Sonntag, 13. März 2011

Das japanische Erbeben - Auswirkungen in EC

Während alle Welt auf Japan schaut und mit den Menschen dort mit zittert wegen der nuklearen Katastrophe nach all der Zerstörung ganzer Dörfer und Städte, hatte die Küste Amerikas einige Stunden Zeit, um sich auf die ankommende Flutwelle vorzubereiten. Die Regierung Ecuadors hat nach dem Bekanntwerden der Stärke des Bebens sofort den Notstand für die Küstenregion ausgerufen. Militär und Polizei haben die Menschen in Galapagos und an der Küste evakuiert. Alle verfügbaren Busse und LKWs wurden eingesetzt. Bis zum Nachmittag waren alle Menschen evakuiert, teilweise nur auf höher gelegene Gebiete, teils weiter weg ins Landesinnere. Die Dezentralisierung der Regierung und mehr Verantwortung auf Provinz und lokaler Ebene haben funktioniert. Es kam kein Mensch zu Schaden. Dafür ist der Sachschaden groß.
Zuerst trafen die Wellen in Galapagos ein ca. 19.30 Festlandortszeit ein, wo sie einige Zerstörung in Tierreservaten anrichteten. Brutplätze von Vögeln wurden überschwemmt. Dort ist aber die Gefahr noch nicht gebannt, Noch immer treffen in unregelmäßigen Anständen hohe Wellen ein. Für die Bewohner der Insel besteht aber keine Gefahr mehr.
Anders an der Festlandküste. Insbesondere in Santa Rosa de Salinas auf einer Landzunge bis tief ins Meer hinein trafen die Wellen kurz nach Mitternacht hart auf. Über zwei Meter hohe Wellen überschwemmten die Uferregion. Fast alle kleinen Fischerboote im Hafen und am Strand sind zerstört oder zumindest stark beschädigt. Manche der Boote stehen mitten im Ort und im Meer um den Ort treiben jede Menge Holzteile. Erste Schätzungen gehen von 240 völlig zerstörten Fischerbooten und noch viel mehr beschädigten Schiffchen. Eine Unzahl Familien an der Küste haben nun keine Chance, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da ist sicherlich baldige staatliche Hilfe erforderlich.
Inzwischen sind alle Menschen wieder zurück gekehrt. Der große Touristenstrom ist aber erst einmal unterbrochen, da keine weiß, wie es weiter geht. Zu viele kleine Meereswellen, die in unterschiedliche Richtungen laufen, können sich jederzeit lokal zu größeren Wellen aufschaukeln. Keiner kann das exakt berechnen. Und so halten sich die meisten Menschen erst einmal dem Strand fern. Doch die Evakuierung und der Schutz der verlassenen Dörfer und Strandregionen war eine Meisterleistung des Katastrophenschutzes, den es noch gar nicht lange in Ecuador gibt und der sich bisher nur auf Erdbebenhilfe und Vulkanausbrüche spezialisiert hatte. Und der Präsident hat schnell reagiert, was ihm bei den Menschen sicher große Achtung und Zuspruch gebracht hat.
Bleibt natürlich immer die bange Frage: Was, wenn ein Erdbeben direkt vor unserer Küste geschieht und die Evakuierungszeit viel kürzer ist. Man sieht aber auch, dass ein Erdbeben sehr weit weg auch über tausende von Kilometern noch große Zerstörungskraft besitzt.

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