Freitag, 9. Oktober 2009

Wieder in Impfondo


Bilderklärung: Landung in Impfondo, rechts ein Teil des Ubangi, des größten Zuflusses des Kongo. Am oberen Ende der Stadt rechts der Hospitalbereich.

Nach drei Jahren sind wir wieder zurück gekehrt nach Impfondo im Norden der Republik Kongo der ehemals französischen Kolonie. Wir sind mitten in der Regenzeit, aber davon ist hier im Lande nichts zu merken. Brazzaville, die Hauptstadt, ist trocken, das wenige Grass braun, Am Flugplatz wurde gerade ein Loch gebuddelt - trockener Sand.
Wir hatten einen guten Flug. In Bogotá auf dem Flughafen kostenfreier Internetanschluss. Danch hätte es gekostet. Der Wechsel nach einem Nachtflug in Paris klappte gut und wir landeten bei Einbruch der Dunkelheit in Brazzaville. Caracas war der Wechsel der Bevölkerung. Viele Chinesen und Araber stiegen ein. Doch sprachen sie fast alle noch Spanisch. Dabei waren Geschäftsreisende nach China. Ab Brazzaville dann nur wenige Weiße und einheimische der Oberklasse im Anzug. In Brazzaville ein Getümmel wie immer. Aber auch da ist ein Flughafenneubau am Entstehen, natürlich von einer chinesischen Firma. Und wie bie vielen solchen Projekten fast nur chinesische Arbeiter auf dem Bau zu sehen. Sie machen alles selbst und beteiligen die Einheimischen nicht. Eine Nacht in der Hauptstadtzentrale dert Mission und ab geht es am nächsten Tag nach Impfondo. Die alten Antonov-Machinen gibt es nicht mehr, dafür einen nicht mehr ganz neuen Jet, der jetzt statt täglich nur noch dreimal wöchentlich Impfondo anfliegt. Dafür blieben unsere Koffer wegen Überfüllung in Brazzaville für hoffentlich nur zwei weitere Tage. Der einzige Koffer, der hier ankam; war wohl schon in Quito durchwühlt worden und alle Tüten waren aufgerissen. Es scheint aber nichts zu fehlen.
Die Missionare sind fast alle neu, genauso wie das Personal. Aber es scheint Frieden zu herrschen. Unser Übersetzer Jean-Pierre, der 14 Jahre in Kuba studiert hatte, ist immer noch da und arbeitet jetzt im OP mir Marie Rose, die als Näherin für die OP-Wäsche angeheuert wurde, der wir das Sterilisieren beibrachten und dann die Grundzüge der Spinalanästhesie. Sie macht heute Narkosen. Unser Übersetzer hilft im Op. Auch in der Geburtshilfe, im Röntgen und in der Werkkstatt sind noch alte Bekannte. Der Rest des Personals ist neu für uns.
Impfondo sieht aus wie eh und je. Die Schlaglöcher sind die Gleichen und auch nicht viel größer bei den wenigen Autos der Region. Dafür aber gibt es jetzt weitere Strassen hinein in den Dschungel. Dort wird Holz geschlagen. Und eine neue Strasse verbindet die ansonsten abgeschlossene Provinz mit der Zentralafrikanischen Republik. Impfondo ist also keine Insel mehr. Das hat sich aber im Autoverkehr noch nicht bemerkbar gemacht. Dafür sieht man mehr Motorräder und Mopeds. Es gibt jetzt elektrischen Strom fast alle Tage. Die Mission braucht ihren Generator nur noch in Ausnahmefällen. Das macht sicher aber auch im Leben der Stadt bemerkbar. Man hört viel weniger die afrikanische Trommel als vor drei Jahren, dafür aber Diskomusik aus vielen Radios..
Ja, die letzten drei Jahre haben auch hier viele Wechsel gebracht. Es gibt Fortschritt, wenn auch nicht alle Änderung zu begrüßen ist. Das fing schon am Flughafen: Der selbe Bau, das selbe Gedrängel, die selben Versuche, den Beamten zu hintergehen. Aber er hatte ein Lesegerät für die neuen Pässe. Das Flugzeug nach Impfondo ist viel Vertrauens erweckender und auch das Hospital hier läuft ruhiger und effektiver. Die Patientenzahlen sind gestiegen.
Und Jean-Carlos, der ecuatoriansche Arzt, der uns begleitet, hat heute seine erste Lektion im Fahrradfahren bekommen. Das ist ein gutes Symbol dafür, weshalb wir überhaupt hierher gekommen sind. Wir sind hier, um unser Wissen und Können weiter zu geben and andere, für Ecuatorianer und Afrikaner. Wir sind gespannt, wie uns das gelingen wird.

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