Dienstag, 8. September 2009

Wassernotstand in Shell

Der Ort Shell liegt am ersten flachen Landstrich, wenn man aus den Anden ins Amazonastiefland kommt. Diese Gegend gehört deswegen zu den wasserreichsten Regionen der Erde, weil sich hier jede Wolke erst einmal ausregnet, bevor sie in die Berge hochzieht. Die Luftfeuchtigkeit beträt hier mindestens 75% und wir verzeichnen 6 - 8 Meter Niederschlag pro Jahr. (Im Vergleich: Rheinhessen liegt bei 60 cm Durchschnittsregen pro Jahr Der Regenschirm gehört zum Leben). Wir haben immer zwei im Hospital und 2 zuhause stehen, da man nie weiß, wie das Wetter in der nächsten Stunde sein wird.
Jetzt hat es in den letzten 12 Tagen nur einmal kurz 1 Stunde geregnet. Alles ist staubtrocken, die Luftfeuchtigkeit auf 50% reduziert. Jeden Morgen haben wir einen fantastischen Blick auf die Andenkette mit den zwei schneebedeckten Bergen Sangay und Altar. Die sind zwar wie üblich gleich wieder Wolken
verhangen, aber der Wind vom Hochland bläst sie bald wieder weg.
Jetzt ist in einem Teil von Shell, das Hospital inbegriffen, das Wasser ausgefallen. Wir beten um Regen, dass wir wieder normal arbeiten und leben können. So sehr hängen auch wir in einem der regenreichsten Gebiete der Erde vom Wasser ab.

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