Sonntag, 5. Juli 2009

Spannungen zwischen Ecuador und Kolumbien

Dass sich die Präsidenten beider Nachbarländer nicht riechen können, ist ein offenes Geheimnis. Spätestens seit im März 2008 kolumbianische Streitkräfte ein Lager der Untergrundorganisation FARC 2½ km auf ecuatorianischem Gebiet bombardierte und dabei die meisten Untergrundkämpfer den Tod fanden. Einige ausländische Guerilleros aus Mexiko und Chile überlebten und sind inzwischen wieder in ihren Ländern. In Ecuador hat dieser Vorfall einen diplomatischen Krieg mit dem Nachbarn ausgelöst, als stünde das Land auf Seiten der FARC. Jetzt hat ein hiesiger Richter einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Kolumbiens Juan Manuel Santos ausgestellt. Danach sollte sogar Interpol mit einem weltweiten Haftbefehl eingeschaltet werden, da sich Santos derzeit in Europa aufhält. Die Interpolzentrale in Paris lehnte allerdings ab. Die Antwort aus Kolumbien fordert in einem internationalen Haftbefehl die Auslieferung der mexikanischen Überlebenden des Dschungelcamps, die im Militärkrankenhaus in Quito behandelt und anschließend nach Mexiko heimreiste. So bekämpfen sich die beiden Nachbarländer auf diplomatischem Weg. Und das dürfte noch weitere Folgen haben, ist doch Präsident Uribes letzte Amtszeit angebrochen und Juan Manuel Santos einer der bisher favorisierten Nachfolger als Staatspräsident Kolumbiens. Das alles nur, weil ein tiefes persönliches Misstrauen zwischen zwei Präsidenten herrscht und sich jeder profilieren will.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen