Samstag, 18. Oktober 2014

Startschuss in Shell

Nach einem Jahr des Wartens und der Vorbereitung geht es jetzt los mit dem neuen Hospital Shell. Aber es geht nicht gleich um den Hospitalbetrieb. Es geht los, die nötigen Gelder zusammen zu bringen. Ein Team von 25 - 30 Leuten, meist ehemalige Mitarbeiter hat sich lange im Gebet und mit vielen Ideen vorbereitet. Jetzt können wir an die Öffentlichkeit gehen. Seltsamerweise hat sich die Gruppe der Ölgesellschaft zurückgezogen und lässt nicht mehr von sich hören. So müssen wir das Projekt erst einmal aus eigener Kraft stemmen. Das ist gut so. Denn das Projekt soll ein einheimisches werden.
10.000 Handzettel sind gedruckt und werden sicher nicht reichen. Dazu kommen Plakate. Demnächst werden große Plakate auf Autotüren das Projekt verkündigen. Wir sind dabei, in der Bevölkerung Geld zu sammeln. Wir brauchen für den Start eine halbe Million Dollar an Spenden.

HCJB, unsere frühere Mission, räumt dieser Tage das Hospital aus. Sie brauchen Vieles für die Satellitenkliniken in Quito oder für das Hospital dort. Dann kommt hoffentlich der Mietvertrag für eine erst einmal begrenzte Zeit. Wir wollen sehen, wie hoch der Kaufpreis in der Zukunft ist, denn der ist leider noch nicht festgelegt worden. Es ist ein Stück ein Wagnis, denn wenn es ein Leasingvertrag wird, müssen wir den Endpreis wissen.

Wir haben ein Rechtsanwaltskonsortium mit internationaler Erfahrung gefunden, die uns mit einem Minimalbetrag helfen wollen. Da gibt es Spezialisten für Arbeitsrecht, internationale Verträge etc. Der Leiter hat selbst vor Jahren in unserem Hospital in Shell als Patient gelegen. Er möchte sich auf diese Weise bedanken.

Gestern hatten wir eine den Startschuss der Spendenaktion. Nun hängen überall in Shell die Plakate. Aber auch die Gemeindeverwaltung steht geschlossen hinter uns. Nachmittags haben wir mit dem Gesundheitsausschuss der Gemeinde Pläne geschmiedet. Vertreter von Radiostationen kamen dazu. Überall in unserer Region sind Indianer - Radiostationen aufgebaut worden. Die werden sich in einer Kette bei einer Spendenaktion für das Hospital beteiligen, bei einem sogenannten Radiomarathon, ein Tagesprogramm mit Bürgerbeteiligung, bei der Menschen anrufen und Spenden eingesammelt werden können. Solche Aktionen werden wiederholt werden. Die erste ist für den 24. Oktober vorgesehen.

Dann kommen im November verschiedene Feste vor Ort und in der Provinz. Da sind wir ebenfalls eingebunden worden. Gestern Abend kamen deswegen der Bürgermeister von Mera, der Ortsvorsteher von Shell und um die 60 Personenim Gemeindezentrum vorbei, um die Einzelheiten festzulegen.

Aber es gibt auch Gefahren. Jetzt kann jeder im Namen des Hospitales um Geld bitten und es dann in die eigene Tasche zu stecken. Gauner sind da sehr spitzfindig. Also müssen wir jetzt schnell Ausweise mit Foto anfertigen lassen, die die 30 Mitarbeiter als dafür berechtigt ausweisen. Wir wollen dem Missbrauch von vorne herein vorbeugen.

Es herscht Aufbruchsstimmung in Shell. Jeder hat neue Ideen. Und wir sind uns einig darin, dass das Hospital neu erstehen soll. Aber es wird ein langer Weg werden. Es sind mehrere Etappen geplant: Zunächst Geld für die RENOVIERUNG, dann für die AUSRÜSTUNG mit INSTRUMENTEN etwa im Labor und in der letzten Phase für die PERSONELLE AUSSTATTUNG. So sollen die Menschen verstehen, dass es länger dauern wird.

Es sind Feste, Sportveranstaltungen und anderes geplan. Die erste Phase endet im November, dann sehen wir weiter.

Das erstaunlichste aber für mich war an dieen Vorbereitungstreffen. dass Leute aus der staatlichen Verwaltung Treffen mit Gebet anfangen und beenden. Es ist für alle klar. Dieses neue Hospital setzt einen geistlichen Schwerpunkt.

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