Sonntag, 6. Dezember 2009

Die aktuelle Lage in der Demokratischen Republik Congo

Unser Nachbarstaat auf der anderen Seite des Ubangui ist uns nach wie vor ein Rätsel. Was wie ein lokaler, kleiner Konflikt aussah, scheint ein Flächenbrand zu sein, den so schnell keiner löscht. Die Regierung in Kinshasa hat Truppen dorthin verlegt, aber wir hören nichts von Kämpfen. Es wird wohl auch verhandelt, aber davon bekommen wir nichts mit. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Flüchtlinge auf unserer Seites des Ubangui laut UN - Angaben auf mittlerweile 80.000 gestiegen. Dabei sind die gar nicht mitgerechnet, die im eigenen Land nach Osten geflohen sind. Die zählt keiner. Für die gibt es keine Flüchtlingslager, in denen sie Decken, Zelte und auch Lebensmittel erhalten. Wir sind immer wieder erstaunt, wie effektiv doch die Hilfe der UN ist. Von Impfondo aus arbeiten sie mit Hochdruck und sehr effizient. Dabei hatte es schon Überlegungen gegeben, das hiesige Quartier des Hochkommissars für Flüchtlingsfragen (UN-HCR) zu schließen.
Was ist unser Part in dieser Auseinandersetzung? Nun, unsere "Kriegsverletzten" sind allesamt auf dem langen Weg der Besserung. Aber wir erhalten mehr und mehr Erkrankte der verschieden Flüchtlingslager am Fluss. Kinder mit Malaria und Vieles mehr. Gut, dass wir Platz haben. Zeitweilig war die Hälfte unserer Patienten von drüben.
Auf die Frage, wie sicher wir hier sind, kann uns keiner eine Antwort geben. Unser Militär ist am Fluss stationiert. Wir haben eine große Garnision hier. Auf der anderen Seite gibt es in der Mission Evakuationspläne für den Notfall. Die Notkoffer sind gepackt. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Gefahr für uns ist sehr gering.
Das ist Advent in Zentralafrika. Von Advents - oder Weihnachtstimmung keine Spur.

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