Dienstag, 27. Oktober 2009

Leider sind heute unsere Drillinge Geboren


Nicht alles klappt, wie wir es uns vorstellen. Vor zwei Wochen kam eine Frau von weit her mit einem riesigen Bauch und ersten Wehen. Ergebnis des Ultraschalls: Drillingen. Seitdem lag sie streng im Bett mit zwei Wehen hemmenden Mitteln. Aber das war noch nicht das ganze Problem. Die Kinder hatten zuviel Fruchtwasser gebildet, das wir schon einmal durch gezielte Punktion verminderten. Danach trat Ruhe ein und wir haben uns über jeden Tag gefreut, war die Mutter doch erst in der 28. Schwangerschaftswoche, ohne spezielle Intensivstation keine Chance zum Überleben für die Kleinen..
So ging es jeden Tag in der Visite um die gleiche Frage. Doch mit massiver Medikation herrschte Ruhe. Dann letzte Nacht fingen die Wehen an, doch die Schwestern bemerkten es nicht und bis heute morgen hatte sich der Muttermund bereits schon geöffnet. Schnell haben wir noch einmal 1,5 Liter Fruchtwasser abpunktiert. Und auch ein weiteres Wehen hemmendes Mittel hat nichts genutzt. Es kam zu Presswehen. Da war dann doch der Kaiserschnitt nötig. Es war ein ganz besondere Operation. Aus den geöffneten Fruchtblasen ergossen so ca. 5 Liter Flüssigkeit oder mehr. Der ganze OP stand "unter Wasser" und wir mitten drin.
Doch die Kinder waren alle erst so gut 700 gr. schwer, haben hier keine Chance. Einen ganzen Tag haben wir sie behandelt, doch zwei sind nach wenigen Stunden gestorben. Das Kleinste und scheinbar schwächste lebt noch und ist bisher stabil, aber auch da stehen die Chancen auf längere Sicht schlecht.
Wieder einmal sind wir an unsere Grenzen gekommen durch Schwestern und Pfleger, die Entscheidendes in der Nacht nicht gemerkt haben. Es tut einfach weh, auch wenn die wenigsten Menschen hier unsere Traurigkeit verstehen können. Für sie war es ein ohnehin unabwendbares Schicksal.

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