Donnerstag, 11. Juni 2009


In seinem kurzem Leben von 45 Tagen war Anderson A. nie krank gewesen. Er war der ganze Stolz seiner Eltern am Randes des Amazonasregenwaldes Ecuadors. Plötzlich bekommt er keine Luft mehr und kommt als Notfall zu uns ins Hospital. Es ist nicht eine der übliche Lungenentzündung, die bei Säuglingen häufig ist. Seine Luftnot ist bedingt eine teilweise Zerstörung des Knorpels des Kehlkopfes, eine Laryngomalazie. Dabei wird der Kehlkopfdeckel beim Einatmen zwischen die Stimmbänder mit eingezogen und verlegt die Atemwege. Das ganze Kerlchen muss all seine Kraft des Brustkorbes und Zwerchfelles aufbringen, um einzujatmen. Das hält keiner lange durch. Er muss künstlich beatmet werde.
Die Behandlung so einer Krankheit kann bis zu 2 Jahren dauern. Manchmal muss man den Kehlkopfdeckel auch operativ behandeln, dass er in dieser langen Erholungszeit kein Hinderniss für die Atmung ist. Kein Hospital mit Fachärzten dafür in unserer Umgebung kann uns das Kind abnehmen. Die Intensivstationen sind alle belegt.
Schon nach zwei Tagen kommen die Eltern und verlangen ihr Kind mit nach Hause zu nehmen. Sie können schon jetzt die Rechnung nicht mehr bezahlen. Es ist eine verzweifelte Situation auf beiden Seiten, aber auch der Anfang für viele offene Gespräche über den Sinn des Lebens. Aber immer können wir erreichen, dass der Kleine bleiben darf. Wir beten regelmäßig für das Leben des Kindes. Und das Wunder geschieht, das in diesem Fall selten ist: Es gibt keine weiteren Komplikationen und nach über einer Woche können wir den Beatmungsschlauch stundenweise entfernen. Schließlich ganz. Das Kind wird nach 3 Wochen entlassen. Anderson braucht sicher noch Monate, um sich ganz zu erholen. Von den über $ 5.000 Behandlungskosten können die Eltern nur einen ganz kleinen Teil begleichen. Den Rest tragen wir. Viel wichtiger aber ist, dass Menschen aus unserer Umgebung das Wirken Gottes am eigenen Leib erfahren haben. Was sie aus einer Entscheidung mit einem Leben mit Gott jetzt machen, wissen wir nicht. Wir hier aber spüren: Gott ist mächtig am Wirken. Man kann es mit Händen greifen.

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