Samstag, 4. April 2015

Der Schuldenberg steigt

Ecuador sucht neue Geldquellen. Die ehrgeizigen Pläne der Regierung unseres Landes, das Land voranzubringen, haben ihren Preis. Neben dem Straßenbau und anderen Infrastrukturmaßnahmen sind es vor allem die 8 Wasserkraftwerke, von denen bislang nur eines an Netz ging. Davon verspricht sich das Land auf dem Energiesektor mehr Einnahmen und auf der anderen Seite Kostenfaktoren zu reduzieren wie das extrem stark subventionierte Propangas. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Aber auch neue Radaranlagen im Verteidigungsministerium sind im Plan. Damit will man die Drogenmafia bekämpfen, die Ecuador längst zu einem Umschlagplatz für ihre Geschäfte ausgebaut hat und letztlich mehr Schaden als Nutzen bringt. Durch den gefallenen internationalen Ölpreis ist die wichtigste Einnahmequelle geschrumpft. Also muss das Land für seine ehrgeizigen Ziele neue Schulden aufnehmen.
Die internen Reserven scheinen aufgebraucht zu sein. In erster Linie wurden Kredite von der Sozialversicherung aufgenommen. 12,5 Mrd. Dollar stammen hauptsächlich aus der Rentenkasse. Die fordert jetzt Rückzahlung. Vor allem bei den Rentnern kommt es zu Protesten. Wir haben von Lehrern gehört, die in Rente gehen wollen und laut Gesetz könnten, aber es wird ihnen verweigert. Ihre gesetzlich festgelegte Abfindung beim Ausscheiden aus dem Beruf, mit der viele Menschen dann nochmals ein neues, kleines Berufsleben anfangen mit etwa einem kleinen Geschäft, ist ihnen verweigert mit einer Zahlung von Staatspapieren, die sie erst in 10 Jahren einlösen können, wenn sie dann überhaupt noch leben.
Jetzt wurden vor wenigen Tagen die Zölle für Importe drastisch erhöht.
Derzeit untersucht eine Kommission, wie man Steuerschulden von Firmen schneller eintreiben kann und hofft in diesem Jahr auf eine halbe Milliarde Dollar.
Jetzt sucht das Finanzministerium weitere Kredite im Ausland. Die internationale Entwicklungsbank wird eine knappe Milliarde geben. Mit der Deutschen Bank wurde dieser Tage ein Kredit von 88 Millionen vereinbart. Südkoreanische, thailändische und vor allem chinesische Geldinstitute und große Firmen stehen in der Liste der 36 Geldquellen für Ecuador in diesem Jahr. Sogar Goldmann und Sachs aus den USA sind dort zu finden.
Dennoch sind die Ergebnisse mager. In 3 Monaten hat das Land erst 20% seiner gewünschten Kredite vertraglich vereinbaren können. Das Land wird sich mehr und mehr verschulden und das bei internationalen Banken.
So etwas hatten wir schon einmal. Die letzte große Wirtschaftskrise mit praktischem Staatsbankrott war erst in der Jahrtausendwende. Damals haben internationale Geldgeber das Land mit harten Sparmaßnahmen gerettet. Den Preis hat hauptsächlich die arme Bevölkerung und die Mittelschicht bezahlt. Jetzt geht es wieder in die gleiche Richtung. Die Regierung ist aber viel fester im Sattel als damalige Regierungen. Die Korruption scheint auch wieder zuzunehmen, wie bei jeder langfristigen Regierung. Was uns aber Sorgen bereitet sind Schulungsarbeit der Regierung hauptsächlich in ländlichen Gebieten, in der pure Propaganda auf Staatskosten läuft und das mit zunehmende Verschuldung bei privaten Banken. Gehen wir wieder den gleichen Wegwie zur Jahrtausendwende? Gehen wir den griechischen Weg?

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