Sonntag, 24. Januar 2010

Es ist wie Weihnachten, 23.Jan. 2010

Gestern kam einen zwei kleine Lastwagen- Sendung mit Nachschub, aber die Platten waren nicht dabei, Dafür hat sie aber jemand heute Nacht gebracht und wir siue gleich um 6.00 ausgepackt: Eine Riesenspende von Synthes, viele Instrumente für ganz spezielle Eingriffe, alles vom Feinsten, aber wenige Platten für Osteosythesen. Aber wir konnten wenigstens loslegen. Heute kamen 13 neue Patienten aus der Stadt, die die Nachricht gehört hatten. Sie kamen mit Taxi, Bus und auf LKW die Holperstraße zu uns herauf und das mit Ober- und Unterschenkelfrakturen und ohne Gips. Einige von ihnen haben wir heute sofort operiert. Die leuchtenden, dankbaren Augen und das von Herzen kommende "Merci" waren Lohn für die Anstrengung. Eine 14-Jährige hat mich umarmt und wollte gar nicht mehr loslassen vor Glück Sie liegt nun schon seit 11 Tagen irgendwo herum ohne wirkliche Hilfe. Jetzt ist sie operiert und auf dem Weg der Besserung. Auch durch das Team ist ein Ruck gegangen.
Spannung haben wir aber im Hospital gehabt. Die aus der "Unterstadt" sind hier nicht so gut angesehen und Patienten, die seit Tagen auf die Op warten weil ihr Blutdruck immer noch über 200 ist sind offensichtlich sauer, weil die Neuankömmlinge ihnen zuvor kommen. Und man merkt das sofort. Die Menschen hier reagieren höchst emotional. Wie oft meinten wir schon Streit schlichten zu müssen, dabei haben zwei sich nur ganz normal unterhalten.
Spannend ist auch die geistliche Seite. Viele Menschen, die bisher vom Glauben nicht wissen wollten, sind auf einmal offen geworden für das Evangelium. Unsere Pastoren erzählen und täglich von vielen Entscheidungen fürs Leben. Die Katastrophenzeit ist auch Erntezeit.
Morgen ist zwar Sonntag, aber für uns keine Pause, da weitere Patienten kommen werden und wir nicht wissen, wann wir das Land verlassen werden. Ein neues Team wird Anfang nächster Woche kommen und wir wissen nicht, wann es überhaupt Flüge nach draußen gibt.

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