Dienstag, 13. Oktober 2009

Erste harte Prüfung


Es ist Regenzeit und die sieht so aus, dass es morgens schön und heiß ist, gegen späten Mittag dicke Wolken aufziehen, die sich dann in einem Tropenregen über vielleicht 2 Std. entladen. Da geht man dann besser nicht raus. Es regnet dann auch überall rein, selbst im OP und neben unserem Bett. Gestern kam kurz vor dem Regen eine Frau in Wehen. Sie hatte einen so dicken Bauch, dass ihr schon das Atmen schwer fiel. Dabei war sie eigentlich erst in der 28. Woche. Deswegen war ein Ultraschall angesagt. Also das tragbare Gerät aus dem OP-Bereich geholt, in Plastik und Anorak eingewickelt, ich dafür nass bis auf die Unterhose. Vor der Kreißsaalhütte ein See, der sich bereits in den Kreißsaal ergoss. Die Untersuchungen barfuss, da eh alles unter Wasser stand. Ergebnis: Vierlinge (das vierte Mädchen haben wir erst später entdeckt). Und die Mutter hat zu viel Fruchtwasser. Deswegen kam es zu den Wehen. Also wieder zurück in den OP-Bereich und Nadeln geholt. So haben wir das Fruchtwasser teilweise reduziert und mit weiteren Wehen hemmenden Mitteln trat Ruhe ein. Die Mutter und die Kleinen sind stabil, aber bis zur 34. Woche müssen sie schon noch durchhalten, das sind weitere 6 Wochen Krankenhaus und vielleicht weiteres Ablassen des Fruchtwassers.
Kaum wieder zuhause und geduscht der nächste Anruf. Ein totes Kind wegen Atemstillstand. Die Wiederbelebung war erfolgreich, aber die Sauertstoffsättigung kommt nicht in Gang. Die dauernden epileptischen Krämpfe behandeln, die Atemwege absaugen, Inhalationen und viele andere Medizin haben das Intubieren und die künstliche Beatmung ersetzt. Nach einer Stunde war die Krise überwunden. Es stellte sich heraus, dass das Kind hohes Fieber und deswegen Krämpfe bekam in denen es erbrach und das Erbrochene einatmete. Seit heute morgen ist das Kind zunehmend wacher und isst wieder. Bis die Lungen sich ganz erholt haben werden, dauert es aber sicher noch einige Tage.
All das ist aber nur möglich, weil wir hier auf dem Hospitalgelände wohnen und schnell zur Hand sind. Wir sind langsam wieder heimisch hier und gewöhnen uns auch sprachlich aneinander, obwohl ich manchmal glaube, dass die einheimischen Mitarbeiter schnell Spanisch als wir Französisch lernen.
Und zu alle Freude kamen heute unsere restlichen 4 Koffer an. Es fehlte nichts!!! Dem Herrn sei Dank.

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