Montag, 29. März 2010

Ein Blick zu anderen Organisationen



Am Wochenende war Zeit, einmal über unseren Tellerrand hinauszuschauen. Wir haben die Stadt und zwei weitere Organisationen besucht. Da war zunächst "Mission in Hope", eine wohl neue us -amerikanische Mission. Sie haben vor wenigen Jahren mit einem Heim für Waisen angefangen, mittlerweile ca. 150 Kinder in verschiedenen Altersgruppen und bauen neben Schule und Kirche derzeit ein Krankenhaus auf. Sie haben außerhalb der Hauptstadt ein mehrere Hektar großes Gelände an der Küste, betreiben eine ambulante Klinik, haben aber das Labor schon nach dem Erdbeben zum OP umgebaut und auch schon Patienten operiert. Sie schwimmen in geschenktem Material, so dass sie ein ganzes Zirkuszelt damit füllen. Noch sind es wenige Amerikaner, die hier vielen Einheimischen Arbeit geben. Doch demnächst sollen Gruppen von Medizinern kommen und für eine Woche oder mehr Operationen der verschiedensten Fachgebiete durchführen. Dabei sollen aber auch haitianische Ärzte mitmachen und fortgebildet werden.
Anders als unser nun schon fast 50 Jahre bestehendes Missionshospital in den Bergen setzt diese Gruppe auf Begeisterung us - amerikanischer Gruppen, verbindet Waisen - Schul - und Gesundheitsarbeit mit Glaubensverkündigung und das sehr großzügig. Allein der Fahrzeugpark von ca. 20 meist neuesten und teuersten Geländefahrzeugen zeigt das an. Ich frage mich nur, wie man so ein Konzept auch noch in 5 oder 10 Jahren finanzieren kann, wenn sich einmal die erste Begeisterung der Spender gelegt hat. Und inwieweit gelingt es ihnen wirklich, einheimische Fachkräfte heranzubilden und mit einzubinden.
Das andere Extrem ist das Zelthospital des Jackson Memorial Hospitals der Universität von Miami am hiesigen Flughafen. Sie arbeiten dort mit immer ca. 200 amerikanischen Helfern, die im Schnitt eine Woche bleiben. Sie betreiben in Zelten OP-Saal, Intensivstationen für Erwachsene und Kinder und sonstige stationäre Behandlung. In ca. 3 Wochen wollen sie das Hospital auflösen und zurückkehren. Wöchentlich kommen zwei große Armeeflugzeuge aus Miami mit neuem Personal und Material. Es ist eine logistische Meisterleistung eines der größten Krankenhäuser der USA, die Helfer aus dem ganzen Land hier seit dem Erdbeben einsetzen. Das Ganze geht aber nur, weil Haiti so nahe ist. Wäre das Erdbeben etwa in Pakistan, sähe das ganz anders aus.
Wir haben am Wochenende wichtige Erkenntnisse gewonnen für den Aufbau des Zelthospitals von Samaritan´s Purse, um das wir gebeten wurden. Diese Woche werden wir neben der Arbeit weiter an diesen Plänen arbeiten.

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