Mittwoch, 20. März 2013

Der Op-Marathon ist vorüber

Der Grund, dass ich sowohl die Präsidentschaftswahlen in Ecuador als auch viele andere Ereignisse nicht kommentieren konnte lag an den 3 Wochen Operationen für behinderte Kinder in Quito. Die Arbeit war mehr aus verschieden Gründen:
- Wir hatten mehr Patienten als je zuvor, 36 im Op.
- Wir waren insgesamt 20 Ärzte, einige Neue.
- Zwischendurch gab es die Konferenz mit dem Vizepräsidenten und seinem Büro zu organisieren. Am letzten Tag abends um 18.00 harrten noch über 350 Teilnehmer bis zum Schluss aus, obwohl ihr Flieger schon weg war und sie mit dem Nachtbus 12 - 18 Std. heimfahren mussten.
- Die meisten Patienten wurden vom Nationalen Sozialsystem bezahlt, aber die verlangen viel mehr Papierkram, Nummern und Zahlen.
- 5 Mal war ich zwischendurch nachts am Flughafen, früher ein Katzensprung von 5 min, jetzt 45 km einfach und warten.........  der Flug verspätet, keine genauen Ansagen, der Koffer falsch abgeholt...... Ich kenne den neuen Flughafen nun gründlich und auch einmal am Sonntagnachmittag de 3 x 200 Personenschlage vor den Automaten der Ticketmaschinen fürs Parken.
Aber die drei Wochen haben sich gelohnt. 20 Ärzte, die engagiert die Kinder behandelt haben, jeder ein Spezialist, der bis in die Kleinigkeiten geht, viel Diskussion vor der Op., in der Narkose vor dem Anfang der Operation, manchmal auch "Gezanke", was das Beste für das Kind sei. Da hat jeder sein Können gezeigt. Operationen, die so und so im Buch stehen, aber aus verschieden Gründen hier anders gemacht wurden. Eines wurde deutlich: Der große Meister und Initiator Prof. Dr. Gage hat uns wieder alle zusammen gebracht, aber die Angelegenheit läuft längst selbständig. Neue Könner stehen auf und zeigen mir und anderen, was es Anderes und Besseres gibt. Und selbst wenn Prof. Gage uns nicht mehr die bis zu 7 Seiten Op - Berichte schreibt und die Oberaufsicht hält - immerhin wird er dieses Jahr 75 Jahre alt - bekräftigt jeder, dass wir auf jeden Fall weitermachen werden - zum Wohle der Kinder aus Ecuador und dem Norden von Perú. Und jeder Ausländer kommt auf eigene Kosten und beteiligt sich oft noch an den Kosten für die Patienten, die nicht zahlen können.
Was bleibt langfristig für Ecuador? In Gesprächen mit verantwortlichen Ärzten aus dem Vizepräsidentenbüro (einige sind unsere Bekannten) wurde klar, dass wir weiter an der Verbreitung der modernen Behandlungsmethoden arbeiten müssen. Es geht NICHT um bessere Ausstattung der staatlichen Hospitäler mt Geld und Ausrüstung. Es geht um Verbreitung von Wissen und Operationsmethoden. Das wollen wir nächstes Jahr tun in workshops und Anleitungen am Patienten. Ecuatorianische Ärzte sollen mit ihren Patienten kommen. Wir teilen uns in Gruppen auf und erklären in Einzelgesprächen 10 oder mehr Ärzten, was das Beste für ihre Kleinen wäre. Den Rest müssen sie tun.
36 Patienten wurden dieses Jahr behandelt. Das ist die Grenze einer Gruppe. Wir müssen neue Wege finden, um die Behandlung effektiver und weitgreifender zu verbreiten. Danke für alle Begleitung!!!

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