Donnerstag, 25. Juni 2015

Neue internationale Verkehrswege gesucht

Derzeit wird über einen Ausbau einer Eisenbahnstrecke zwischen China und Deutschland nachgedacht oder den Bau einer komplett neuen Route. Die könnte dann über die geplanten fast 10 000 km weiter bis nach Madrid weiterführen. Es wäre eine Alternative zum Schiffsverkehr. Wertvolle Waren wie elektronisches Gerät wäre dann wesentlich schneller vor Ort.
In Nicaragua bauen die Chinesen einen neuen Kanal durch Mittelamerika, der 30 Mrd. Dollar kosten soll und das, obwohl der Panamakanal erst erweitert und vertieft wird. Wer über Panama fliegt kann auf beiden Seiten die lange Schlange der wartenden Schiffe sehen.
Der Welthandel verlangt immer größere und schnellere Transporte. Und das ist in Südamerika nicht anders.
Wir haben mehrfach von dem Projekt Manaus - Manta berichtet. Bis Manaus in Brasilien können Hochseeschiffe den Amazonas befahren. Von dort aus soll es mit kleinen Schiffen weitergehen. Dann wird in Nordperu alles auf LKWs verladen, geht über eine neu erbaute Straße durch Ecuador durch den Dschungel und über die Anden bis an die Küste nach Manta. Diese Straßen werden derzeit breit ausgebaut. Es fehlt nicht mehr viel bis zur Fertigstellung. Waren können dann schnell und in größeren Mengen Südamerika durchqueren. Der Oriente Ecuadors bekommt dann Anschluss an die Welt. Der wirtschaftliche Vorteil ist groß, der kulturelle ist sehr, sehr fraglich. Aber wir müssen uns daran gewöhnen, dass es keine weißen Flecken mehr auf der Landkarte gibt. Auch Urwaldindianer haben ihr Handy und ihre Facebookverbindung.
Jetzt geht es um ein weiteres Projekt durch Südamerika: Eine Eisenbahnverbindung vom brasilianischen Hafen Santos durch Bolivien bei Santa Cruz und durch die Anden bis zum südperuanischen Hafen Ilo, eine Strecke von 3.500 km. Es soll eine Zugverbindung mit 160 Std/km für Personentransport und 100 Std/km für den Güterverkehr werden. Kosten: 10 Mrd Dollar. Doch der Bau ist umstritten, hauptsächlich wegen der Kosten. Brasilien will seine Infrastruktur verbessern. Dazu braucht es eine Alternative zum Flugzeug. Die Gegner rechnen die Kosten auf. Eine Tonne Soja beispielsweise durch den Eisenbahntransport an die Pazifikküste und dann nach Shanghai nach China zu bringen, würde 47 Dollar mehr kosten als sie direkt über den Seeweg dorthin zu verschiffen. Die Befürworter der möglichen neuen Route weisen darauf hin, dass sich nach einer teuren Investition der Preis reduzieren wird und man dürfe den Fortschritt nicht vergessen, den die Region entlang der neuen Verkehrsader nehmen wird. Es müsse auch eine Alternative zum Schiff um Südamerika geben. Die internationale Eisenbahnunion sieht das Projekt: Corredor Ferroviario Bioceánico Central als echte Alternative an.
Wir sehen, dass weltweit ein Rennen um Transportwege eingesetzt hat. China wird mehr und mehr zum Mittelpunkt für den Handel und auch Südamerika muss sich an die neuen Handelsströme anpassen. Die Zeit der stillen Indianerreservate im Abgelegen, die Inseln der Unwissenden ist Geschichte. Auch christliche Mission muss sich darauf einstellen.

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