Donnerstag, 4. April 2013

Was gibt es Neues....

in Shell und warum so wenige Nachrichten der Andenwölffe?
    Nun, die Mission hat die Entscheidung gefällt, dass das Krankenhaus erst einmal so weiter macht. In wenigen Tagen werden wir einen Vertrag mit dem hiesigen staatlichen Sozialsystem unterzeichnen und deren Patienten mit behandeln. Das tun wir in Notfällen seit September 2012. Sie wurden uns einfach geschickt, aber bis heute nicht bezahlt, weil wir ja keinen Vertrag haben.
    Der Staat baut derzeit seine Krankenhäuser aus. In der Provinzhauptstadt Puyo ist ein 140 -Betten Hospital eingeweiht worden. In der Übergangszeit haben sie für Wochen alle Patienten zu uns geschickt. Das ging bis nach der Eröffnung wegen fehlender Op-Kleidung so weiter. Es war eine arbeitsreiche Zeit für uns. Die Bezahlung kommt vielleicht in 3 Monaten und dann mit enormen Abstrichen, weil Pfennigfuchser alle Aufzeichnungen der Patienten nach Fehlern in unseren Krankenakten durchsuchen und "Abstriche" machen. 
Derzeit machen wir eine Schulung in Sozialismus durch. Jetzt wird alles „zentral“ geregelt, nur dass die Zentralen wechseln und verschiedene lokale „Könige“ aufstehen, uns Hausaufgaben aufgeben, seitenweise Papiere zu entwickeln und termingerecht nach 3 Tagen abgeben. Nächsten Monat gelten wieder andere Kriterien.. Das füllt die Aktenordner und Speicherplatz auf dem PC. Wir alle kaufen derzeit größere Flash Drives. Aber insgesamt hilft es, unser Land auf internationale Standards hinzubringen. Beispiel: Runde Verkehrsschilder mit rotem Kreis sind Verbotsschilder. Es gibt aber immer noch solche Schilder, die ein Abbiegen ausdrücklich erlauben. Was wir uns in Deutschland kaum vorstellen können. Dort sind alle öffentlichen Signalschilder europäisch genormt. Hier sind wir dabei, das auch zu tun. Problem sind nur die wachsenden Zuständigkeiten. Die Feuerwehr hat unseren Plan der teilweisen oder ganzen Evakuation des Hospitales abgenommen. Jetzt fordert das Gesundheitsamt der Provinz genau das Gleiche, aber in einem anderen Format. Dabei ist nicht klar, wer hier eigentlich das Sagen hat, also schreiben wir in drei Tagen alles wieder um. Bei knapp 60 Mitarbeitern gibt es derzeit 12 Komitees, die das Leben regeln: Innere Sicherheit, richtige Arbeitshaltung: Lehrgänge für alle Mitarbeiter, dass man nicht von Bürostuhl hinterrücks fällt, wie man die Leiter richtig hinstellt, damit man nicht vom Regal fällt, in welcher Haltung man den Besen betätigt.... (alles Unfälle von früher, die nicht mehr passieren dürfen). Die Institution muss dafür sorgen, dass so etwas verhindert wird. Und alles muss per Übungen, Protokoll und Unterschrift festgehalten werden. Demnächst kommen die Kontrolleure unangekündigt ins Haus und schnüffeln herum.
    Aber auch das ist Chance für ein Zeugnis. Bei Provinzsitzungen sind wir oft die einzigen, die ihre Hausaufgaben wirklich gemacht haben. Es gibt neue Wege zu zeigen, dass wir ganz dabei sind. Wir kommen mit neuen Leuten zusammen und können Hoffnung in einer Umbruchsituation geben. Und wir haben nicht viel weniger Patienten, jetzt, da das neue Krankenhaus zu funktionieren scheint. "Konkurrenz belebt das Geschäft", stimmt immer noch. Aber sich mit Patienten tief zu verständigen und sie nicht als Nummer zu sehen. Das ist etwas anderes. Das macht den Unterschied. "Es lebe der Sozialismus"!!!!!! Und Menschen Jesus lieb zu machen, das können wir noch mehr als früher.

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