Sonntag, 1. April 2012

Streit auf Nebenschauplätzen

Seit 3 1/2 Monaten sind die Medien voll von Berichten aus Italien. Die italienische Polizei bzw. die ecuatorianische Regierung dementieren sich gegenseitig mit den Zahlen und Tatsachen. Man fragt sich wirklich, was der Streit soll, denn er lenkt von dem eigentlichen Thema ab, das bisher nicht beantwortet wurde und bei dem keiner schuldig sein will:

Am 16 Januar 2012 entdeckte die italienische Polizei in 10 Kisten Diplomatengepäck Kokain. Zur genauen Prüfung musste aber das Gepäck erst einmal zur Prüfung von der hiesigen Regierung freigegeben werden. Dann fand man am 09. Februar dieses Jahres flüssiges Kokain eingepackt in kunstvoll handgemalten Bechern, allesamt versehen mit Aufklebern des ecuatorianischen Außenministeriums und des Konsulates Ecuadors in Mailand. Der Streit geht gegenwärtig darum, ob es insgesamt 40 kg Becher und Rauschgift oder 40 kg Rauschgift insgesamt waren. Jede Seite verkündet andere Angaben.
Das ganze soll wohl vom eigentlichen Geschehen ablenken. Unter den bisher 7 Festgenommen in Italien befinden sich 5 Ecuatorianer, ein Italiener und ein Kubaner. Alles kreist um die Initiatoren der Aktion, zwei Ecuatorianer. Einer von ihnen besitzt zwei Restaurants im Mailand mit Namen: El Ídolo 1 und 2. Dort wurde er auch festgenommen. Der andere ist ein Künstler, der Werbung für Ecuador und den Tourismus hierher machen wollte und sollte. Seit Jahren hatte der Restaurantbesitzer in Mailand für Reisen nach Ecuador geworben, hatte die Schönheitskönigin Quito für Werbezwecke nach Norditalien geholt und besaßen gute persönliche Beziehungen zum Konsulat. So wurden die 10 Kisten Diplomatengepäck, die für Touristenwerbung deklariert waren zum Konsulat geschickt. Andere behaupten zur Handelskammer in Mailand. Auch da gehen die Meldungen auseinander.
Es steht außer Zweifel, dass sich die Ecuatorianer, die schon längere Zeit in Mailand leben ihre persönlichen und guten Beziehungen zur Leiterin des Konsulates genutzt haben, sich Vertrauen erschlichen und für ihre Zwecke ausnutzten. Bleibt die bisher unbeantwortet Frage, wie das Gepäck Quito ohne genaue Prüfung mit offiziellem Stempel verlassen konnte. Italien veröffentlich die Daten klar, aber die hiesigen Stellen üben sich im Verneinen, ohne exakte Aufklärung und im Kampf auf Nebenschauplätzen. Alle üben sich darin, anderen die Verantwortlichkeit zuzuschieben. Keiner ist es gewesen. Stattdessen wird weiter über Daten aus Italien gestritten. Es ist Zeit für Ehrlichkeit und interne Aufklärung!!!!

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