Samstag, 12. Dezember 2009

Verschiedenes

Unsere Zeit hier in Impfondo neigt sich so langsam dem Ende entgegen. Wir sind froh, bald aus dem Rampenlicht zu verschwinden. Unser Krankenhaus scheint das Wichtigste im ganzen Congo zu sein. Heute kommt mit dem Gesundheitsminister bereits der dritte hohe Staatsgast außer den UNO - Besuchern. Dabei macht jeder Besucher Versprechungen. Hier und da haben wir auch schon etwas Geld für die Kosten der "Kriegspatienten" bekommen, aber ansonsten bekommt nur das staatliche Hospital hier vor Ort etwas, obwohl sie die Patienten nicht versorgt haben. Es ist schon ein Staatsakt, wenn bei einem Ministerbesuch so 20 neue Geländewagen vorfahren. Man fragt sich, wo diese Autos denn sonst sind. Man sieht nur wenige von ihnen im alltäglichen Straßenverkehr von Impfondo.

Ein Pymäenpatient soll entlassen werden, aber seine Freunde bitten um Aufschub für eine Woche. Grund: Der Patient hat keine Bleibe. Sie haben gerade erst die $ 140,- bekommen und bauen ihm davon in den nächsten Tagen ein Haus, eine Lehmhütte. Das ist ungefähr der Preis für ein einfaches chinesisches Fahrrad hier.

Wir leben weit ab vom Geschehen der Welt, aber nicht so weit, dass uns nicht die Schweinegrippe eingeholt hätte. Letzte Woche kamen mehrere schwerkranke Kinder hier an, eines davon verstarb. Eine ganze Familie mit 7 Kindern war betroffen gewesen. Was Ecuador nicht aufweisen kann - der Congo hat ein komplettes Labor zum Nachweis solcher Viren geschenkt bekommen. 4 der ersten 7 Tests, die wir eingeschickt haben, sind positiv auf diese Grippe. Unser Kollege Dr. Panchi hat bei dem verstorbenen Kind Mund zu Mund Wiederbelebung probiert und klagte einige Tage danach über Husten. Jetzt ist er wieder fit. Der Gesundheitsminister hat heute antivirale Medikamente zu bringen versprochen. Wir brauchen die nicht mehr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen