Samstag, 3. April 2010

Ende des Einsatzes



2 Wochen Haiti, 2 Wochen Wiedersehen mit den Schwarzen hier. Wir haben nicht eine Hand voll weiße Haitianer in dieser Zeit gesehen. Es war eine erfüllte Zeit, nicht voller Arbeit, weil hier wirklich nicht mehr allzu viel zu tun war. Es war die Nacharbeit bei relativ wenige Komplikationen der insgesamt fast 400 stationären Patienten nach dem Erdbeben, die meisten davon operierte Patienten. Ca 10 von ihnen hatten wirkliche Schwierigkeiten wie Infektionen. Jetzt werden wir nicht mehr gebraucht aber trotzdem bleibt ein Loch. Wie geht es weiter.
Nebenbei haben wir erlebt, wie das hiesige Hospital normalerweise funktioniert. Da liegt eine Patienten fast 14 Tage wegen Diabetes im Hospital. Ihr Blutzucker schwankte über eine Woche lang so um die 400 mg% ohne wirkliche Therapie. Da kommen gynäkologische Patienten und sterben, weil man ihre Probleme viel zu spät erkennt. In Ecuador wäre der zuständige Arzt schon lange im Knast. Hier wird so etwas als normal hingenommen und keiner sagt etwas. Dabei versichern uns die Missionare, dass dieses Hospital noch den besten Ruf habe. Menschen in Haiti gehen nur in stationäre Behandlung, wenn es nicht mehr anders geht. Die Überlebensrate ist dann nicht mehr so hoch.
Wir haben es mit dankbaren Patienten zu tun, weil wir im Gegensatz zur sonstigen Versorgung jeden Tag da sind, sie selbst verbinden und die Therapie auch zwischendurch wenn nötig umstellen. Immer wieder hören wir dazu das "Mercí"! Jetzt aber werden wir nicht mehr wirklich gebraucht. Ein kleines Nachfolgeteam wird in etwas über einer Wochen aus den USA kommen.
Bis das Land aber wieder aus der Krise kommt, die Regierung und Verwaltung wirklich funktioniert, die Häuser wieder aufgebaut werden, die Zeltstädte der Parks, gesperrten Straßen und sämtlicher Grünanlagen der Stadt geräumt sind, da werden noch Jahre vergehen. Haiti braucht die Hilfe von außen noch lange, aber es muss mehr und mehr Hilfe zur Selbsthilfe werden, damit das Land den Weg des Fortschrittes von innen heraus machen kann. Und da können gut gemeinte Pläne von außen auch wieder in neue Anhängigkeiten führen.

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