Mittwoch, 5. November 2014

Die erste große Spendenaktion für unser Hospital Shell

Gestern haben wir die erste große Aktion für unser neues Hospital Shell durchgeführt - einen Volkslauf über 4 Kilometer. Es war mehr als nur ein Lauf. Es ging darum, erstmals Geld für das Hospital Shell zu sammeln. Aber mehr als Geld ging es darum, dass das Team in der gemeinsamen Arbeit zusammenwuchs, sich selbst organisierte und Erfahrungen sammelte. Der Ergebnis in Zahlen ist zunächst einmal ernüchtend: Gut $ 1000,- Einnahmen, aber mit welch einem Kraftakt!!!! Und wir brauchen ca 1/2 Mio. Dollar nur um anzufangen.

Derzeit sind eine Woche Feiern der Provinz. Viele Gruppen haben zu Festen eingeladen. Gestern Abend fand ein von der Provinzverwaltung bezahltes Konzert mit christlichen Künstlern statt. Da durfen wir mitmachen und hatten den Volkslauf kurz davor geplant, mitten durch Puyo und eine Stunde vorher am Konzert endend.

Seit über 2 Wochen arbeitete das Team mit verschiedenen Vorbereitungen:
- Die amtlichen Genehmigungen: Die Polizei, die Provinzverwaltung mussten gebeten werden, den Lauf zu genehmigen. Ämter brauchten Briefe, mussten das Ganze weitergeben. Die letztendliche Genehmigung erhielten wir wenige Stunden vor dem Lauf. Es geht hier nicht um Behördenkram. Es geht um Sicherheit. Ich habe nur Briefe unterschrieben, aber unser Team war 2 Wochen lang unterwegs dafür. Und es waren ca 100 Polizisten auf der Strecke, die im nachmittaglichen Berufsverkehr die Straßen der Strecke durch die Provinzhauptstadt sperrten und den Sportlern freien Durchlass gewährten. Schon deswegen war der Behördenweg notwendig. Und es muss desagt werden, dass alle Behörden uns auf dem Weg unterstützten.

Dazu kamen rechtliche Notwendigkeiten. Feuerwehr und das Rote Kreuz waren für eventuelle Notfälle anwesend. Die machten gerne mit und sind Teil unseres Teams, ohne dass uns das etwas kostet. Sie halfen mit einem Zelt am Anfang des Laufs und am Schluss, weil es wenige Zeit vorher noch in Strömen regnete und wir die letzten Anmeldungen für den Lauf noch auf trockenem Papier notieren mussten.

Die Einschreibungen für den Lauf war ein anderes Thema. Seit über zwei Wochen gabe es Radiospots in den Medien, eine Pressekonferenz für lokales Fernsehen und Radiostationen in einer nahen Hostería - einer Art Touristenhotel. Das alles brachte unser Anliegen ins Gespräch. Daneben druckten wir Werbeplakate mit unserem Anliegen, Geld für die Eröffnung des Hospitals Shell zu sammeln. Es kamen wenige Spenden ein, auch einige Sachspenden für Preise - Pakete in Geschenkpapier, von denen wir wie bei Weihnachtsgeschenken nicht wusste, was sie enthielten, aber wir waren uns eine wichtiger Beweis Beweis der Unterstützung.

Tagelang saßen unsere Helfer an Tischen für die Einschreibung in drei Orten: Noch am Freitagabend, also 4 Tage vor dem Lauf Ernüchterung: 7 Teilnehmer, die für den Lauf je 5 Dollar einzahlten.  Aber Latinos kennen Latinos. Es wurden plötzlich mehr und mehr. Die Werbung zeigte Erfolg. Die letzten Einschreibungen kamen am Start. Schließlich waren es über 100 Teilnehmer. Kurz vor dem Rennen wurde die Strecke abgesteckt. An Tischen standen unsere Leute und verteilten Wasser an die Sportler in Plastikbeuteln. Der Müll wurde danach wieder eingesammelt und ich durfte mit meinem Pick-up wieder Tische, Stühle und Mitarbeiter einsammeln inmitten des Berufsverkehrs, der wieder froh war, dass es normal weiterging und drei Enkeln im Auto, deren Mutter längst durchs Ziel gelang war.
Dann die Siegerehrung. Es wurde schnell klar, dass einige Teilnehmer von weiter her kamen, um die Siegerpreise abzusahnen. Wir mussten lernen, dass es einigen Leuten nur um Geld, nicht aber um Sachwerte ging. So gaben wir einen Teil der Einnahmen für Siegerpreise aus und nicht für unser Projekt. Dafür haben wir Geschenkpakete teilweise mit Weihnachtspapier im Haus, die auf neue Aktionen warten. Aber die gsamte lokale Presse berichtete wieder von uns.
Die Aktion war werbewirksam. Menschen kennen unserer Plan und wir haben in jedem Medieninterview erklärt, dass das erst der Anfang eines weiten Weges war und dass es uns um geistliche Werte, nicht nur um Geld geht.

Heute ist der Tag danach - ein Fasten- und Gebetstag, um als Team daraus zu lernen, auf Gott zu hören und neue Pläne zu schmieden.
Finanziell gesprochen war es ernüchternd. Aber das Wichtigste ist, dass wir den Weg gemeinsam gehen und miteinander lernen. Das neue Krankenhaus Shell ist nicht Tat von Ausländern, die hier Geld reinbringen, sondern Ecuatorianer, die lernen, wie man es als geistliches Team gemeinsam macht. Ich bin gespannt, wie das weitergeht. Gott hat noch mehr mit uns vor.

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