Donnerstag, 4. März 2010

Kommentar und Zukunft zu Haiti

Wir sind längst wieder zurück. Die 3 Wochen internationales Team für behinderte Kinder war wieder mal eine Fortbildung für mich, Eckehart. Jetzt ist die Nacharbeit für Eltern und Kinder dran und wir sind wieder nach Shell zurück gekehrt. Die Patienten hier sind froh, dass wir wieder da sind. Viele hatten Verständnis, dass da ein einheimischer Traumatologe aus einem Nachbarkrankenhaus für Notfälle kam. Er hat natürlich die Situation zu seinen Gunsten finanziell ausgenutzt. Die Patienten haben dafür deutlich mehr bezahlen müssen, aber sie wurden versorgt.
Dann kam das Beben in Chile. Erdbeben sind immer unerwartet und stören die Pläne. Aber Chile ist bestens organisiert. Sie brauchen wenig ausländische ärztliche Hilfe. Wir durften hier bleiben.
Dafür wurde unser Haitieinsatz verschoben. Samaritan´s Purse wird sein letztes Team am 13. März abziehen. Dann ist erst mal Ruhe und wir werden am 12. April für ein bis zwei Wochen nach Haiti fliegen, je nach Arbeitsbedarf. Ich schätze eher für 2 Wochen.
Noch immer erhalten wir täglich Anfragen von den verschiedensten Menschen zu Fragen nach Haiti. Wir waren auf einmal in allen Medien. Die DMG hatte uns auf der Homepage. Wir waren für drei Tage die Stars bei BBC. Deutsche Zeitungen brachten Berichte von uns. Da haben wir erst einmal wieder die Macht der Presse gespürt, diesmal positiv. Dabei haben wir nichts Besonderes getan. Wir waren lediglich bereit dorthin zu fliegen, wo Not am Mann war. Bei den ersten zu sein, hat natürlich bei allen logistischen Schwierigkeiten seine Vorteile. Aber das Geheimnis all des "Erfolges" ist ein Team. Der Kern sind Missionare, die sich schon lange kennen. Wir haben viel Zeit zusammen gearbeitet. Jeder war schon einmal der Chef des anderen zu irgend einer Zeit. Und NIE hat einer "den Chef herausgehängt! Sicher, der Leiter hat Verantwortung und Kompetenz, aber wir sind bei alle dem Freunde im Dienen geblieben. So gab es in kritischen Situationen nie ein einziges Gerangel um Kompetenzen. Immer war klar, wer, wer fachlich in diesem Augenblick das Sagen hatte und wer zu "folgen" hatte.
Viele haben uns gefragt, wann wir Urlaub gemacht hätten. Wir haben einige Tage ausgeschlafen, sicher, das war nötig. Aber dann ging das Leben weiter. Teile des Teams war kurz darauf in Afrika für einen längst geplanten Einsatz. Wer eine sinnvolle Tätigkeit hat, dem gibt die Arbeit Kraft und Freude. Ich glaube, das ist eines der Geheimnisse des Dienens als Missionar.

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