Donnerstag, 9. Juli 2009

Ein Patient mit Komplikationen


Edwin ist 19 Jahre alt und feiert mit seinen Freunden. Auf dem Heimweg treffen sie "Bekannte", es kommt zu einer "Diskussion" und plötzlich fühlt er ein Messer im Rücken. Ein anderer Betrunkener hat ihm eine alte Rechnung heimgezahlt. Notfallmäßig kommt er ins Hospital. Die Operation zeigt, dass die Bauchorgane intakt sind, ebenfalls die Lunge. Aber er hat bei einer durchschnittenen Rippe sicher 1,5 Liter Blut verloren. Als junger Mensch erholt er sich rasch, besonders bei fallendem Alkoholspiegel. Nach 3 Tagen ist er zuhause aber so richtig wohl fühlt er sich nicht. 5 Tage nach dem Zwischenfall erscheint er erneut in der Notaufnahme. Plötzlich weist er massiv Blut im Urin auf, so dass seine Blase durch ein großes Blutkoagel blockiert ist. Eine weitere notfallmäßige Operation. Weitere Untersuchungen zeigen, dass eine Niere 4 Tage nach Unfall geplatzt ist. Sie war damals sicher angestochen worden, hat aber normal funktioniert. Dann eine ungeschickte Bewegung und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Gestern mussten wir ihm eine völlig zerfetzte Niere entfernen. Seitdem ist er langsam stabil. Die Blutbank hatte keine Konserven mehr, als waren Missionare und unser Personal bereit, Blut kostenlos zu spenden.
Und wer bezahlt die Rechnung? Die Familie hat noch nicht einmal den ersten Klinikaufenthalt begleichen können. Auf der anderen Seite ist dadurch ein ganze Sippschaft wach geworden und offen, das Evangelium zu hören. Das Langzeitergebnis bleibt abzuwarten, aber das liegt sowieso nicht in unserer Hand. Manchmal könnte man denken, wir seien für den Suff anderer und ihrer Folgen da. Aber wir wissen, das Gott uns hierher gestellt hat, um auch für solche Patienten da zu sein.

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