Die jetzige Regierung wurde im Mai 2017 nach Protesten der Opposition und dem Vorwurf des Wahlbetruges eingesetzt. Sie hat ein schweres Erbe vom Vorgänger Rafael Correa übernommen, nämlich einen total verschuldeten Staatshaushalt. Es war von vorneherein klar, dass das Thema SPAREN heißt. Präsident Lenin Moreno, der im Rollstuhl sitzt, hat von Anfang an klar gemacht, dass der Haushalt in Ordnung gebracht werden muss. Dazu hatte er die Mehrheit im Parlament - wenn es dann nicht gekracht hätte. Zwischen Moreno und dem Vizepräsidenten Jorge Glas, enger Vertrauter des alten Präsidenten, klappte es nicht. Gegen Glas wurden Vorwürfe der Korruption laut, die zunächst abgeblockt wurden. Doch dann kritisierte der Vize den Präsidenten offen und es kam zum Bruch.
Viele große Bauprojekte der vorigen Regierung wurden nun untersucht. Alle hatten klein begonnen und sich um mindestens die Hälfte bis zur Fertigstellung aufgebläht. Jetzt wird bekannt, dass bei der Vergabe besonders einer brasilianische Großfirma Millionen Schmiergelder geflossen sind. Einige Millionen gingen an Glas. Inzwischen sitzen er und andere hohe ehemalige Staatsbeamte wie der leitende Staatsanwalt hinter Gittern. Täglich werden neue Einzelheiten der alten Regierung öffentlich.
Die Regierung hatte seinerzeit die Presse kontrolliert. Es gab eine eigene Regierungszeitung, Fernseh - und Radiostationen für die Propaganda. Andere Medien kamen gar nicht an wirkliche Informationen heran. Jetzt zeigt sich, wie schlampig damals bei öffentlichen Medien abgerechnet wurde. Da hat so Mancher sich persönlich bereichert. Diese Medienkanäle werden jetzt neu gestaltet, vielleicht sogar wieder abgeschafft.
Der Staatsapparat hatte sich langsam aber sicher aufgebläht, der Präsident benutzte ein eigenes Flugzeug. Im Zuge der Sparmaßnahmen werden der Flieger und viele Luxuskarossen jetzt abgeschafft. Lenin Moreno fliegt wieder mit Linienmaschinen.
Rafael Correa hat sich bei Amtsende eine persönliche Eskorte für ein Jahr genehmigen lassen. 35 Sicherheitsleute bewachen ihn und seine Familie nun Tag und Nacht in ihrem neuen Zuhause in Belgien und das auf Staatskosten.
Der Clou aber war, als Monate nach Amtsantritt eine versteckte Kamera im Amtssitz des neuen Präsidenten entdeckt wurde. Die ganze Zeit wurden also Treffen des Präsidenten mitgeschnitten - von wem wohl?
Vizepräsident Glas war wohl als wirklicher Nachfolger Correas geplant, denn Lenin Moreno sitzt im Rollstuhl nach einem Anschlag auf ihn vor vielen Jahren. Er ist zwar sehr beliebt, aber es heißt auch, dass er nur bedingt belastbar ist. So hatte wohl so Mancher auf einen Wechsel so zwischendurch gehofft. Diesen Machtkampf hat vorerst Moreno für sich entschieden und ist in den Umfragen bleibt, wie nie einer zuvor. Aber die Regierungspartei ist tief gespalten in Sierraanhänger aus dem Hochland und Costagefolgsleuten für Glas von der Küste. Das macht das Regieren auch nicht leichter.
So ist Ecuador derzeit mit seiner Vergangenheit beschäftigt. Ständig neue Enthüllungen des Sumpfes der Korruption der vorigen Regierung Correa nützen zwar der Popularität Morenos und helfen, die Sparmaßnahmen zu verstehen, aber wirklich planvolle Politik für die Zukunft ist das auch nicht und so geht die international umstrittene Ölförderung im Yasuni-Nationalpark weiter und nimmt der Staat neue Schulden bei privaten Banken in den USA auf wie von Goldman-Sachs. Bis zu einem neuen auch politischem Aufbruch ist es noch ein weiter Weg. Die Regierung hat dazu noch gut 3 Jahre Zeit.
Samstag, 28. Oktober 2017
Freitag, 20. Oktober 2017
Unsere Patienten
September und Oktober sind jahreszeitlich die Monate mit weniger Patienten, nicht so bei uns dieses Jahr. Es gibt Tage, da ist die Wartezone morgens voll und dann leert es sich schnell. An anderen Tagen fangen wir langsam an und dann ist keine Zeit zum Mittagessen. Insgesamt haben wir ständig Patienten bis in den Nachmittag hinein. Und fast täglich kommen Patienten, die zum ersten Mal gehört haben, dass wir wieder geöffnet haben. Nach wie vor sind wir das Hospital Vozandes für die Leute, auch wenn wir den Namen aus rechtlichen Gründen nicht führen dürfen. Wichtig ist uns: Die Patienten kommen wieder und alle wollen natürlich, dass wir auch Notfälle behandeln, was wir nur begrenzt anbieten können.
Was für Patienten kommen denn? Es ist anzahlmäßig die meisten aus der Umgebung, aus der Provinzhauptstadt Puyo und Umgebung. Mehr und mehr kommen die Bauern wieder, besonders wenn sie wirklich krank sind. Es sind die Diabetiker und die Rheumapatienten und da besonders die Alten. Die Familien bringen sie vorbei, denn sie wollen eine schnelle und gründliche Diagnose und sofortige Behandlung. Es ist gut, dass wir Röntgen, Elektrokardiographie, Ultraschall und Labor unter einem Dach anbieten können. An einem Vormittag ist das alles gemacht und die Familie kann mit der Behandlung beginnen.
Dann kommen die Unfälle, besonders nach dem Wochenende die Fußballer mit ihren Wehwehchen, aber auch Motorrad - oder sonstige Unfälle, sofern es ambulant zu behandeln ist.
Ein starker Anteil von Patienten kommt jetzt wieder, um sich für Richtigkeit etwa einer Operation zu erkundigen. Das sind die, die mit allen Unterlagen wir Röntgenbildern, Ultraschall und Laborbefunden in der Tasche erscheinen und nur sicher sein wollen, dass die Operation auch wirklich nötig ist. Das sind Patienten, die uns viel Zeit kosten, aber die nur unsere Meinung wissen wollen. Aber auch da bauen wir wieder Vertrauen auf und so manche Therapie wird dann auch geändert.
Und da sind besonders unsere chronisch Kranken. Viele von ihnen kommen einfach nur vorbei, um sich ihre weitere Medizin abzuholen und mal mit dem Arzt zu sprechen. Eine ältere Frau hat mir von ihrer Gotteserfahrung berichtet, wie Jesus ihr in drei Nächten hintereinander im Traum erschienen ist. Das hat ihr Leben von Grund auf verändert und hat ihr neue Lebenskraft gegeben bei den vielen Schmerzen nach mehreren mehr oder weniger spontanen Wirbelfrakturen beim Busfahren über schlechte Straßen.
Viele Menschen aber wollen sich nicht helfen lassen, besonders bei familiären Fragen. Da kann man erklären, was man will, immer ist der andere Ehepartner schuld und der ändert sich nicht. Aber es gibt auch positive Erfahrungen. Manche von Klaudias Patienten brauchen medikamentöse Unterstützungen bei ihren Depressionen. Wirkt es dann, kommen sie oft freudig zurück und berichten, wie sich plötzlich der Ehepartner oder die Kinder geändert hätten und merken oft gar nicht, dass sie selbst es sind, die eine andere Sicht des Lebens haben.
Ein Thema treibt derzeit Ecuador um und ist in der Presse auf den ersten Seiten. Es gibt eine Unzahl vergewaltigter Kinder und besonders Klaudia hat so manchen Patienten (nicht nur Frauen) mit einer oft jahrelangen Geschichte und den entsprechenden Konsequenzen eines verpfuschten Lebens. Meistens sind es wie so oft nahe und nächste Familienmitglieder als Täter. Derzeit sind besonders die Lehrer im öffentlichen Blickfeld. Einige sind schon suspendiert worden. Die rechtliche Konsequenz folgt. Aber bis so etwas im Urwald in den Schulen "aufräumt", wird es noch Jahre dauern.
Weniger Patienten kamen bisher aus dem Urwald. Es sind die Alten, die über andere Missionen oder Freunde zu uns kommen. Diese Menschen aus dem Urwald haben wir scheinbar komplett verloren. Aber nach und nach steigt die Zahl auch dieser Patienten, die sich als Menschen ausgeschlossen fühlen. Nicht alle sind arm, und bei uns sind sie herzlich willkommen. Vor allem die Quichuas kommen vermehrt, weil unser holländischer Kollege Quichua spricht. Das schafft Vertrauen.
Es ist das Team, nicht der eine Arzt, der das Klima ausmacht. Besonders unsere Kubaner haben zum besseren Vertrauen beigetragen. In erster Linie sind es aber die Patienten, die in ihrer Nachbarschaft Werbung für uns machen. Das ist hier wichtiger als Facebook oder andere soziale Medien. Und so macht es bei aller Arbeit einfach Freude die deutlich gestiegene und solide Basis unserer Klinik zu erleben. Dank für alle Begleitung!!!
Was für Patienten kommen denn? Es ist anzahlmäßig die meisten aus der Umgebung, aus der Provinzhauptstadt Puyo und Umgebung. Mehr und mehr kommen die Bauern wieder, besonders wenn sie wirklich krank sind. Es sind die Diabetiker und die Rheumapatienten und da besonders die Alten. Die Familien bringen sie vorbei, denn sie wollen eine schnelle und gründliche Diagnose und sofortige Behandlung. Es ist gut, dass wir Röntgen, Elektrokardiographie, Ultraschall und Labor unter einem Dach anbieten können. An einem Vormittag ist das alles gemacht und die Familie kann mit der Behandlung beginnen.
Dann kommen die Unfälle, besonders nach dem Wochenende die Fußballer mit ihren Wehwehchen, aber auch Motorrad - oder sonstige Unfälle, sofern es ambulant zu behandeln ist.
Ein starker Anteil von Patienten kommt jetzt wieder, um sich für Richtigkeit etwa einer Operation zu erkundigen. Das sind die, die mit allen Unterlagen wir Röntgenbildern, Ultraschall und Laborbefunden in der Tasche erscheinen und nur sicher sein wollen, dass die Operation auch wirklich nötig ist. Das sind Patienten, die uns viel Zeit kosten, aber die nur unsere Meinung wissen wollen. Aber auch da bauen wir wieder Vertrauen auf und so manche Therapie wird dann auch geändert.
Und da sind besonders unsere chronisch Kranken. Viele von ihnen kommen einfach nur vorbei, um sich ihre weitere Medizin abzuholen und mal mit dem Arzt zu sprechen. Eine ältere Frau hat mir von ihrer Gotteserfahrung berichtet, wie Jesus ihr in drei Nächten hintereinander im Traum erschienen ist. Das hat ihr Leben von Grund auf verändert und hat ihr neue Lebenskraft gegeben bei den vielen Schmerzen nach mehreren mehr oder weniger spontanen Wirbelfrakturen beim Busfahren über schlechte Straßen.
Viele Menschen aber wollen sich nicht helfen lassen, besonders bei familiären Fragen. Da kann man erklären, was man will, immer ist der andere Ehepartner schuld und der ändert sich nicht. Aber es gibt auch positive Erfahrungen. Manche von Klaudias Patienten brauchen medikamentöse Unterstützungen bei ihren Depressionen. Wirkt es dann, kommen sie oft freudig zurück und berichten, wie sich plötzlich der Ehepartner oder die Kinder geändert hätten und merken oft gar nicht, dass sie selbst es sind, die eine andere Sicht des Lebens haben.
Ein Thema treibt derzeit Ecuador um und ist in der Presse auf den ersten Seiten. Es gibt eine Unzahl vergewaltigter Kinder und besonders Klaudia hat so manchen Patienten (nicht nur Frauen) mit einer oft jahrelangen Geschichte und den entsprechenden Konsequenzen eines verpfuschten Lebens. Meistens sind es wie so oft nahe und nächste Familienmitglieder als Täter. Derzeit sind besonders die Lehrer im öffentlichen Blickfeld. Einige sind schon suspendiert worden. Die rechtliche Konsequenz folgt. Aber bis so etwas im Urwald in den Schulen "aufräumt", wird es noch Jahre dauern.
Weniger Patienten kamen bisher aus dem Urwald. Es sind die Alten, die über andere Missionen oder Freunde zu uns kommen. Diese Menschen aus dem Urwald haben wir scheinbar komplett verloren. Aber nach und nach steigt die Zahl auch dieser Patienten, die sich als Menschen ausgeschlossen fühlen. Nicht alle sind arm, und bei uns sind sie herzlich willkommen. Vor allem die Quichuas kommen vermehrt, weil unser holländischer Kollege Quichua spricht. Das schafft Vertrauen.
Es ist das Team, nicht der eine Arzt, der das Klima ausmacht. Besonders unsere Kubaner haben zum besseren Vertrauen beigetragen. In erster Linie sind es aber die Patienten, die in ihrer Nachbarschaft Werbung für uns machen. Das ist hier wichtiger als Facebook oder andere soziale Medien. Und so macht es bei aller Arbeit einfach Freude die deutlich gestiegene und solide Basis unserer Klinik zu erleben. Dank für alle Begleitung!!!
Dienstag, 10. Oktober 2017
Kleiner Breitrag aus dem Alltag unserer Klinik
Es gibt viele Wege, wie Gott in unserer Klinik in ein Leben eingreift. Da sind Gespräche. Wir können Menschen auf den Schöpfer, den Erlöser, den Hl Geist aufmerksam machen und haben oft den Eindruck, dass es nicht ankommt. Jeder Morgen fängt bei uns in der Klinik mit einer Andacht an. Jeder Mitarbeiter ist abwechselnd an der Reihe und die täglichen Beiträge werden besser. Eine Frau hilft uns ehrenamtlich spricht zu den Wartenden im Predigtstil aber auch oft ganz persönlich. So streuen wir die Gute Nachricht auf mancherlei Weise aus. Und dann erfahren wir immer wieder eine andere Art, wie Gott Menschen erreicht.
Heute Morgen kam wieder einmal eine 77 - Jährige. Sie braucht weiter Schmerzmittel. In einem Bus ganz hinten gesessen, ist dieser über eines der vielen Schwellen gebrettert, die meist an Ortsanfang und Ende den Verkehr beruhigen sollen. Da kommt mal schon mal hart auf den Sitz auf. Das Ergebnis waren 3 gebrochene Lendenwirbel. Und so etwas ist lange schmerzhaft. OP-Möglichkeiten gibt es nicht mehr, schon gar nicht für eine alte, alleinstehende Frau, die sich komplett selbst versorgt. Sie hat zwei verheiratete Kinder, die mit ihren Familien in Spanien leben und arbeiten. Gelegentlich kommen diese mal zu Besuch vorbei. Einmal war auch sie einige Monate in Spanien, mochte aber das hektische Leben dort und den kalten Winter der Pyrenäen nicht.
Sie hat gelernt, alleine zu leben, ist aber auch oft einsam außerhalb der Stadt mit einem kleinen Garten. Sie hat angefangen in der Bibel zu lesen, aber Vieles nicht verstanden.
In einer Woche hatte sie an drei Tagen hintereinander einen ähnlichen Traum. Ein Mann in glänzend weißer Kleidung hat sich ihr gezeigt und sie aufgefordert, zu ihm zu kommen. Sie hat sich ihm genähert und ihm die Hand gegeben. Das hat ihr Leben verändert. Einmal war sie mit anderen in einem tiefen Loch wie ein Brunnen, aus dem sie ans Licht gezogen wurde, einmal am Wasser mit vielen Steinen, einmal mitten im Dschungel. Sie weiß, dass sie Jesus Christus begegnet ist. Seitdem weiß sie sich geborgen und ist ruhig geworden. Auf einmal hatte sie wieder Kraft und Lebensmut. Seitdem liest sie ihre Bibel noch eifriger und hat nebenbei festgestellt, dass die katholische Bibel ja die gleiche wie die evangelische ist. Jetzt fängt sie langsam an, anderen von ihrem Erlebnis zu erzählen und sucht sich eine Gemeinde. Vieles in der Bibel versteht sie (noch) nicht und sucht Hilfe.
Mich fasziniert die Art, wie Gott zu Menschen spricht. Solche Traumgeschichten hören wir immer wieder von Einzelpersonen, die wenig Chance auf persönliche Begegnungen mit Christen haben, etwa im Islam. Aber es gibt sie auch hier. Gott ruft, wen er will und wann er will. Es ist ein weiteres Zeugnis seiner Macht und seines Ideenreichtums, sich Menschen zu zeigen.
Heute Morgen kam wieder einmal eine 77 - Jährige. Sie braucht weiter Schmerzmittel. In einem Bus ganz hinten gesessen, ist dieser über eines der vielen Schwellen gebrettert, die meist an Ortsanfang und Ende den Verkehr beruhigen sollen. Da kommt mal schon mal hart auf den Sitz auf. Das Ergebnis waren 3 gebrochene Lendenwirbel. Und so etwas ist lange schmerzhaft. OP-Möglichkeiten gibt es nicht mehr, schon gar nicht für eine alte, alleinstehende Frau, die sich komplett selbst versorgt. Sie hat zwei verheiratete Kinder, die mit ihren Familien in Spanien leben und arbeiten. Gelegentlich kommen diese mal zu Besuch vorbei. Einmal war auch sie einige Monate in Spanien, mochte aber das hektische Leben dort und den kalten Winter der Pyrenäen nicht.
Sie hat gelernt, alleine zu leben, ist aber auch oft einsam außerhalb der Stadt mit einem kleinen Garten. Sie hat angefangen in der Bibel zu lesen, aber Vieles nicht verstanden.
In einer Woche hatte sie an drei Tagen hintereinander einen ähnlichen Traum. Ein Mann in glänzend weißer Kleidung hat sich ihr gezeigt und sie aufgefordert, zu ihm zu kommen. Sie hat sich ihm genähert und ihm die Hand gegeben. Das hat ihr Leben verändert. Einmal war sie mit anderen in einem tiefen Loch wie ein Brunnen, aus dem sie ans Licht gezogen wurde, einmal am Wasser mit vielen Steinen, einmal mitten im Dschungel. Sie weiß, dass sie Jesus Christus begegnet ist. Seitdem weiß sie sich geborgen und ist ruhig geworden. Auf einmal hatte sie wieder Kraft und Lebensmut. Seitdem liest sie ihre Bibel noch eifriger und hat nebenbei festgestellt, dass die katholische Bibel ja die gleiche wie die evangelische ist. Jetzt fängt sie langsam an, anderen von ihrem Erlebnis zu erzählen und sucht sich eine Gemeinde. Vieles in der Bibel versteht sie (noch) nicht und sucht Hilfe.
Mich fasziniert die Art, wie Gott zu Menschen spricht. Solche Traumgeschichten hören wir immer wieder von Einzelpersonen, die wenig Chance auf persönliche Begegnungen mit Christen haben, etwa im Islam. Aber es gibt sie auch hier. Gott ruft, wen er will und wann er will. Es ist ein weiteres Zeugnis seiner Macht und seines Ideenreichtums, sich Menschen zu zeigen.
Freitag, 6. Oktober 2017
Ändeungen im Urwald
Die Welt der Indianer im Urwald macht weiter große Änderungen durch. Der Staat hat die Kontrolle übernommen. Flüge in die Dörfer und wieder heraus werden staatlich finanziert und von lokalen Piloten und kleinen Organisationen übernommen. Shell ist nach wie vor das Zentrum, aber der Flugplatz verliert an Bedeutung. Erstens ist längst der Feind Peru nicht mehr da, muss nach dem Friedensvertrag mit dem südlichen Nachbarn nicht mehr mit Auseinandersetzungen geachtet werden und auch Kolumbien ist nicht mehr so gefürchtet nach dem Friedensschluss und der Entwaffnung der FARC und jetzt gar der Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen mit der ELN, der letzten Widerstandgruppe. Bleiben noch die "Paramilitares", die rechten Kampfgruppen. Mit denen tut sich die jetzige kolumbianische Regierung noch schwer.
Für Shell bleibt neben weniger Militärflug nur noch die Versorgung der Urwalddörfer und die Touristen, also deutlich weniger Flugaktivitäten.
Doch auch der Urwald wir Zug um Zug von Straßen durchzogen und längst bauen die Mobilfunkanbieter das Netz im Dschungel aus, denn auch die Indianer sind willige Abnehmer der Angebote. Und mit dem Telefon kommen Internet und soziale Medien in die hintersten Hütten und wachsen Bedürfnisse.
Eine andere Art der Kulturänderung haben wir dieser Tage erlebt. Quimo kam mal wieder zur Behandlung nach Shell. Quimo ist ein alter Mann von über 80 Jahren, genaues Alter nur zu schätzen. Er gehörte als junger Mann 1956 zu den Mördern der 5 Missionare, die im Urwald Ecuadors beim ersten Besuch im Stamm der Huauranis dabei war. Diese traurige Geschichte und der spätere Durchbruch des Evangeliums dort im Stamm sind nach wie vor als Geschichte in unserer Gegend lebendig. Nicht umsonst ist das gelbe Flugzeug des damaligen Missionspiloten und Anführer der Gruppe der Fünf des Symbol Shells. Eine Nachbildung dieses Fliegers steht auf einem Denkmal im Zentrum unsres Ortes.
Quimo war einer der ersten Huauranis (Aucas), denen Gott das Herz öffnete und die mit Freude Boten dieser neuen Hoffnung im eigenen Stamm waren und sind.
Aber jetzt sind sie alt und das ist etwas, was die Huauranis derzeit lernen müssen: Wie gehe ich mit alten Menschen im Urwald um? In manchen Gebieten bis heute ist die Blutrache in diesem Stamm noch lebendig. Man überfällt bei Nacht und bringt die Feinde um. Und die meisten Feinde sind die des eigenen Stammes. In der Vergangenheit wurden die wenigsten Huauranis alt. Kranke und missgebildete Kinder hatten ebenfalls keine Chance. So bestand ihre Gesellschaft aus gesunden Erwachsenen und gesunden Kindern.
Jetzt leben Quimo und seine Frau abgeschieden alleine. Sie wollen nicht mit den anderen sein. Aber Quimos Frau ist zunehmend dement und bei ihm ist die Prostata so gewachsen, dass er einen Blasenkatheter braucht. Also muss er alle ca. 4 Wochen zum Katheterwechsel ausgeflogen werden, etwas, was keiner versteht. Operieren will er sich nicht lassen. Inzwischen sind die Nieren angegriffen. Sein Ende ist absehbar.
In genau dieser Entwicklung steht und wächst unsere Klinik. Wir sind nicht mehr das einzige und wichtigste Hospital in dieser Welt hier. Es gilt die alten Wurzeln nicht zu vergessen, für die alten Menschen unserer Region da zu sein, aber durch unsere Medizin auch die Neuen zu gewinnen. Nur ein kleines Beispiel am Schluss:
Eine Frau aus der nahen Stadt Puyo leidet seit Jahren unter Nackenschmerzen bis hin in die Hand. Im staatlichen Gesundheitsdienst wurde sie von Spezialist zu Facharzt geschickt. Eine Messung der Muskeln der Hand zeigte die Diagnose: Karpaltunnelsydrom, also eine Einengung eines Nervens die Innenhandfläche und sie stand zur OP an. Die Untersuchung zeigte aber, dass ihr Problem die Halswirbelsäule ist. Eine OP der Hände würde gar nichts ändern. Jetzt erholt sie sich bei Physiotherapie und ohne OP und gibt diese Empfehlung an andere weiter.
Deswegen sind wir nach wie vor gefragt, oft ein Stein des Anstoßes in dieser Welt, aber ein wichtiger Stein der Hoffnung.
Für Shell bleibt neben weniger Militärflug nur noch die Versorgung der Urwalddörfer und die Touristen, also deutlich weniger Flugaktivitäten.
Doch auch der Urwald wir Zug um Zug von Straßen durchzogen und längst bauen die Mobilfunkanbieter das Netz im Dschungel aus, denn auch die Indianer sind willige Abnehmer der Angebote. Und mit dem Telefon kommen Internet und soziale Medien in die hintersten Hütten und wachsen Bedürfnisse.
Eine andere Art der Kulturänderung haben wir dieser Tage erlebt. Quimo kam mal wieder zur Behandlung nach Shell. Quimo ist ein alter Mann von über 80 Jahren, genaues Alter nur zu schätzen. Er gehörte als junger Mann 1956 zu den Mördern der 5 Missionare, die im Urwald Ecuadors beim ersten Besuch im Stamm der Huauranis dabei war. Diese traurige Geschichte und der spätere Durchbruch des Evangeliums dort im Stamm sind nach wie vor als Geschichte in unserer Gegend lebendig. Nicht umsonst ist das gelbe Flugzeug des damaligen Missionspiloten und Anführer der Gruppe der Fünf des Symbol Shells. Eine Nachbildung dieses Fliegers steht auf einem Denkmal im Zentrum unsres Ortes.
Quimo war einer der ersten Huauranis (Aucas), denen Gott das Herz öffnete und die mit Freude Boten dieser neuen Hoffnung im eigenen Stamm waren und sind.
Aber jetzt sind sie alt und das ist etwas, was die Huauranis derzeit lernen müssen: Wie gehe ich mit alten Menschen im Urwald um? In manchen Gebieten bis heute ist die Blutrache in diesem Stamm noch lebendig. Man überfällt bei Nacht und bringt die Feinde um. Und die meisten Feinde sind die des eigenen Stammes. In der Vergangenheit wurden die wenigsten Huauranis alt. Kranke und missgebildete Kinder hatten ebenfalls keine Chance. So bestand ihre Gesellschaft aus gesunden Erwachsenen und gesunden Kindern.
Jetzt leben Quimo und seine Frau abgeschieden alleine. Sie wollen nicht mit den anderen sein. Aber Quimos Frau ist zunehmend dement und bei ihm ist die Prostata so gewachsen, dass er einen Blasenkatheter braucht. Also muss er alle ca. 4 Wochen zum Katheterwechsel ausgeflogen werden, etwas, was keiner versteht. Operieren will er sich nicht lassen. Inzwischen sind die Nieren angegriffen. Sein Ende ist absehbar.
In genau dieser Entwicklung steht und wächst unsere Klinik. Wir sind nicht mehr das einzige und wichtigste Hospital in dieser Welt hier. Es gilt die alten Wurzeln nicht zu vergessen, für die alten Menschen unserer Region da zu sein, aber durch unsere Medizin auch die Neuen zu gewinnen. Nur ein kleines Beispiel am Schluss:
Eine Frau aus der nahen Stadt Puyo leidet seit Jahren unter Nackenschmerzen bis hin in die Hand. Im staatlichen Gesundheitsdienst wurde sie von Spezialist zu Facharzt geschickt. Eine Messung der Muskeln der Hand zeigte die Diagnose: Karpaltunnelsydrom, also eine Einengung eines Nervens die Innenhandfläche und sie stand zur OP an. Die Untersuchung zeigte aber, dass ihr Problem die Halswirbelsäule ist. Eine OP der Hände würde gar nichts ändern. Jetzt erholt sie sich bei Physiotherapie und ohne OP und gibt diese Empfehlung an andere weiter.
Deswegen sind wir nach wie vor gefragt, oft ein Stein des Anstoßes in dieser Welt, aber ein wichtiger Stein der Hoffnung.
Freitag, 30. Juni 2017
Die nächste große Etappe
Unsere Röntgenabteilung läuft. Für die endgültige Genehmigung in 3 Monaten müssen wir noch jemanden einstellen, aber unser Röntgengerät und die digitale Speicherung funktionieren und die Bilder sind qualitativ gut.
Seit Wochen sind unsere Gedanken mit der Renovierung des OP-Traktes beschäftigt. Die ersten Erkundigungen waren niederschmetternd. Der Plan des Architekten vom letzten Jahr ist bei näherem Hinsehen nicht brauchbar. Und neue OP-Lampen wurden uns mit 30.000,- das Paar angeboten, wir brauchen zwei davon. Doch dann nach Gebet auch wieder die Wende:
Ein Techniker hat unseren jetzigen OP durchgesehen und allen Geräten sie mit dem offiziellen Sticker genehmigt. Mit ihm haben wir einen Plan zusammengestellt, um das große Unternehmen Operationstrakt in kleine und überschaubare Stücke aufzuteilen.
Im Juli 2017 werden wir den gesamten OP-Bereich ausräumen, die alten OP-Lampen abschrauben, alle fest eingebauten Möbel ausbauen. Die Hälfte des stationären Bereiches des Krankenhauses wird zum Stauraum für Schränke, Betten und vieles Gerät. Dabei wird Nichtbrauchbares entsorgt.
Der nächste Schritt ist das Entfernen der Kacheln im gesamten OP-Bereich und das Vorbereiten der Decke zum neuen Streichen später.
Schritt 3 ist die Elektrik. Alle Kabel müssen erneuert werden, die neuen OP-Lampen brauchen neue Sicherungskästen. Hier und da werden zusätzliche Leitungen gelegt. Auch die Telefon und Lautsprechersysteme müssen überprüft sowie evt. Wasserleitungen erneuert werden insofern sie nicht Kupferrohre sind. Das ist die Zeit für neue Schlitze in der Wand. Eine Holzwand wird durch eine gemauerte Wand verbessert.
Erste dann wird aufgebaut, alles innen neu verputzt. OPs dürfen keine Schmutzecken mehr aufweisen - also alle Ecken abrunden, besonders unten zum Boden hin. Es dürfen auch keine Fenster in OPs sein, warum, kann mir keiner erklären, also werden wir die Fenster mit einer Spanplatte abdecken, alles streichen und nach der offiziellen Abnahmen durch das Gesundheitsministerium wieder öffnen.
Alle Anschlüsse für Sauerstoff, Absaugung und Druckluft müssen erneuert werden, da es diese Sorte von Steckverbindungen inzwischen nicht mehr gibt.
Das Sauerstoffsystem des Gebäudes ist undicht. Wir werden mit einem Tankdepot anfangen, aber so schnell wie möglich einen zentralen Sauerstoffkonzentrator besorgen, der aus normaler Luft mit 21 % Sauerstoff auf 96% konzentriert. Das erspart viel Geld in der Zukunft.
Erst dann erfolgt das Streichen der Decken und Wände, neue Kacheln für den Bereich des Händewaschens, neue Türen und Lampen. Wir haben ein Angebot für $ 7.000 das Paar von neuen LED OP-Leuchten.
Und die alten, brauchbaren Möbel werden wieder eingebaut. Vieles muss aber durch nichtrostende Stahlregale ersetzt werden.
Neue OP-Einrichtungen werden vorerst nicht gekauft. Wir fangen mit dem an, was wir haben. Uns sind andere Bereiche wichtiger wie die Geburtshilfe, aber auch Magen- und Darmspiegelungen etc. Ambulante Behandlungen sind derzeit effektiver als große Operationen. Nur wo Bedarf ist, wird weiter investiert, aber einen OP- Trakt nur unvollständig zu verbessern, bringt wenig.
Das ist unser Plan für das nächste Jahr. Der große Rahmen ist gesetzt. Einzelheiten folgen. Es ist ein Elephantenprogramm - aber wie ißt man einen Elefanten - sagt ein Spruch: Stückchen für Stückchen. Danke, dass Ihr uns bei Elefantenstückchen helft!
Seit Wochen sind unsere Gedanken mit der Renovierung des OP-Traktes beschäftigt. Die ersten Erkundigungen waren niederschmetternd. Der Plan des Architekten vom letzten Jahr ist bei näherem Hinsehen nicht brauchbar. Und neue OP-Lampen wurden uns mit 30.000,- das Paar angeboten, wir brauchen zwei davon. Doch dann nach Gebet auch wieder die Wende:
Ein Techniker hat unseren jetzigen OP durchgesehen und allen Geräten sie mit dem offiziellen Sticker genehmigt. Mit ihm haben wir einen Plan zusammengestellt, um das große Unternehmen Operationstrakt in kleine und überschaubare Stücke aufzuteilen.
Im Juli 2017 werden wir den gesamten OP-Bereich ausräumen, die alten OP-Lampen abschrauben, alle fest eingebauten Möbel ausbauen. Die Hälfte des stationären Bereiches des Krankenhauses wird zum Stauraum für Schränke, Betten und vieles Gerät. Dabei wird Nichtbrauchbares entsorgt.
Der nächste Schritt ist das Entfernen der Kacheln im gesamten OP-Bereich und das Vorbereiten der Decke zum neuen Streichen später.
Schritt 3 ist die Elektrik. Alle Kabel müssen erneuert werden, die neuen OP-Lampen brauchen neue Sicherungskästen. Hier und da werden zusätzliche Leitungen gelegt. Auch die Telefon und Lautsprechersysteme müssen überprüft sowie evt. Wasserleitungen erneuert werden insofern sie nicht Kupferrohre sind. Das ist die Zeit für neue Schlitze in der Wand. Eine Holzwand wird durch eine gemauerte Wand verbessert.
Erste dann wird aufgebaut, alles innen neu verputzt. OPs dürfen keine Schmutzecken mehr aufweisen - also alle Ecken abrunden, besonders unten zum Boden hin. Es dürfen auch keine Fenster in OPs sein, warum, kann mir keiner erklären, also werden wir die Fenster mit einer Spanplatte abdecken, alles streichen und nach der offiziellen Abnahmen durch das Gesundheitsministerium wieder öffnen.
Alle Anschlüsse für Sauerstoff, Absaugung und Druckluft müssen erneuert werden, da es diese Sorte von Steckverbindungen inzwischen nicht mehr gibt.
Das Sauerstoffsystem des Gebäudes ist undicht. Wir werden mit einem Tankdepot anfangen, aber so schnell wie möglich einen zentralen Sauerstoffkonzentrator besorgen, der aus normaler Luft mit 21 % Sauerstoff auf 96% konzentriert. Das erspart viel Geld in der Zukunft.
Erst dann erfolgt das Streichen der Decken und Wände, neue Kacheln für den Bereich des Händewaschens, neue Türen und Lampen. Wir haben ein Angebot für $ 7.000 das Paar von neuen LED OP-Leuchten.
Und die alten, brauchbaren Möbel werden wieder eingebaut. Vieles muss aber durch nichtrostende Stahlregale ersetzt werden.
Neue OP-Einrichtungen werden vorerst nicht gekauft. Wir fangen mit dem an, was wir haben. Uns sind andere Bereiche wichtiger wie die Geburtshilfe, aber auch Magen- und Darmspiegelungen etc. Ambulante Behandlungen sind derzeit effektiver als große Operationen. Nur wo Bedarf ist, wird weiter investiert, aber einen OP- Trakt nur unvollständig zu verbessern, bringt wenig.
Das ist unser Plan für das nächste Jahr. Der große Rahmen ist gesetzt. Einzelheiten folgen. Es ist ein Elephantenprogramm - aber wie ißt man einen Elefanten - sagt ein Spruch: Stückchen für Stückchen. Danke, dass Ihr uns bei Elefantenstückchen helft!
Donnerstag, 8. Juni 2017
Einen Schritt weiter in der Planung
Heute ist wieder eine wichtige Entscheidung gefallen für unser Krankenhaus, das so langsam am Entstehen ist. Wie so oft geschieht das im Gespräch untereinander und mit Freunden. Gut, dass in dieser Zeit wenige Patienten da waren.
Wir wollen den Operationstrakt renovieren, Während auf dem Dach die neuen Oberlichter abgespritzt und auf Dichtigkeit kontrolliert wurden und der Software - Ingenieur die Details auf die jeweiligen Computer übertrug, sprachen wir über die OPs und die Zukunft.
Kleinigkeit am Rande. Das seit über 4 Jahren bestehende Hospital in der Provinzhauptstadt Puyo hat noch immer keine offizielle Funktionsgenehmigung. Ein Pavillon ist 15 cm abgesunken und kann nicht benutzt werden, in anderen zeigen sich Risse. Und ein Verwaltungsdirektor folgt auf den anderen. Es geht nicht weiter. Das Hospital des Gesundheitssystems über die offizielle Krankenversicherung baut ebenfalls in Puyo aus. Seit zwei Monaten sind fast 140 neue Mitarbeiter für den Neubau zusätzlich angestellt, aber noch immer wird gebaut, werden Wände geschlitzt für neue Leitungen und müssen anschließend verputzt werden. Auch da ist noch kein wirklicher Fortschritt erkennbar.
Das ist unser Umfeld.
Wir arbeiten langsam. Unsere Mauern und der Untergrund ist seit gut 55 Jahren stabil. Wir haben einen Architekten um einen Plan gebeten, aber der Plan ist nicht den Vorschriften gemäß. 60.000 Dollar war der Plan, aber es wird mehr sein. Dazu kommen noch Zusatzkosten, da die neuen Vorschriften für Hospitäler nicht beachtet wurden.
Heute haben wir beschlossen, eine Kommission des staatlichen Gesundheitssystems zu bitten, unsere alte Anlage zu begutachten. Die Vorschriften sind klar, doch in den staatlichen Krankenhäusern bauen sie ganz anders. Also wollen wir ein Papier zusammenstellen der Änderungen, die wir brauchen. Das wird dann schriftlich festgehalten und allen Seiten zur Unterschrift übergeben. Erst dann fangen wir an. Es geht um Sicherheit bei der Elektrik. Die Anästhesie benutzt in meiner Jugendzeit noch explosive Gase. Alle Geräte bis heute haben Warnschilder dazu. Aber das ist keine Gefahr mehr - aber Vorschrift. Warum darf eine OP keine nicht zu öffnenden Fenster mehr haben? Welche Vorschriften für den Boden, der Op darf keine Schmutzecken mehr aufweisen, also alles abgerundet. Die Farbe und das Material für Türen und Wände ist vorgeschrieben, warum keine feuerfesten aus Aluminium? Müssen alle Schränke aus nichtrostendem Stahl sein oder geht auch Aliminium? Ist unser Boden aus gegossenem Stein mit eingegossenem Metall nicht bestens gegen Funkenbildung geschützt?
Wenn wir diese Liste erstellt haben, ab besten gegen Unterschrift - erst dann werden wir mit der Renovierung anfangen.
Und der nächste Schritt - ist vielleicht der größte Schritt der nächsten Jahre, wird in Teilkosten aufgeteilt.
1) die neuen LED OP Lampen
2) die Elektrik - wieviel Sicherheit?. Alle Leitungen erneuert.
3) Neue - gebrauchte aber zertifizierte Anästhesieschienen
4) Wartungsverträge der verschiedenen Geräte im OP mit Zertifizierung
5) Neue Monitore zur Patientenüberwachung
6) Ein neues Sauerstoffsystem. Wir wollen nicht teure Tanks kaufen sondern eine Sauerstoffanreicherung bis 97 %. Teuer - aber auf Dauer kostengünstiger.
7) Einen neuen Motor für unser Absaugsystem
8) Einen Ultraviolettreiniger des Trinkwasser für Patienten und für den OP. Die Leitungen liegen.
Die Renovierung wird mehr kosten aber sie ist die Zukunft für den Rest.
Das sind unsere Ideen für heute, sicher nicht die letzten. Jetzt gilt es, diesen Plan in praktische Stücke zu schneiden. Eine neue Phase hat begonnen!
Wir wollen den Operationstrakt renovieren, Während auf dem Dach die neuen Oberlichter abgespritzt und auf Dichtigkeit kontrolliert wurden und der Software - Ingenieur die Details auf die jeweiligen Computer übertrug, sprachen wir über die OPs und die Zukunft.
Kleinigkeit am Rande. Das seit über 4 Jahren bestehende Hospital in der Provinzhauptstadt Puyo hat noch immer keine offizielle Funktionsgenehmigung. Ein Pavillon ist 15 cm abgesunken und kann nicht benutzt werden, in anderen zeigen sich Risse. Und ein Verwaltungsdirektor folgt auf den anderen. Es geht nicht weiter. Das Hospital des Gesundheitssystems über die offizielle Krankenversicherung baut ebenfalls in Puyo aus. Seit zwei Monaten sind fast 140 neue Mitarbeiter für den Neubau zusätzlich angestellt, aber noch immer wird gebaut, werden Wände geschlitzt für neue Leitungen und müssen anschließend verputzt werden. Auch da ist noch kein wirklicher Fortschritt erkennbar.
Das ist unser Umfeld.
Wir arbeiten langsam. Unsere Mauern und der Untergrund ist seit gut 55 Jahren stabil. Wir haben einen Architekten um einen Plan gebeten, aber der Plan ist nicht den Vorschriften gemäß. 60.000 Dollar war der Plan, aber es wird mehr sein. Dazu kommen noch Zusatzkosten, da die neuen Vorschriften für Hospitäler nicht beachtet wurden.
Heute haben wir beschlossen, eine Kommission des staatlichen Gesundheitssystems zu bitten, unsere alte Anlage zu begutachten. Die Vorschriften sind klar, doch in den staatlichen Krankenhäusern bauen sie ganz anders. Also wollen wir ein Papier zusammenstellen der Änderungen, die wir brauchen. Das wird dann schriftlich festgehalten und allen Seiten zur Unterschrift übergeben. Erst dann fangen wir an. Es geht um Sicherheit bei der Elektrik. Die Anästhesie benutzt in meiner Jugendzeit noch explosive Gase. Alle Geräte bis heute haben Warnschilder dazu. Aber das ist keine Gefahr mehr - aber Vorschrift. Warum darf eine OP keine nicht zu öffnenden Fenster mehr haben? Welche Vorschriften für den Boden, der Op darf keine Schmutzecken mehr aufweisen, also alles abgerundet. Die Farbe und das Material für Türen und Wände ist vorgeschrieben, warum keine feuerfesten aus Aluminium? Müssen alle Schränke aus nichtrostendem Stahl sein oder geht auch Aliminium? Ist unser Boden aus gegossenem Stein mit eingegossenem Metall nicht bestens gegen Funkenbildung geschützt?
Wenn wir diese Liste erstellt haben, ab besten gegen Unterschrift - erst dann werden wir mit der Renovierung anfangen.
Und der nächste Schritt - ist vielleicht der größte Schritt der nächsten Jahre, wird in Teilkosten aufgeteilt.
1) die neuen LED OP Lampen
2) die Elektrik - wieviel Sicherheit?. Alle Leitungen erneuert.
3) Neue - gebrauchte aber zertifizierte Anästhesieschienen
4) Wartungsverträge der verschiedenen Geräte im OP mit Zertifizierung
5) Neue Monitore zur Patientenüberwachung
6) Ein neues Sauerstoffsystem. Wir wollen nicht teure Tanks kaufen sondern eine Sauerstoffanreicherung bis 97 %. Teuer - aber auf Dauer kostengünstiger.
7) Einen neuen Motor für unser Absaugsystem
8) Einen Ultraviolettreiniger des Trinkwasser für Patienten und für den OP. Die Leitungen liegen.
Die Renovierung wird mehr kosten aber sie ist die Zukunft für den Rest.
Das sind unsere Ideen für heute, sicher nicht die letzten. Jetzt gilt es, diesen Plan in praktische Stücke zu schneiden. Eine neue Phase hat begonnen!
Montag, 22. Mai 2017
Krieg und Frieden:
Der Friedensprozess in Kolumbien wurde weltweit bejubelt und Präsident Santos erhielt nicht ohne Grund der Friedensnobelpreis. Damit wurde in Kolumbien ein Weg beschritten, der in Wirklichkeit ein langer Weg ist. Bisher haben sich beide Seiten an die Abmachungen gehalten. Bisher haben ca. 7000 Untergrundkämpfer ihre Waffen abgegeben, aber nur ca. 400 sind in den Prozess der Rehabilitierung eingetreten. Sie sollen in die Gesellschaft wieder eingegliedert werden. Wo aber ist der große, ganz überwiegende Rest. Statt der FARC = Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia, wie sich selbst genannt haben, heißen sie jetzt im Polizeichargon BACRIM = Bandas Criminales. Diesen Ausdruck braucht man eigentlich nicht zu übersetzen.
Derzeit wird Ecuador mit solchen Menschen überrannt. Und viele von ihnen stammen ursprünglich aus Ecuador. Jetzt kehren sie zurück. Mit dem Friedensschluss hat so Mancher von ruhigen Zeiten geträumt. Jetzt werden wir eines anderen belehrt. Das Justizministerium der USA geht von 220 Tonnen Drogen aus, die Ecuador passieren und zu allermeist auf dem Seeweg verlassen. Nicht von den Häfen, sondern von einsamen Stränden aus starten Fischerboote. Auf hoher See wird umgeladen. Ziele sind Strände in der Nähe Mexikos. Dort geht die Ware dann nach USA. Es hat sich längst eine neue Mafiaorganisation gebildet, die manche Pablo Escobar Ecuatoriana nennen, nach einem der größten Drogenboss vor Jahren - Pablo Escobar.
Ecuador merkt jetzt, dass es schlecht gerüstet war. Statt die Grenze im Urwaldgebiet zum nördlichen Nachbarn Kolumbien zu überwachen, wurden Truppen und Polizeieinheiten abgezogen. Das rächt sich jetzt. Und es reicht auch nicht, die Küste militärisch zu überwachen. Man braucht intelligentere Methoden, um den Banden auf die Spur zu kommen. Doch andererseits zeichnen sich auch Erfolge ab. Am 17 April wurde eine Gruppe von 18 Drogenhändler festgesetzt. Zwei bis 3-mal pro Jahr werden entdeckte Drogen unter strenger Aufsicht verbrannt. Es geht um viele Tonnen pro Jahr.
Aber auch auf der anderen Seite macht der Staat Gelände gut. Mehr und mehr werden Gelder auf dem Weg der Geldwäsche entdeckt. Letztes Jahr waren es 17 Mio. US-Dollar, die der Staat einzog und zur Drogenbekämpfung einsetzt.
Was wir derzeit erleben ist ein Aufwachen des ecuatorianischen Staates. War es vorher die militärische Bedrohung der Menschen an der Grenze zum nördlichen Nachbarn, so sickert jetzt die Bedrohung subtiler ins Land selbst und sucht ständig neue Wege. Die ehemals 7000 Kämpfer - und das ist nur die offizielle Zahl - es könnten auch viel mehr sein - tauchen in den Untergrund ab und bilden neue Gruppen, die sich auch mal untereinander bekriegen. Ruhiger wird es nicht. Schuld daran ist sicher nicht der Friedensprozess, aber über 50 Jahre Hass auf beiden Seiten und zu den Nachbarn baut sich nicht durch Unterschriften ab. Es wird ein langer Prozess sein, der nicht nur mit militärischen und polizeilichen Maßnahmen zu lösen ist.
Derzeit wird Ecuador mit solchen Menschen überrannt. Und viele von ihnen stammen ursprünglich aus Ecuador. Jetzt kehren sie zurück. Mit dem Friedensschluss hat so Mancher von ruhigen Zeiten geträumt. Jetzt werden wir eines anderen belehrt. Das Justizministerium der USA geht von 220 Tonnen Drogen aus, die Ecuador passieren und zu allermeist auf dem Seeweg verlassen. Nicht von den Häfen, sondern von einsamen Stränden aus starten Fischerboote. Auf hoher See wird umgeladen. Ziele sind Strände in der Nähe Mexikos. Dort geht die Ware dann nach USA. Es hat sich längst eine neue Mafiaorganisation gebildet, die manche Pablo Escobar Ecuatoriana nennen, nach einem der größten Drogenboss vor Jahren - Pablo Escobar.
Ecuador merkt jetzt, dass es schlecht gerüstet war. Statt die Grenze im Urwaldgebiet zum nördlichen Nachbarn Kolumbien zu überwachen, wurden Truppen und Polizeieinheiten abgezogen. Das rächt sich jetzt. Und es reicht auch nicht, die Küste militärisch zu überwachen. Man braucht intelligentere Methoden, um den Banden auf die Spur zu kommen. Doch andererseits zeichnen sich auch Erfolge ab. Am 17 April wurde eine Gruppe von 18 Drogenhändler festgesetzt. Zwei bis 3-mal pro Jahr werden entdeckte Drogen unter strenger Aufsicht verbrannt. Es geht um viele Tonnen pro Jahr.
Aber auch auf der anderen Seite macht der Staat Gelände gut. Mehr und mehr werden Gelder auf dem Weg der Geldwäsche entdeckt. Letztes Jahr waren es 17 Mio. US-Dollar, die der Staat einzog und zur Drogenbekämpfung einsetzt.
Was wir derzeit erleben ist ein Aufwachen des ecuatorianischen Staates. War es vorher die militärische Bedrohung der Menschen an der Grenze zum nördlichen Nachbarn, so sickert jetzt die Bedrohung subtiler ins Land selbst und sucht ständig neue Wege. Die ehemals 7000 Kämpfer - und das ist nur die offizielle Zahl - es könnten auch viel mehr sein - tauchen in den Untergrund ab und bilden neue Gruppen, die sich auch mal untereinander bekriegen. Ruhiger wird es nicht. Schuld daran ist sicher nicht der Friedensprozess, aber über 50 Jahre Hass auf beiden Seiten und zu den Nachbarn baut sich nicht durch Unterschriften ab. Es wird ein langer Prozess sein, der nicht nur mit militärischen und polizeilichen Maßnahmen zu lösen ist.
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