Mittwoch, 13. Dezember 2017

Vorbilder im Glauben - heute

    Wir sitzen hier am Rande des Dschungels Ecuadors und haben bei aller Arbeit ein bequemes Leben. Wir haben ein Haus, in das noch nie eingebrochen wurde, wir haben eine Klinik die wächst und Freunde, die uns helfen und immer wieder positiv überraschen. Und wir bekommen Nachrichten, dass manche uns "beneiden" wegen unserer Energie. Diese Kraft kommt nicht von uns. Nächtliche Fahrten nach Shell bei Regen sind wir gewohnt und wir sind dankbar für alle Bewahrung, aber wir sind nichts Besonderes und davon will ich heute ein wenig berichten,
    Wir haben einen alten Missionsfreund aus der alten Mission. Er ist jetzt 94, seine Frau 92. Sie waren vor vielen Jahren von Kanada nach Quito gekommen und er hat dort als Arzt gearbeitet. Er hat das Hospital von HCJB in Quito gegründet und mit seinen Verbindungen auch international gehalten. Paul Roberts ist nicht nur in Ecuador bekannt. Er wurde für seine Arbeit als Honorarkonsul Ecuadors in Toronto geehrt. Und er blieb mit diesem Land hier in den Anden verbunden. Aber inzwischen ist er längst berentet, hat aber seinen Einfluss in Kanada ausgeweitet. Seine Augen werden schwächer und den Rundbrief musste seine Frau oder jemand anderes tippen. Aber der Brief ist ein einzigartiges Zeugnis. Gerade eben noch hat er den Container # 75 nach Ecuador mit Hilfsgütern abgeschickt. Er hat dieses Jahr keine Auslandsreise unternommen, aber er schreibt uns regelmäßig auf unsere englischsprachigen Nachrichten und wir sind seines Gebetes sicher.
Er berichtet, dass vor 50 Jahren die erste Patientin mit Gaumen- Kieferspalte und völlig verhunzt als 15-Jährige nach Toronto kam und er sie über Freunde von einem Spezialisten kostenlos operieren ließ, einschließlich der Visa, Unterkunft etc.  „DONE“ steht da am Schluss - Fall abgeschlossen!
Jetzt kam eine neue Patientin, die aber aus Termingründen viel früher erscheinen musste. Die Fluggesellschaft änderte das Ticket, das Konsulat gab gegen den Regeln das Visum (telefonische Gespräche mit dem Konsulat in Nicaragua und Mexiko) . Die Patientin kam pünktlich in der Klinik an.
Vor zwei Wochen kam eine verfolgte Familie aus Pakistan in Kanada an. Ihre Familienangehörige waren verfolgt und getötet worden. sie selbst waren über Thailand geflohen, hatte sich in einer kath. Kirche versteckt. Viele Wunder und viele Freunde unserer Alten aus Kanada halfen mit. Juden, palästinensische Christen etc. waren dabei behilflich, dass die Odyssee klappte -  ein langer internationaler Weg führte zum Ziel.

Mir sagt das Beispiel der alten Freunde aus Kanada viel. Die Zukunft unsres Dienstes ist international. Wir dürfen uns nicht zurückziehen in unser Schneckenhaus. Auch bekannte und Freunde aus anderen Kulturen sind Teil des Geschehens Gottes.

Und - Alter ist kein Hindernis. Auch Rentner können andere bewegen, aktiv zu werden. Sie müssen aber einen Vertrauensvorschuss haben und den bekommen sie nur durch ihr Beispiel. Paul und Lois Roberts aus Toronto/Kanada sind uns da eines der vielen Vorbilder, die auch wir noch im „ erträglichen“  Alter haben.

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