Seit dem 29. August 2014 gilt eine Lebensmittelverordnung in Ecuador, bei der mittels einer aufgedruckten Ampel, der Inhalt deklariert werden muß.
Rot steht für viel, Gelb für mittelmäßig und Grün für wenig.
Da werden beispielsweise bei Joghurts die Zuckerwerte angegeben und auf einmal wird klar, wie viel Zucker darin verarbeitet ist. Das Gleiche gilt etwa bei Wurst für die Fettwerte. Sämtliche farbigen Sprudelsorten und Colas liegen beim Zuckerwert auf Höchststufe.
Das Gleiche gilt für Salzangaben etwa bei Kartoffelchips aus der Tüte.
Sinn der Maßnahme ist eine Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Der Trend geht auch in Ecuador immer mehr zu Fast-Food Snacks zwischendurch und weniger gesunder Ernährung, besonders bei der Jugend. Und die Zivilisationskrankheiten wir Diabetes, Bluthochdruck und Nierenprobleme sind auch hierzulande bemerkbar, Tendenz steigend.
Anfangs gab es Gelächter über so eine Maßnahme. Doch jetzt nach einem halben Jahr merken wir ein Umdenken der Firmen. Sie ändern ihre Produkte. So kommen jetzt Cola-ähnliche Getränke auf den Markt mit deutlich weniger Zucker. Zucker wird durch Ersatzstoffe reduziert. In Wurstsorten ersetzen Gewürze wie Pfeffer, Zwiebeln, Kümmel und Knoblauch einen Teil des Salzes.
Diese Änderungen nach einem halben Jahr zeigen an, dass die Verordnung Bewusstseinsveränderungen bewirkt. Dann reagiert auch der Markt schnell. Das ist die positive Seite der Maßnahme, die so schnell keine erwartet hätte.
Die andere Seite aber ist, was sind das im einzelnen für Ersatzstoffe? Aus der Vergangenheit wissen wir, dass in anderen Ländern schon lange solche Stoffe verwendet werden, diese aber nicht ungefährlich sind, vor allem bei langfristigem Konsum. Wir wissen, dass manche krebserregend waren, etwa zu Blasenkrebs führen können. Der kurzfristige Konsum dagegen ist ungefährlich. Deswegen hält sich Ecuador derzeit streng an die akzeptierte Regelungen für Lebensmittel, die in Nordamerika durch die FDA, die Food and Drug Admimistration bzw. die europäische Organisation EFSA erlaubt sind.
Doch da genau besteht immer noch eine gewisse Restgefahr. Wir werden erst in vielen Jahren wissen, wie diese Ersatzstoffe auf Dauer Menschen evt. schaden.
Eines ist aber sicher. Das Konsumverhalten in Ecuador verändert sich hin zu einer gesünderen Ernährung und das wird sich bei der Zahl der Diabetiker, der Nierenkranken und Bluthochdruckpatienten bemerkbar machen. Der Nutzen ist ein vielfaches höher als der eventuelle Schaden in weiter Zukunft.
Mittwoch, 22. April 2015
Donnerstag, 9. April 2015
Rentendiskussion in Ecuador
Derzeit steigt an manchen Stellen die Zahl der Wutbürger in Ecuador. Die meisten sind fortgeschrittenen Alters und protestieren gegen die Regierung. Dass diese wenig Geld zu vergeben hat, ist allen bekannt. Doch es gibt ein Gesetz, das den Staat an seine Pflichten erinnert. Bis zu 40% der Rentenzahlungen sollen durch den Staat erfolgen. Das staatliche Sozialsystem, eine Verbindung von Renten- und Krankenkasse mit vielen weiteren sozialen Versicherungen ist eingebunden in ein System, das der Staat garantiert. Doch das System hat Löcher, die immer wieder gestopft werden müssen. Da werden Gelder veruntreut, Medikamente mit dem LKW angeliefert und in vielen kleinen Fahrzeugen nachts weggefahren. Die Korruption eines einzigen staatlichen Systems ist auf Dauer nicht zu stoppen.
Auf der anderen Seite wächst auch in Ecuador die Zahl der Rentner. 2010 finanzierten 7,4 aktive Beitragszahlen einen Rentner. Das werden 2050 laut Prognosen nur noch 3,5 Aktive sein. Denn auch in Ecuador werden die Frauen weniger Kinder gekommen. Waren es 1970 noch 6,4 Kinder pro ecuatorianische Frau und 2010 nur noch 2,8 Kinder werden es 2050 nur noch durchschnittlich 1,92 sein. Ab 2030 wird das Bevölkerungswachstum bereits bei Null liegen und auf Negativ umschlagen. Diese weltweite Entwicklung wird dann auch mit großen finanziellen Mitteln nicht mehr umzukehren sein. Mit wenigen Jahren Verspätung wird Ecuador den hoch entwickelnden Völkern dieser Welt im Altwerden folgen. Denn gleichzeitig steigt auch die Lebenserwartung von 75 Jahren im Jahre 2010 auf 80,5 Jahre 2050.
Es war bezeichnend, dass bei der Beratung in der Parlamentskommission für dieses Problem dieser Tage fast 2/3 Frauen bestimmend anwesend waren. Die Männer haben längst das Heft abgegeben. Die gleiche Frauenquote zeigt sich bei den anwesenden Journalisten. Frauen machen Politik oder Karriere und da haben Kinder keinen Platz mehr.
Für den ecuatorianischen Staat kommen derzeit zwei Strömungen zusammen. Neben der Alterspyramide, die sich nur langsam ändert kommt die akute wirtschaftliche hinzu. Vor alles sind es die Schulden, die der Staat bei der Sozialversicherung hat. Fast 23 Mrd. ist fast der gesamte jährliche Staatshaushalt. Jetzt merken es wieder einmal die schwächsten der Gesellschaft, dass ihre Zukunft bedroht ist. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der hiesigen Sozialversicherung, dass ihr Gebäude ins Wanken gerät und Zahlungen um einige Monate verschoben werden. In dieser Entwicklung liegt sozialer Sprengstoff, den die Regierung nicht unterschätzen sollte.
Auf der anderen Seite wächst auch in Ecuador die Zahl der Rentner. 2010 finanzierten 7,4 aktive Beitragszahlen einen Rentner. Das werden 2050 laut Prognosen nur noch 3,5 Aktive sein. Denn auch in Ecuador werden die Frauen weniger Kinder gekommen. Waren es 1970 noch 6,4 Kinder pro ecuatorianische Frau und 2010 nur noch 2,8 Kinder werden es 2050 nur noch durchschnittlich 1,92 sein. Ab 2030 wird das Bevölkerungswachstum bereits bei Null liegen und auf Negativ umschlagen. Diese weltweite Entwicklung wird dann auch mit großen finanziellen Mitteln nicht mehr umzukehren sein. Mit wenigen Jahren Verspätung wird Ecuador den hoch entwickelnden Völkern dieser Welt im Altwerden folgen. Denn gleichzeitig steigt auch die Lebenserwartung von 75 Jahren im Jahre 2010 auf 80,5 Jahre 2050.
Es war bezeichnend, dass bei der Beratung in der Parlamentskommission für dieses Problem dieser Tage fast 2/3 Frauen bestimmend anwesend waren. Die Männer haben längst das Heft abgegeben. Die gleiche Frauenquote zeigt sich bei den anwesenden Journalisten. Frauen machen Politik oder Karriere und da haben Kinder keinen Platz mehr.
Für den ecuatorianischen Staat kommen derzeit zwei Strömungen zusammen. Neben der Alterspyramide, die sich nur langsam ändert kommt die akute wirtschaftliche hinzu. Vor alles sind es die Schulden, die der Staat bei der Sozialversicherung hat. Fast 23 Mrd. ist fast der gesamte jährliche Staatshaushalt. Jetzt merken es wieder einmal die schwächsten der Gesellschaft, dass ihre Zukunft bedroht ist. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der hiesigen Sozialversicherung, dass ihr Gebäude ins Wanken gerät und Zahlungen um einige Monate verschoben werden. In dieser Entwicklung liegt sozialer Sprengstoff, den die Regierung nicht unterschätzen sollte.
Mittwoch, 8. April 2015
Achterbahn der Gefühle
Es ist Entscheidungszeit nach Monaten und wieder Monaten des Wartens. Aber auch die Entscheidung fällt nicht an einem Tag.
Die Verhandlungen mit der Ölgesellschaft ist mit Einvernehmen heute erst einmal zu ende gegangen. Heute haben wir am gemeinsamen Vertrag gefeilt: Sie kaufen das Grundstück, sorgen für die Genehmigungen und bauen das Hospital. Nur die Baupläne müssen noch geändert und an das jeweilige Gelände angepasst werden. Das klingt wie im Märchen.
Auf der anderen Seite die Vorschriften: Wird neben einem neu erbauten Hospital des Staates ein privates Hospital überhaupt genehmigt? Wir fragen mehrere Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes unabhängig von einander und die runzeln die Stirn.
Und dieser Tage haben wir einen Vorgeschmack der staatlichen Kontrolle miterlebt: In wenigen Tagen wollen wir ein große medizinische Aktion durchführen. Ärzte aus Quito kommen. Hier gibt es viele Diabetiker und die brauchen Kontrollen, vor allem die der Augen. Wir bekommen eine Schule gestellt. Jetzt müssen wir das vom Gesundheitsministerium genehmigen lassen. Dazu ein Schreiben mit allen Einzelheiten, zunächst an die Rechtsabteilung des Ministeriums. 5 Tage später muss das Schreiben nochmals eingereicht werden an eine andere Chefin. Die staatlichen Titel aller Ärzte müssen angeheftet sein, eine Zeichnung des Stadtplans mit dem Ort der Schule, Fotos der Schule, damit man sie auch findet. (Das Gesundheitsbüro ist ca 7 km entfernt) Dann erst wird die Genehmigung erteilt. Derweilen läuft längst die Werbung für das Ereignis von der Stadtverwaltung. Wenn wir diesen mühsamen Erlaubinsweg auch für den Neubau gehen müssten, würden wir das nie schaffen. Für uns wird hoffentlich die Genehmigung von OBEN kommen; OBEN im doppelten Sinn.
Jetzt haben wir überlegt, welche Form medizinischer ambulanter und stationärer Behandlung überhaupt genehmigt wird. Nach Überlegungen für verschiedene Typen Gesundheitszentren haben wir uns für ein einfaches Basishospital entschieden. Das kann dann später wachsen. Die Bettenzahl haben wir auch heruntergefahren. Späteres Wachstum ist immer noch möglich.
Heute haben wir 3 mögliche Bauplätze angesehen. Die Entscheidung fällt in wenigen Tagen. Sie sind alle ungefähr 5 ha. groß, zwei davon in Shell, einer 3 km außerhalb.
Bleibt die Angst der Genehmigung. Aber wir haben starke Fürsprecher. Die Ölfirmen haben Geld verdient, dass sie schnellstmöglich für soziale Zwecke ausgeben müssen. Zum Konsortium der 6 Firmen kamen jetzt noch 4 weitere hinzu, die sich uns anschließen wollen, unter ihnen Haliburton und Schlumberger, die wohl zwei wichtigsten Firmen für Bohrarbeiten weltweit. Diese Firmen können auch bis zum Präsidenten hin Forderungen stellen........
Wir leben in einer verrückten Zeit. Die sozialistische Regierung kontrolliert alles, aber sie braucht gerade jetzt die Ölfirmen. Die haben mit Vorbereitung der Ölförderung im Yasuni Nationalpark alle Hände voll zu tun und die Regierung bezahlt sie prompt, wenn ein Arbeitsabschnitt beendet ist. Von dem Geld müssen sie aber einen Prozentsatz für soziale Arbeiten ihrer Entscheidung ausgeben, aber schnell, sonst gibt es keine Anschlussaufträge. So jagt eine Entscheidung derzeit die andere. Und gerade in der wirtschaftlichen Krisenzeit sind vielleicht wir, die davon profitieren. Dass wir über Nacht so potente Geldgeber und Förderer haben, ist nicht unser Verdienst.
Aber bei aller Freude haben wir gelernt, uns erst zu freuen, wenn ALLES genehmigt ist. Es ist und bleibt ein Wechselbad der Gefühle.
Die Verhandlungen mit der Ölgesellschaft ist mit Einvernehmen heute erst einmal zu ende gegangen. Heute haben wir am gemeinsamen Vertrag gefeilt: Sie kaufen das Grundstück, sorgen für die Genehmigungen und bauen das Hospital. Nur die Baupläne müssen noch geändert und an das jeweilige Gelände angepasst werden. Das klingt wie im Märchen.
Auf der anderen Seite die Vorschriften: Wird neben einem neu erbauten Hospital des Staates ein privates Hospital überhaupt genehmigt? Wir fragen mehrere Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes unabhängig von einander und die runzeln die Stirn.
Und dieser Tage haben wir einen Vorgeschmack der staatlichen Kontrolle miterlebt: In wenigen Tagen wollen wir ein große medizinische Aktion durchführen. Ärzte aus Quito kommen. Hier gibt es viele Diabetiker und die brauchen Kontrollen, vor allem die der Augen. Wir bekommen eine Schule gestellt. Jetzt müssen wir das vom Gesundheitsministerium genehmigen lassen. Dazu ein Schreiben mit allen Einzelheiten, zunächst an die Rechtsabteilung des Ministeriums. 5 Tage später muss das Schreiben nochmals eingereicht werden an eine andere Chefin. Die staatlichen Titel aller Ärzte müssen angeheftet sein, eine Zeichnung des Stadtplans mit dem Ort der Schule, Fotos der Schule, damit man sie auch findet. (Das Gesundheitsbüro ist ca 7 km entfernt) Dann erst wird die Genehmigung erteilt. Derweilen läuft längst die Werbung für das Ereignis von der Stadtverwaltung. Wenn wir diesen mühsamen Erlaubinsweg auch für den Neubau gehen müssten, würden wir das nie schaffen. Für uns wird hoffentlich die Genehmigung von OBEN kommen; OBEN im doppelten Sinn.
Jetzt haben wir überlegt, welche Form medizinischer ambulanter und stationärer Behandlung überhaupt genehmigt wird. Nach Überlegungen für verschiedene Typen Gesundheitszentren haben wir uns für ein einfaches Basishospital entschieden. Das kann dann später wachsen. Die Bettenzahl haben wir auch heruntergefahren. Späteres Wachstum ist immer noch möglich.
Heute haben wir 3 mögliche Bauplätze angesehen. Die Entscheidung fällt in wenigen Tagen. Sie sind alle ungefähr 5 ha. groß, zwei davon in Shell, einer 3 km außerhalb.
Bleibt die Angst der Genehmigung. Aber wir haben starke Fürsprecher. Die Ölfirmen haben Geld verdient, dass sie schnellstmöglich für soziale Zwecke ausgeben müssen. Zum Konsortium der 6 Firmen kamen jetzt noch 4 weitere hinzu, die sich uns anschließen wollen, unter ihnen Haliburton und Schlumberger, die wohl zwei wichtigsten Firmen für Bohrarbeiten weltweit. Diese Firmen können auch bis zum Präsidenten hin Forderungen stellen........
Wir leben in einer verrückten Zeit. Die sozialistische Regierung kontrolliert alles, aber sie braucht gerade jetzt die Ölfirmen. Die haben mit Vorbereitung der Ölförderung im Yasuni Nationalpark alle Hände voll zu tun und die Regierung bezahlt sie prompt, wenn ein Arbeitsabschnitt beendet ist. Von dem Geld müssen sie aber einen Prozentsatz für soziale Arbeiten ihrer Entscheidung ausgeben, aber schnell, sonst gibt es keine Anschlussaufträge. So jagt eine Entscheidung derzeit die andere. Und gerade in der wirtschaftlichen Krisenzeit sind vielleicht wir, die davon profitieren. Dass wir über Nacht so potente Geldgeber und Förderer haben, ist nicht unser Verdienst.
Aber bei aller Freude haben wir gelernt, uns erst zu freuen, wenn ALLES genehmigt ist. Es ist und bleibt ein Wechselbad der Gefühle.
Samstag, 4. April 2015
Der Schuldenberg steigt
Ecuador sucht neue Geldquellen. Die ehrgeizigen Pläne der Regierung unseres Landes, das Land voranzubringen, haben ihren Preis. Neben dem Straßenbau und anderen Infrastrukturmaßnahmen sind es vor allem die 8 Wasserkraftwerke, von denen bislang nur eines an Netz ging. Davon verspricht sich das Land auf dem Energiesektor mehr Einnahmen und auf der anderen Seite Kostenfaktoren zu reduzieren wie das extrem stark subventionierte Propangas. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Aber auch neue Radaranlagen im Verteidigungsministerium sind im Plan. Damit will man die Drogenmafia bekämpfen, die Ecuador längst zu einem Umschlagplatz für ihre Geschäfte ausgebaut hat und letztlich mehr Schaden als Nutzen bringt. Durch den gefallenen internationalen Ölpreis ist die wichtigste Einnahmequelle geschrumpft. Also muss das Land für seine ehrgeizigen Ziele neue Schulden aufnehmen.
Die internen Reserven scheinen aufgebraucht zu sein. In erster Linie wurden Kredite von der Sozialversicherung aufgenommen. 12,5 Mrd. Dollar stammen hauptsächlich aus der Rentenkasse. Die fordert jetzt Rückzahlung. Vor allem bei den Rentnern kommt es zu Protesten. Wir haben von Lehrern gehört, die in Rente gehen wollen und laut Gesetz könnten, aber es wird ihnen verweigert. Ihre gesetzlich festgelegte Abfindung beim Ausscheiden aus dem Beruf, mit der viele Menschen dann nochmals ein neues, kleines Berufsleben anfangen mit etwa einem kleinen Geschäft, ist ihnen verweigert mit einer Zahlung von Staatspapieren, die sie erst in 10 Jahren einlösen können, wenn sie dann überhaupt noch leben.
Jetzt wurden vor wenigen Tagen die Zölle für Importe drastisch erhöht.
Derzeit untersucht eine Kommission, wie man Steuerschulden von Firmen schneller eintreiben kann und hofft in diesem Jahr auf eine halbe Milliarde Dollar.
Jetzt sucht das Finanzministerium weitere Kredite im Ausland. Die internationale Entwicklungsbank wird eine knappe Milliarde geben. Mit der Deutschen Bank wurde dieser Tage ein Kredit von 88 Millionen vereinbart. Südkoreanische, thailändische und vor allem chinesische Geldinstitute und große Firmen stehen in der Liste der 36 Geldquellen für Ecuador in diesem Jahr. Sogar Goldmann und Sachs aus den USA sind dort zu finden.
Dennoch sind die Ergebnisse mager. In 3 Monaten hat das Land erst 20% seiner gewünschten Kredite vertraglich vereinbaren können. Das Land wird sich mehr und mehr verschulden und das bei internationalen Banken.
So etwas hatten wir schon einmal. Die letzte große Wirtschaftskrise mit praktischem Staatsbankrott war erst in der Jahrtausendwende. Damals haben internationale Geldgeber das Land mit harten Sparmaßnahmen gerettet. Den Preis hat hauptsächlich die arme Bevölkerung und die Mittelschicht bezahlt. Jetzt geht es wieder in die gleiche Richtung. Die Regierung ist aber viel fester im Sattel als damalige Regierungen. Die Korruption scheint auch wieder zuzunehmen, wie bei jeder langfristigen Regierung. Was uns aber Sorgen bereitet sind Schulungsarbeit der Regierung hauptsächlich in ländlichen Gebieten, in der pure Propaganda auf Staatskosten läuft und das mit zunehmende Verschuldung bei privaten Banken. Gehen wir wieder den gleichen Wegwie zur Jahrtausendwende? Gehen wir den griechischen Weg?
Die internen Reserven scheinen aufgebraucht zu sein. In erster Linie wurden Kredite von der Sozialversicherung aufgenommen. 12,5 Mrd. Dollar stammen hauptsächlich aus der Rentenkasse. Die fordert jetzt Rückzahlung. Vor allem bei den Rentnern kommt es zu Protesten. Wir haben von Lehrern gehört, die in Rente gehen wollen und laut Gesetz könnten, aber es wird ihnen verweigert. Ihre gesetzlich festgelegte Abfindung beim Ausscheiden aus dem Beruf, mit der viele Menschen dann nochmals ein neues, kleines Berufsleben anfangen mit etwa einem kleinen Geschäft, ist ihnen verweigert mit einer Zahlung von Staatspapieren, die sie erst in 10 Jahren einlösen können, wenn sie dann überhaupt noch leben.
Jetzt wurden vor wenigen Tagen die Zölle für Importe drastisch erhöht.
Derzeit untersucht eine Kommission, wie man Steuerschulden von Firmen schneller eintreiben kann und hofft in diesem Jahr auf eine halbe Milliarde Dollar.
Jetzt sucht das Finanzministerium weitere Kredite im Ausland. Die internationale Entwicklungsbank wird eine knappe Milliarde geben. Mit der Deutschen Bank wurde dieser Tage ein Kredit von 88 Millionen vereinbart. Südkoreanische, thailändische und vor allem chinesische Geldinstitute und große Firmen stehen in der Liste der 36 Geldquellen für Ecuador in diesem Jahr. Sogar Goldmann und Sachs aus den USA sind dort zu finden.
Dennoch sind die Ergebnisse mager. In 3 Monaten hat das Land erst 20% seiner gewünschten Kredite vertraglich vereinbaren können. Das Land wird sich mehr und mehr verschulden und das bei internationalen Banken.
So etwas hatten wir schon einmal. Die letzte große Wirtschaftskrise mit praktischem Staatsbankrott war erst in der Jahrtausendwende. Damals haben internationale Geldgeber das Land mit harten Sparmaßnahmen gerettet. Den Preis hat hauptsächlich die arme Bevölkerung und die Mittelschicht bezahlt. Jetzt geht es wieder in die gleiche Richtung. Die Regierung ist aber viel fester im Sattel als damalige Regierungen. Die Korruption scheint auch wieder zuzunehmen, wie bei jeder langfristigen Regierung. Was uns aber Sorgen bereitet sind Schulungsarbeit der Regierung hauptsächlich in ländlichen Gebieten, in der pure Propaganda auf Staatskosten läuft und das mit zunehmende Verschuldung bei privaten Banken. Gehen wir wieder den gleichen Wegwie zur Jahrtausendwende? Gehen wir den griechischen Weg?
Mittwoch, 25. März 2015
Die Entscheidung ist gefallen
Es sind fast 2 Jahre vergangen, seit wir wissen, dass das Hospital Vozandes del Oriente in Shell geschlossen wurde Fast 2 Jahre haben wir gewartet und die Menschen vertröstet. Jetzt ist das Gegenteil geschehen. Es drängt die Zeit.
Die Ölgesellschaft, die uns im Oktober im Stich gelassen hat, ist nach eigenen Aussagen 4 1/2 Monate mit Straßen - und Wegebau im Yasunipark beschäftigt gewesen. Auf Präsidentenerlass wurden alle anderen Arbeiten erst Mal verschoben und dort die Erdölförderung vorbereitet. Jetzt haben sie nach getaner Arbeit wohl ihr Geld bekommen mit der Weisung, das in ein Hospital ihrer Wahl zu investieren. Derzeit sind es wohl eine knappe Million Dollar.
Heute war Sitzung im Gesundheitsministerium und man gab ihnen 30 Tage Zeit, um mit einem Neubau zu beginnen. Und wir als zukünftig Trägerorganisation müssen unseren Arbeitsplan vorlegen. Geplant ist ein 50 Betten Hospital mit 8 Facharztrichtungen.
Die Baupläne sind bereits gemacht und staatlich akzeptiert. Darum müssen wir uns nicht kümmern. Manches wird anders sein als wir es gedacht haben, aber sicher sinnvoll. An Einzelheiten müssen wir noch feilen. Sicher sind Änderungen nötig, aber dazu brauchen wir erst die genauen Blaupausen.
Das staatliche Krankenhaussystem will uns nun seinen Stempel aufdrücken, in denen Fachärzte das Geschehen bestimmen. Das wollen wir ändern. Allgemeinmedizin soll im Mittelpunkt stehen, weil sie einfach kostengünstiger ist und den Patienten ganzheitlich sieht. Die Fachärzte sollen dazukommen wenn immer nötig. Außer bei wirklichen Notfällen werden sie konsiliarisch dazu gebeten werden.
Beispiel: Eine Geburt: Der Gynäkologe will natürlich Geld verdienen und ein Kaiserschnitt bringt mehr Geld als stundenlang auf eine natürliche Geburt zu warten. So steigt die Rate der Kaiserschnitte in privaten Hospitälern in den großen Städten auf über 80%. Die anderen 20% sind Frauen, die einen Kaiserschnitt ablehnen oder das Kind kommt, bevor der Arzt erscheint.
Ähnliches erleben wir in der Unfallchirurgie, wo Unterarmfrakturen bei Kindern und Jugendlichen oft operiert werden, was gar nicht notwendig ist.
Und noch etwas enthält der Plan nicht: eine Kapelle.
Für uns ist klar, dass sie integriert werden und der erste Teil der Bauarbeiten sein muss. Wir wollen Gott in den Mittelpunkt stellen und ein missionarisches Hospital sein.
Jetzt geht alles ganz schnell. Wir beginnen diese Zeit mit einem Tag des Fastens und Betens, damit wir uns nicht durch die Ereignisse überrollen lassen. Dank für alle Begleitung!
Die Ölgesellschaft, die uns im Oktober im Stich gelassen hat, ist nach eigenen Aussagen 4 1/2 Monate mit Straßen - und Wegebau im Yasunipark beschäftigt gewesen. Auf Präsidentenerlass wurden alle anderen Arbeiten erst Mal verschoben und dort die Erdölförderung vorbereitet. Jetzt haben sie nach getaner Arbeit wohl ihr Geld bekommen mit der Weisung, das in ein Hospital ihrer Wahl zu investieren. Derzeit sind es wohl eine knappe Million Dollar.
Heute war Sitzung im Gesundheitsministerium und man gab ihnen 30 Tage Zeit, um mit einem Neubau zu beginnen. Und wir als zukünftig Trägerorganisation müssen unseren Arbeitsplan vorlegen. Geplant ist ein 50 Betten Hospital mit 8 Facharztrichtungen.
Die Baupläne sind bereits gemacht und staatlich akzeptiert. Darum müssen wir uns nicht kümmern. Manches wird anders sein als wir es gedacht haben, aber sicher sinnvoll. An Einzelheiten müssen wir noch feilen. Sicher sind Änderungen nötig, aber dazu brauchen wir erst die genauen Blaupausen.
Das staatliche Krankenhaussystem will uns nun seinen Stempel aufdrücken, in denen Fachärzte das Geschehen bestimmen. Das wollen wir ändern. Allgemeinmedizin soll im Mittelpunkt stehen, weil sie einfach kostengünstiger ist und den Patienten ganzheitlich sieht. Die Fachärzte sollen dazukommen wenn immer nötig. Außer bei wirklichen Notfällen werden sie konsiliarisch dazu gebeten werden.
Beispiel: Eine Geburt: Der Gynäkologe will natürlich Geld verdienen und ein Kaiserschnitt bringt mehr Geld als stundenlang auf eine natürliche Geburt zu warten. So steigt die Rate der Kaiserschnitte in privaten Hospitälern in den großen Städten auf über 80%. Die anderen 20% sind Frauen, die einen Kaiserschnitt ablehnen oder das Kind kommt, bevor der Arzt erscheint.
Ähnliches erleben wir in der Unfallchirurgie, wo Unterarmfrakturen bei Kindern und Jugendlichen oft operiert werden, was gar nicht notwendig ist.
Und noch etwas enthält der Plan nicht: eine Kapelle.
Für uns ist klar, dass sie integriert werden und der erste Teil der Bauarbeiten sein muss. Wir wollen Gott in den Mittelpunkt stellen und ein missionarisches Hospital sein.
Jetzt geht alles ganz schnell. Wir beginnen diese Zeit mit einem Tag des Fastens und Betens, damit wir uns nicht durch die Ereignisse überrollen lassen. Dank für alle Begleitung!
Donnerstag, 12. März 2015
Kulturmischung in Quito
Seit kurz vor der Jahrtausendwende erleben wir starke Verschiebungen in der ecuatorianischen Bevölkerung, vor allem abzulesen in den großen Städten. Damals befand sich der Flughafen Quitos noch mitten in der Stadt und es hingen Trauben von Menschen am Flughafenzaun, um ihren Familienmitgliedern "Auf Wiedersehen" zuzurufen auf dem Weg nach Spanien und Italien, denn dort gab es Arbeit. Es waren häufig Menschen aus dem trockenen südlichen Hochland. Die Landwirtschaft dort lohnte sich nicht mehr. Menschen suchten ihr Heil anderswo, lebten dort unter primitivsten Bedingungen, schufteten hart. Viele Ehen und Familien zerbrachen, aber es wurde Geld in die Heimat geschickt und dort für die Zukunft schicke Häuser auf der grünen Wiese gebaut. Dieser Traum zumindest in Spanien ist längst zu ende geträumt und viele kamen und kommen wieder zurück.
Inzwischen boomt die hiesige Wirtschaft, vor allem auf dem Baumarkt. Also gibt es Arbeit. Überall in Quito und anderswo schießen Hochhäuser in die Höhe. Experten sagen, dass diese Blase bald platzen wird.
Und immer noch aktuell sind die Auswanderungen von Ecuatorianer in illegaler Weise mit Schlepperbanden Richtung Mexiko und den USA. Immer wieder hören wir von Ermordungen auf dem Weg, Ausrauben und schließlich Deportierung nach Hause.
Seit vielen Jahren sind es die Kolumbianer, die hier Geschäfte betreiben. Grund ist, dass viele Kolumbianer geschäftstüchtiger sind. Dazu kommt die Guerilla in der Heimat, die viele in ruhigere Gegenden vertrieben hat.
Die nächste Welle waren und sind die Kubaner. Sie dürfen seit einiger Zeit legal ausreisen und kommen in Scharen. Da sind die Ärzte, die der Staat eingestellt aus Mangel an eigenen Medizinern und bezahlt dafür viel Geld an Kuba. Aber auch Ärzte und andere Akademiker verlassen die Insel Richtung Ecuador, da sie hier wesentlich mehr verdienen und weniger Beschränkungen zu beachten haben.
Seit kurzem sind es die Venezolaner, die nach Ecuador reisen, manche unter dem Vorwand als Touristen und bleiben dann hier. Allein in Quito sind ca. 10.000 Menschen von dort sesshaft geworden. Neben kolumbianischen Restaurants und kubanischen kommt jetzt die venezolanische Küche in Quito in Mode. Es entstehen Kulturinseln, wo sich die jeweiligen Landsleute treffen und austauschen. Es sind zumeist gut ausgebildete Kräfte, die hier eine eigene Firma aufbauen.
Von den Touristen, die nach Ecuador kommen, steht Kolumbien an erster Stelle mit rund einem Viertel, gefolgt von den USA mit 17%, Peru mit 11 % und Venezuela mit knapp 8%. Aber Venezolaner bleiben derzeit am häufigsten hier.
Grund sind die wirtschaftlichen Verhältnisse dort. Manchen sind Ölarbeiter, die jahrelange Erfahrung besitzen und hier neue Möglichkeiten suchen, besonders nach 2003, als in der staatlichen Ölgesellschaft Venezuelas gestreikt wurde und danach 19.000 Techniker und Ingenieuren gekündigt wurde.
Aber auch die hiesigen Universitäten verzeichnen einen leichten Anstieg von Studenten aus dieser Karibikregion.
Es ist nicht in erster Linie das Geld, das Venezolaner vertreibt. Es ist in erster Linie die Unsicherheit zu hause, die einem Geschäft schadet. Was sind die nächsten Beschränkungen des Marktes? Wo schlägt die dortige Regierung jetzt wieder mit Restriktionen zu? Und dann ist es die Kriminalität, die derzeit besonders in den Städten Venezuelas schlimm sein muss.
Ecuador ist ein sozialistischer Bruderstaat mit guten Beziehungen zu Kuba und Venezuela. Also kommen sie und viele bleiben, was in manchen Stadtteilen schon zu Konflikten mit der dortigen Bevölkerung führt. Auch Ecuatorianer werden dann neidisch. Doch zu wirklich kritischen Konzentrationen der "Ausländer" ist es noch nicht gekommen. Aber es könnte in Zukunft geschehen. Denn auch wenn wir sie alle angeblich die gleiche Sprache sprechen, die Unterschiede in der Kultur und Sprache sind größer als man es von Europa aus meinen könnte.
Inzwischen boomt die hiesige Wirtschaft, vor allem auf dem Baumarkt. Also gibt es Arbeit. Überall in Quito und anderswo schießen Hochhäuser in die Höhe. Experten sagen, dass diese Blase bald platzen wird.
Und immer noch aktuell sind die Auswanderungen von Ecuatorianer in illegaler Weise mit Schlepperbanden Richtung Mexiko und den USA. Immer wieder hören wir von Ermordungen auf dem Weg, Ausrauben und schließlich Deportierung nach Hause.
Seit vielen Jahren sind es die Kolumbianer, die hier Geschäfte betreiben. Grund ist, dass viele Kolumbianer geschäftstüchtiger sind. Dazu kommt die Guerilla in der Heimat, die viele in ruhigere Gegenden vertrieben hat.
Die nächste Welle waren und sind die Kubaner. Sie dürfen seit einiger Zeit legal ausreisen und kommen in Scharen. Da sind die Ärzte, die der Staat eingestellt aus Mangel an eigenen Medizinern und bezahlt dafür viel Geld an Kuba. Aber auch Ärzte und andere Akademiker verlassen die Insel Richtung Ecuador, da sie hier wesentlich mehr verdienen und weniger Beschränkungen zu beachten haben.
Seit kurzem sind es die Venezolaner, die nach Ecuador reisen, manche unter dem Vorwand als Touristen und bleiben dann hier. Allein in Quito sind ca. 10.000 Menschen von dort sesshaft geworden. Neben kolumbianischen Restaurants und kubanischen kommt jetzt die venezolanische Küche in Quito in Mode. Es entstehen Kulturinseln, wo sich die jeweiligen Landsleute treffen und austauschen. Es sind zumeist gut ausgebildete Kräfte, die hier eine eigene Firma aufbauen.
Von den Touristen, die nach Ecuador kommen, steht Kolumbien an erster Stelle mit rund einem Viertel, gefolgt von den USA mit 17%, Peru mit 11 % und Venezuela mit knapp 8%. Aber Venezolaner bleiben derzeit am häufigsten hier.
Grund sind die wirtschaftlichen Verhältnisse dort. Manchen sind Ölarbeiter, die jahrelange Erfahrung besitzen und hier neue Möglichkeiten suchen, besonders nach 2003, als in der staatlichen Ölgesellschaft Venezuelas gestreikt wurde und danach 19.000 Techniker und Ingenieuren gekündigt wurde.
Aber auch die hiesigen Universitäten verzeichnen einen leichten Anstieg von Studenten aus dieser Karibikregion.
Es ist nicht in erster Linie das Geld, das Venezolaner vertreibt. Es ist in erster Linie die Unsicherheit zu hause, die einem Geschäft schadet. Was sind die nächsten Beschränkungen des Marktes? Wo schlägt die dortige Regierung jetzt wieder mit Restriktionen zu? Und dann ist es die Kriminalität, die derzeit besonders in den Städten Venezuelas schlimm sein muss.
Ecuador ist ein sozialistischer Bruderstaat mit guten Beziehungen zu Kuba und Venezuela. Also kommen sie und viele bleiben, was in manchen Stadtteilen schon zu Konflikten mit der dortigen Bevölkerung führt. Auch Ecuatorianer werden dann neidisch. Doch zu wirklich kritischen Konzentrationen der "Ausländer" ist es noch nicht gekommen. Aber es könnte in Zukunft geschehen. Denn auch wenn wir sie alle angeblich die gleiche Sprache sprechen, die Unterschiede in der Kultur und Sprache sind größer als man es von Europa aus meinen könnte.
Mittwoch, 11. März 2015
Die Preise steigen
Dass der ecuatorianische Staat Geld braucht, ist kein Geheimnis, ist doch der internationale Ölpreis erst einmal im Keller mit wenig Aussicht auf kurzfristige Besserung. Also sucht man nach Auswegen. In typisch sozialistischer Manier werden deswegen jetzt die Einfuhrzölle teilweise drastisch erhöht. Ab jetzt gelten Zusatzzölle für fast 3000 Artikel von bis zu 45 %. Manche Artikel werden dadurch mit bis zu 90 % insgesamt belastet.
Das sind in erster Linie Fleisch, Früchte, Wein, Bier und Schnäpse, dann Werkzeuge, Herde, Kühlschränke und Teppiche aber auch Baumaterialien wie Kacheln und Keramikartikeln.
Die offizielle Begründung ist der Schutz der eigenen Wirtschaft, denn das meiste stellt das Land selbst her, also soll das geschützt werden. Der wahre Grund ist aber, dass der Staat höhere Einnahmen für seine ehrgeizigen Projekte benötigt. Denn noch mehr Schulden sind schwierig zu erhalten. Mit China sind wir bereits bis an der Schmerzgrenze verschuldet. Das andere Ausland, besonders Nordamerika und Europa hat aufgrund der politischen Differenzen, den Geldhahn schon lange zugedreht.
Was wir jetzt erleben ist eine typische neue Etappe in sozialistischen Regimen:
2007 kam es zu einem enthusiastischen Neuanfang. Der gesamte Staat einschließlich der Verfassung wurde geändert. Große Projekte wie Straßenbau und Kraftwerke zeigten Erfolge. Der Staat regelte und kontrollierte nach und nach alle Bereiche des Lebens. Vieles davon war notwendig und begrüßenswert. Dann aber merkten wir, wie mit zweierlei Maß gemessen wurde. Für staatliche Behörden und Dienstleistungen wurden die strengen Regeln mit vielen internen Ausnahmen geduldet.
Jetzt soll angeblich die einheimische Wirtschaft in vielen Bereichen geschützt werden. Also werden Importe teurer. Das wird aber mehrere negative Effekte auslösen, denn nun werden auch die einheimischen Produkte teurer werden. Die nutzen den Effekt sicher aus. Also wird sich das Leben insgesamt verteuern. Im Gegenzug muss der Staat jetzt einzelne Geschäfte kontrollieren, warum die Preise wirklich steigen. Solche Kontrollen wurden von Anfang an angekündigt.
Und die Praxis solcher Schutzzölle zeigt in aller Welt, dass sie der einheimischen Wirtschaft nur in Ausnahmen helfen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Nur wer gute Qualität produziert und das zu einem konkurrenzfähigen Preis, kann auf Dauer bestehen. Die jetzigen Schutzzölle werden also auf Dauer eher ein Schuss nach hinten sein.
Und schon jetzt protestieren unsere Nachbarn. Peru wird sein Fleisch und sein Gemüse nicht mehr bei uns los, Chile wird weniger Äpfel und Trauben liefern. Das führt zu Spannungen.
Dass diese Maßnahmen, wie beschlossen auf 15 Monate begrenzt sein sollen, ist ebenfalls fraglich. Denn wenn erst einmal mehr Geld in die Staatskasse gespült wird, man spricht von bis zu 8,5 Mrd. Dollar, wird wohl den Durst des Finanzamtes eher erhöhen als stillen.
Das sind in erster Linie Fleisch, Früchte, Wein, Bier und Schnäpse, dann Werkzeuge, Herde, Kühlschränke und Teppiche aber auch Baumaterialien wie Kacheln und Keramikartikeln.
Die offizielle Begründung ist der Schutz der eigenen Wirtschaft, denn das meiste stellt das Land selbst her, also soll das geschützt werden. Der wahre Grund ist aber, dass der Staat höhere Einnahmen für seine ehrgeizigen Projekte benötigt. Denn noch mehr Schulden sind schwierig zu erhalten. Mit China sind wir bereits bis an der Schmerzgrenze verschuldet. Das andere Ausland, besonders Nordamerika und Europa hat aufgrund der politischen Differenzen, den Geldhahn schon lange zugedreht.
Was wir jetzt erleben ist eine typische neue Etappe in sozialistischen Regimen:
2007 kam es zu einem enthusiastischen Neuanfang. Der gesamte Staat einschließlich der Verfassung wurde geändert. Große Projekte wie Straßenbau und Kraftwerke zeigten Erfolge. Der Staat regelte und kontrollierte nach und nach alle Bereiche des Lebens. Vieles davon war notwendig und begrüßenswert. Dann aber merkten wir, wie mit zweierlei Maß gemessen wurde. Für staatliche Behörden und Dienstleistungen wurden die strengen Regeln mit vielen internen Ausnahmen geduldet.
Jetzt soll angeblich die einheimische Wirtschaft in vielen Bereichen geschützt werden. Also werden Importe teurer. Das wird aber mehrere negative Effekte auslösen, denn nun werden auch die einheimischen Produkte teurer werden. Die nutzen den Effekt sicher aus. Also wird sich das Leben insgesamt verteuern. Im Gegenzug muss der Staat jetzt einzelne Geschäfte kontrollieren, warum die Preise wirklich steigen. Solche Kontrollen wurden von Anfang an angekündigt.
Und die Praxis solcher Schutzzölle zeigt in aller Welt, dass sie der einheimischen Wirtschaft nur in Ausnahmen helfen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Nur wer gute Qualität produziert und das zu einem konkurrenzfähigen Preis, kann auf Dauer bestehen. Die jetzigen Schutzzölle werden also auf Dauer eher ein Schuss nach hinten sein.
Und schon jetzt protestieren unsere Nachbarn. Peru wird sein Fleisch und sein Gemüse nicht mehr bei uns los, Chile wird weniger Äpfel und Trauben liefern. Das führt zu Spannungen.
Dass diese Maßnahmen, wie beschlossen auf 15 Monate begrenzt sein sollen, ist ebenfalls fraglich. Denn wenn erst einmal mehr Geld in die Staatskasse gespült wird, man spricht von bis zu 8,5 Mrd. Dollar, wird wohl den Durst des Finanzamtes eher erhöhen als stillen.
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