Sonntag, 24. Januar 2010

Ankufft in Haiti 15. Jan

Wir sind in der Luft. Das erste Mal in einem Learjet. 20 Personen - weiche Sessel und viel Platz. Wir fliegen in über 40 000 Fuss. Welch ein Gegensatz zu dem, was uns erwartet und was wir im Frühfernsehen gesehen haben. Dort in Haiti erwarten wir dennoch ein Chaos auf dem Flughafen. Wir werden im Baptistschen Hospital außerhalb der Hauptstadt sein. Wir haben Nachrichten von dort erhalten: ein 100 Betten Hospital. Sie haben 2 Ärzte dort und derzeit 300 Patienten.
International läuft die Hilfe an. Flugzeuge mit Zeltkrankenhäusern sind unterwegs. Ich bin fro, dass wir nicht im Zentrum der Hauptstadt Port Du Prince sein werden mit all seinen Destruktionen und den aufgebrachten Menschen, die Straßen mit Leichen blockiert haben, um wegen der fehlenden Hilfe zu protestieren.

Auf dem kleinen Flughafen stehen Flugzeug an Flugzeug.Wir schaffen es, unsere Maschine in 9 Min zu entladen, dann fliegt sie zurück. Blauhelme aus Indien sichern den Flughafen. Hilfsgüter rollen an und stapeln sich. Wieder Stunden des Wartens, dann werden wir abgeholt, fahren durch füchterliche Straßen Port du Prince mit vielen zerstörten Häusern hinauf durch schließlich ein Villenviertel mit wenig Schäden auf 1250 Meter Höhe über der Stadt in das Baptisten Hospital. Wir werden sehnlichst erwartet. Der leitende Arzt ist tot, die beiden anderen und die Anästhesistin haben seit 3 Tagen Dauerdienst und keine Trauma. Ein 100 Betten mit sicher an die 200 Pat. Ale Betten belegt Hospital, die engen Gänge teilweise auf beiden Seiten belegt, auf allen Pritschen Patienten und ständig kommen neue.
Jetzt gilt es erst einmal Ordnung reinzubringen, denn überall strecken uns Menschen Röntgenbilder entgegen. Allein die erste Visite, um die Patienten kennen zu lernen, kostet uns fast 4 Std. Dann die sie katalogisiert nach Wichtigkeit. Es sind Ober- und Unterschenkelfrakturen, Ober und Unterarmbrüche und gequetschte Hände und Füße mit Nekrosen. So viele Brüche haben wir noch nie auf einmal gesehen.
Und es geht gleich los mit einem Jungen mit Kompartmentsydrom, dem wir die Muskeln retten können, weiter einer offenen Unterschenkelfraktur. Dann liegt da eine Schwangere im Bild einer Eklampsie. Sie beschäftigt uns bis Mitternacht, aber das unreife Kind schafft es nicht zu überleben. Unsere Allgemeinärzte machen Nachtschicht. Nach Mitternacht geht es ins Bett.

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