke mit und schreiben die Vergehen des Fahrers auf. Bleibt noch die Kontrolle der Überlandbusse. Monatlich einmal erleben wir einen schweren Busunfall mit oft vielen Toten.
Und es wird auf der anderen Seite viel getan, um die Strassen sicherer durchgängiger zu machen. Hier und da entstehen Umgehungsstrassen, werden Hauptverkehrsachsen mehrspurig ausgebaut. Da zahlt man dann gerne auch eine Mautgebühr, wenn man erkennt, was mit dem Geld gemacht wird.
Bewährt hat sich auch eine kleine obligatorische Autoversicherung, die der Staat vor 3 Jahren eingeführt hat. Man zahlt im Schnitt so ca. 50 Dollar pro Jahr ein. Damit ist das Auto versichert und jeder Mensch, der innerhalb oder außerhalb dieses Fahrzeuges bei Unfall verletzt wird, ist bis zu einer Höhe von $ 2.500,- bei der ärztlichen Behandlung abgedeckt. Das klingt für deutsche Ohren wenig, ist aber ein guter Anfang und reicht bei über 90% der Fälle für die gesamte Behandlung.
Die Zeiten, in denen jeder fahren kann, wie er oder sie will, sind auch in Ecuador vorbei. Mit zunehmendem Verkehr ist eine stärkere Regelung notwendig und wird auch durchgeführt. Vielen Ecuatorianern (und auch manchen Ausländern) fällt es aber noch schwer, alle diese Regeln auch einzuhalten. Auf dem Lande hinkt der Erneuerungsprozess natürlich etwas nach. Dort muss oftmals die Polizei es noch lernen, dass die Regeln auch für sie gelten. Aber man merkt die Änderungen hin zu einem modernen Miteinander mit internationalen Regeln.

1 Kommentar:

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