Großstädte in Lateinamerika wachsen und das Wachstum ist nicht immer kontrolliert. So ergeht es auch Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Sie ist zwar nicht die größte Stadt des Landes, aber eben die Hauptstadt und liegt in einer Wanne am Vulkan Pichincha. Deswegen ist die Stadt auch nur 4 - 6 km breit, aber eben enorm lang.
Sie war mal die größte Stadt Amerikas in der Anfangszeit mit 30.000 Einwohnern im 16. Jahrhundert. Dann stagnierte ihr Wachstum, weil die Wirtschaft des Hochlandes nicht mehr exportieren konnte und in einem Dornrörschenschlaf verfiel. Das Hochland Ecuadors verlor an Bedeutung. Die Küste mit Kakao und anderen Früchten lief dem Hochland den Rang ab. Quito war zwar Hauptstadt, aber an sich ohne Bedeutung. Das Leben pulsierte an der Küste. Dann erholte sich das Hochland und es setzte ein Wachstum in unterschiedlichen Schüben ein. Seit 1888 bis 2003 ist Quito auf das Hundertfache gewachsen.
Die Bahnhof der Eisenbahn von der Küste lag damals am Rand der Stadt, viel später auch der Busbahnhof für Fahrten von und in die Provinzen. Parks oder gar der Flughafen lagen damals weit außerhalb der Stadt, heute längst von Stadtvierteln umzingelt. Quito ist vor allem seit den 1970-er Jahren sprunghaft gewachsen. In dieser Zeit wurde in Ecuador das Erdöl entdeckt und gefördert. Aber nicht nur deswegen drängten mehr und mehr Menschen in die großen Städte. In der Stadt gan es bessere Bildungschancen. Auf dem Land verdiente man weniger. Die Stadt stand für Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auch wenn sich das nur für wenige realisieren ließ. Es blieb der Traum. Und so wuchs die Stadt, an vielen Stellen ohne Planung und Koordinierung. Das Wachstum ging zunächst in die Länge, dann mehr und mehr in die Breite. Wälder am Pichincha wurden abgeholzt, hier und da auch durch einen sogenannten "zufälligen Waldbrand" genutzt. Und so wuchs die Stadt in die Höhe, allen Bemühungen um Begrenzung zum Trotz. Vom Pichincha herunter gibt es viele Bäche und Flüsschen in die Wanne. Die sind einerseits zugeschüttet worden oder als Müllkippen mißbraucht worden.
Als dann 1999 und 2000 der Vulkan Pichincha ausbrach, merkte die Stadtverwaltung, was zu tun war. Es wurden Notfallpläne entwickelt, die Müllkippen beendet und gereingt und der Wald als Schutz überwacht. Seitdem darf man nicht einfach auf den Berg hinauf wild siedeln. Dieser Tage hat die Stadt Quito Schilder und Zäune angebracht, die die Besiedlung nach oben begrenzen. 3.100 m ist die Siedlungsgrenze. Wer höher siedelt, dessen Haus oder Hätte wird abgerissen. Das hat nebenher auch ganz praktische Gründe. Wie soll man so steile Straßen bauen, wie diese Höhen mit Trinkwasser zu versorgen? Und wenn es stark regnet, sind solche bebauten Flächen dann eine Risiko für die tieferliegenden Stadtteile, die bis vor kurzem regelrecht überschwemmt wurden. Die Stadt hat große Anstrengungen unternommen, Abwassertunnel ins 500 m tiefere Tal und seinen Flüssen zu bauen. Die Zeit der wilden Besiedlung oder wie es in den 70 - er Jahren des letzten Jahrhunderts vorkam, der Besetzung nicht genutzten Landes, ist vorbei. Jetzt darf Quito nur außerhalb der bisherigen Stadtgrenzen in die Länge wachsen. Das aber bringt neue Probleme auf: Die Verkehrsverbindunge. Deswegen wird derzeit eine U-Bahn gebaut. Aber das ist ein anderes Thema. Quito ist verkehrsmäßig noch lange keine normale Haupstadt, aber auf dem Wege dazu.
Freitag, 19. September 2014
Mittwoch, 10. September 2014
Entwicklung des Personals des Hospitals Vozandes del Oriente
Das Hospital bestand seit über 50 Jahren und war 1985 in den Neubau eingezogen. Damals war dieses Krankenhaus das beste weit und breit. Mit Allgemeinärzten und Chirurgen wurde eine gute Medizin betrieben. Die Mehrheit des Personals wurde im eigenen Haus für die Belange ausgebildet. Deswegen ware die staatlichen Hospitäler auch nie eine wirkliche Konkurrenz.
Seit den 90-er Jahren hat die Mission HCJB aber eine Wende durchgemacht, weg von einem weltweiten Sender hin zu vielen kleinen lokalen Diensten in aller Welt. Das hatte auch auf die Medizin seine Auswirkungen und so wurde in die beiden Hospitäler der Mission in Shell und Quito nicht mehr viel investiert. Außerdem nahm die Zahl der Missionare drastisch ab. Und so zog die Konkurrenz in der medizinischen Entwicklung an der Mission vorüber.
Dann geriet das Hospital in Shell langsam in die roten Zahlen und alle inneren Hilfmaßnahmen griffen nicht. Die Leitung von HCJB beschloss dann scheinbar über Nacht, das Haus in zwei Etappen zu schließen. Die Mitarbeiter wußten schon Monate vorher, dass eine Änderung anstand, aber letztlich war jeder von der drastischen Entscheidung überrascht. Und so flossen am Tage der Eröffnung der Entscheidung viele Tränen. Aber es entstand auch eine Welle der Solidarität. Für einige war der Zeitpunkt gut, sich anderweitig abzusetzen und endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen, andere waren geschockt und es brach die Welt zusammen. Innerhalb weniger Tage die Arbeit zu verlieren war nicht leicht zu verkraften.
Das Hospital wurde in zwei Etappen geschlossen, Ende Sept 2013 die stationäre Behandlung und der OP, Ende Dezember 2013 der Rest.
Und so entstand die gemeinsame Hoffnung auf einen Neubeginn, der viel länger dauerte als geplant. Das Zentrum war und ist ein gemeinsames Gebetstreffen am Mittwochmorgen. Das halten wir jetzt fast ein Jahr ohne Unterbrechung durch. Dazu kam dann am Mai 2014 am letzten Mittwoch im Monat eine Fastentag, den wir am Abend mit einem gemeinsamen Gebet, Liedern und Essen abschließen.
Von den ehemals 62 einheimische Mitarbeitern des Krankenhauses sind gut 30 konstant dabei. Die meisten haben Arbeit im staatlichen Gesundheitsdienst gefunden. Wegen des Schichtdienstes können nicht immer alle beim Gebet dabei sein, aber alle sind nach Möglichkeit treu. Bei den Treffen erzählen sie, wie sie im staatlichen Dienst Zeugen Jesu sind, wie sie Mut dazu bekommen, was vorher in christlichen Haus so nicht der Fall war. Viele haben entdeckt, dass sie wirklich was zu sagen haben. Das Bibelstudium zum Gebet am Mittwochmorgen bereiten ehemalige Mitarbeiter reihum vor, die sich das früher nie getraut hätten. Und sie alle wissen, dass sie das im neuen Projekt auch tun werden. Es ist ein geistlicher Ruck durch jeden von ihnen gegangen - die beste Voraussetzung für einen Neuanfang.
Jetzt stehen wir vor der Entscheidung, ob HCJB uns das alte Hospital überlässt oder wir neu bauen. Ende Sept. fällt die Entscheidung dort im Vorstand. Wir sind mittlerweile ein eingetragener Verein in Ecuador, haben eine Bankverbindung. Ende September fällt die Entscheidung und schon bewegen sich die Mitarbeiter ohne Bezahlung, die Medien und Behörden von dem Vorhaben zu informieren. Eine geistliche Kraft ist über fast ein Jahr aufgebaut worden, noch ist die Bremse angezogen, aber in 2 - 3 Wochen wird sie freigegeben, um wirksam zu werden, eine Gemeinschaft, die sich in einem Jahr Wartens bewährt hat und gereift ist.
Seit den 90-er Jahren hat die Mission HCJB aber eine Wende durchgemacht, weg von einem weltweiten Sender hin zu vielen kleinen lokalen Diensten in aller Welt. Das hatte auch auf die Medizin seine Auswirkungen und so wurde in die beiden Hospitäler der Mission in Shell und Quito nicht mehr viel investiert. Außerdem nahm die Zahl der Missionare drastisch ab. Und so zog die Konkurrenz in der medizinischen Entwicklung an der Mission vorüber.
Dann geriet das Hospital in Shell langsam in die roten Zahlen und alle inneren Hilfmaßnahmen griffen nicht. Die Leitung von HCJB beschloss dann scheinbar über Nacht, das Haus in zwei Etappen zu schließen. Die Mitarbeiter wußten schon Monate vorher, dass eine Änderung anstand, aber letztlich war jeder von der drastischen Entscheidung überrascht. Und so flossen am Tage der Eröffnung der Entscheidung viele Tränen. Aber es entstand auch eine Welle der Solidarität. Für einige war der Zeitpunkt gut, sich anderweitig abzusetzen und endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen, andere waren geschockt und es brach die Welt zusammen. Innerhalb weniger Tage die Arbeit zu verlieren war nicht leicht zu verkraften.
Das Hospital wurde in zwei Etappen geschlossen, Ende Sept 2013 die stationäre Behandlung und der OP, Ende Dezember 2013 der Rest.
Und so entstand die gemeinsame Hoffnung auf einen Neubeginn, der viel länger dauerte als geplant. Das Zentrum war und ist ein gemeinsames Gebetstreffen am Mittwochmorgen. Das halten wir jetzt fast ein Jahr ohne Unterbrechung durch. Dazu kam dann am Mai 2014 am letzten Mittwoch im Monat eine Fastentag, den wir am Abend mit einem gemeinsamen Gebet, Liedern und Essen abschließen.
Von den ehemals 62 einheimische Mitarbeitern des Krankenhauses sind gut 30 konstant dabei. Die meisten haben Arbeit im staatlichen Gesundheitsdienst gefunden. Wegen des Schichtdienstes können nicht immer alle beim Gebet dabei sein, aber alle sind nach Möglichkeit treu. Bei den Treffen erzählen sie, wie sie im staatlichen Dienst Zeugen Jesu sind, wie sie Mut dazu bekommen, was vorher in christlichen Haus so nicht der Fall war. Viele haben entdeckt, dass sie wirklich was zu sagen haben. Das Bibelstudium zum Gebet am Mittwochmorgen bereiten ehemalige Mitarbeiter reihum vor, die sich das früher nie getraut hätten. Und sie alle wissen, dass sie das im neuen Projekt auch tun werden. Es ist ein geistlicher Ruck durch jeden von ihnen gegangen - die beste Voraussetzung für einen Neuanfang.
Jetzt stehen wir vor der Entscheidung, ob HCJB uns das alte Hospital überlässt oder wir neu bauen. Ende Sept. fällt die Entscheidung dort im Vorstand. Wir sind mittlerweile ein eingetragener Verein in Ecuador, haben eine Bankverbindung. Ende September fällt die Entscheidung und schon bewegen sich die Mitarbeiter ohne Bezahlung, die Medien und Behörden von dem Vorhaben zu informieren. Eine geistliche Kraft ist über fast ein Jahr aufgebaut worden, noch ist die Bremse angezogen, aber in 2 - 3 Wochen wird sie freigegeben, um wirksam zu werden, eine Gemeinschaft, die sich in einem Jahr Wartens bewährt hat und gereift ist.
Freitag, 5. September 2014
Wo stehen wir im Prozess um das Hospital in Shell?
Nach fast 10 Monaten Behördengängen im Gesundheitsministerium und anderen Institutionen sind wir endlich als Stiftung in Ecuador anerkannt unter dem Namen: Misión Cristiana de Salud. Dafür mussten wir auf einer Bank $ 4.000,- auf ein Sperrkonto hinterlegen, was jetzt endlich auf ein neues Konteo freigegeben wird. Schon dafür eine Bank zu finden, war ein Abenteuer von 7 Wochen, denn der Staat ändert seine Regeln für Stiftungen auch jederzeit. Diese müssen in einer bestimmten Behörde registriert werden, aber deren Computersystem ist seit Monaten abgeschaltet, also sind wir zwar registriert, aber eben nicht so ganz. Dennoch haben wir die Bescheinigung, dass wir legal sind.
In Kürze werden wir an die Öffentlichkeit gehen mit der Bitte um Spenden. Auch da haben uns verschiedene Menschen gewarnt, weil dann der Staat die Möglichket haben soll, uns in unserem Geschäft reinzureden. Gespräche mit dem Finanzamt und anderen haben diese Bedenken zerstreut.
Was ist mit HCJB? Dort ist jetzt Entscheidungszeit. Fast ein Jahr lang hat die Mission das Hospital bewacht, Geräte herausgenommen und eigentlich ist es nur noch ein totes Gebäude, wenn man vom OP absieht, denn dort ist fast alles belassen worden. Auch das Röntgengerät steht noch. Alle Versuche, das Anwesen zu verkaufen, sind fehlgeschlagen. Ursprünglich träumte die Mission von vielen Millionen Einnahmen. Das hat sich alles zerschlagen. Jetzt sind wir als Stiftung legal und haben HCJB, jetzt in Reach Beyond umgenannt gebeten, uns das Hospital zu schenken oder für einen geringen Preis zu überlassen. Die Entscheidung fällt am 25. oder 26. September in einer Reach Beyond -Vorstandssitzung.
Die Mission Reach Beyond hat einen weiteren Fehlschlag zu verzeichnen. Sie wollte das Hospital in Quito verkaufen. Im Juni 2013 wurde festlich verkündigt, dass eine Farmafirma mit einem Christen an der Spitze das Hospital kaufen wird. Daraus ist nichts geworden. Die Firma hat sich wohl übernommen. Jetzt sind mehrere juristische Verfahren anhängig, die wohl auch Zeit brauchen.
In der Zwischenzeit sind wir nach wie vor mit unserer Erdölfirma in Kontakt. Die muss laut Verträgen mit dem Staat einen Teil ihres Gewinnes in medizinische Projekt investieren -Stichtag: 01. Oktober 2014. Dann müssen sie zumindest eine Planung vorweisen. Das bedeutet, dass wir Ende September eine Entscheidung haben werden. Wenn unsere alte Mission uns das Hospital überlässt, beginnen wir mit der Renovierung und Anbau, stellen Anträge für die Wiedereröffnung des Hospitales und planen die Einzelheiten. Wenn nicht, dann beginnt so bald wie möglich ein Neubau in der Nähe von Shell.
Die erstaunlichste Entwicklung hat aber unser ehemaliges Personal durchgemacht . Die allermeisten haben längst Arbeit in den staatlichen Instituionen gefunden. Aber nach wie vor treffen wir uns jeden Mittwochmorgen mit 15 - 20 Personen von insgesamt mindestens 30 von ihnen zum Gebet. Einmal im Monat ist ein Fastentag, den wir abends mit einem gemeinsamen Essen beenden, natürlich verbunden mit Gebet und Anbetung. Auch wenn wegen des Schichtdienstes im staatlich Krankenhaus nicht immer alle kommen können, sind die meisten geistlich gereift und eine Gruppe von 30 wird die Stammmannschaft bilden. Alle wissen, dass sie viel weniger verdienen werden, aber wollen zurück kehren. Ein geistlicher Neuanfang ist ihnen wichtiger. Es soll ein missionarisches Hospital werden. Das HOSPITAL SHELL, wie der neue Name sein wird, soll die Nöte der Bevölkerung lindern. Fast täglich erreichen uns Nachrichten von Patienten, die sich sehnlichst die Wiedereröffnung des Krankenhauses wünschen.
Das Abenteuer geht Ende September mit der Entscheidung unserer früheren Mission auf einer höheren Ebene weiter
In Kürze werden wir an die Öffentlichkeit gehen mit der Bitte um Spenden. Auch da haben uns verschiedene Menschen gewarnt, weil dann der Staat die Möglichket haben soll, uns in unserem Geschäft reinzureden. Gespräche mit dem Finanzamt und anderen haben diese Bedenken zerstreut.
Was ist mit HCJB? Dort ist jetzt Entscheidungszeit. Fast ein Jahr lang hat die Mission das Hospital bewacht, Geräte herausgenommen und eigentlich ist es nur noch ein totes Gebäude, wenn man vom OP absieht, denn dort ist fast alles belassen worden. Auch das Röntgengerät steht noch. Alle Versuche, das Anwesen zu verkaufen, sind fehlgeschlagen. Ursprünglich träumte die Mission von vielen Millionen Einnahmen. Das hat sich alles zerschlagen. Jetzt sind wir als Stiftung legal und haben HCJB, jetzt in Reach Beyond umgenannt gebeten, uns das Hospital zu schenken oder für einen geringen Preis zu überlassen. Die Entscheidung fällt am 25. oder 26. September in einer Reach Beyond -Vorstandssitzung.
Die Mission Reach Beyond hat einen weiteren Fehlschlag zu verzeichnen. Sie wollte das Hospital in Quito verkaufen. Im Juni 2013 wurde festlich verkündigt, dass eine Farmafirma mit einem Christen an der Spitze das Hospital kaufen wird. Daraus ist nichts geworden. Die Firma hat sich wohl übernommen. Jetzt sind mehrere juristische Verfahren anhängig, die wohl auch Zeit brauchen.
In der Zwischenzeit sind wir nach wie vor mit unserer Erdölfirma in Kontakt. Die muss laut Verträgen mit dem Staat einen Teil ihres Gewinnes in medizinische Projekt investieren -Stichtag: 01. Oktober 2014. Dann müssen sie zumindest eine Planung vorweisen. Das bedeutet, dass wir Ende September eine Entscheidung haben werden. Wenn unsere alte Mission uns das Hospital überlässt, beginnen wir mit der Renovierung und Anbau, stellen Anträge für die Wiedereröffnung des Hospitales und planen die Einzelheiten. Wenn nicht, dann beginnt so bald wie möglich ein Neubau in der Nähe von Shell.
Die erstaunlichste Entwicklung hat aber unser ehemaliges Personal durchgemacht . Die allermeisten haben längst Arbeit in den staatlichen Instituionen gefunden. Aber nach wie vor treffen wir uns jeden Mittwochmorgen mit 15 - 20 Personen von insgesamt mindestens 30 von ihnen zum Gebet. Einmal im Monat ist ein Fastentag, den wir abends mit einem gemeinsamen Essen beenden, natürlich verbunden mit Gebet und Anbetung. Auch wenn wegen des Schichtdienstes im staatlich Krankenhaus nicht immer alle kommen können, sind die meisten geistlich gereift und eine Gruppe von 30 wird die Stammmannschaft bilden. Alle wissen, dass sie viel weniger verdienen werden, aber wollen zurück kehren. Ein geistlicher Neuanfang ist ihnen wichtiger. Es soll ein missionarisches Hospital werden. Das HOSPITAL SHELL, wie der neue Name sein wird, soll die Nöte der Bevölkerung lindern. Fast täglich erreichen uns Nachrichten von Patienten, die sich sehnlichst die Wiedereröffnung des Krankenhauses wünschen.
Das Abenteuer geht Ende September mit der Entscheidung unserer früheren Mission auf einer höheren Ebene weiter
Mittwoch, 20. August 2014
Induktionsherde
Dieser Tage kommen sie endlich auf den Markt in Ecuador - die Induktionsherde. Lange angekündigt, endlich in einigen Geschäften erhältlich. Diese Woche ist es soweit. der erste in Ecuador gefertigte Typ mit zwei Kochstellen kostet nur 190 Dollar. Nächste Woche sollen weitere Modelle den Markt erreichen. Die Regierung macht nicht nur Werbung, sie suventioniert die neue technische Errungenschaft auch noch bedeutend, denn nicht nur die Herde sind subventioniert, sondern auch der Strom für diese Küchenherde wird für bestimmte Zeit bezuschusst.
Der Hintergrund ist wirtschaftlich und politisch. Ecuador ist seit den 1970-er Jahren in den Kreis der Erdölförderländer eingetreten und zwei Dinge sind seitdem billig: Autosprit und Propangas. Dort den Preis zu erhöhen hat schon manchem Staatspräsidenten das Amt gekostet. Das weiß auch der jetzige Präsident Correa. Doch auf der anderen Seite sind beide, Sprit wie das Propangas riesige Subentionsfresser geworden, die sich der Staat auf Dauer nicht leisten kann. Also muss der Preis der Wirklichkeit engepasst werden. Doch wie?
Thema Gas: Es ist mit $ 1.90 pro 15 kg Tank so billig, dass sich Sparen nicht lohnt, auch wenn der ins Haus gebrachte Tank dann $ 3 Dollar kostet. Warmwasser und Kochen mit Gas leisten wir uns hierzulande auf Kosten des Staates.
Die Regierung geht jetzt einen anderen Weg. Statt den Gaspreis für alle zu erhöhen, 15 Dollar pro Tank wäre der kostenrentable Preis, versucht sie, die Menschen auf andere Energiemöglichkeiten umzustellen. Der Strompreis ist emotional nicht so sehr gebunden wie das Gas. Wer auf Kochen mit elektrischem Strom umstellt, soll also durch Subvention für einige Jahre belohnt werden. Dafür erhofft sich die Regierung einen doppelten Effekt:
1) Arbeitsplätze der Industrie für Gasherde sollen umgestellt werden auf moderne Technik. Induktionsherde verbrauchen deutlich weniger Energie als herkömmliche Elektroherde. Modern Kochen und weniger Energie verbrauchen, das sind zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt. Und man erhofft sich einen Dominoeffekt. Denn der Induktionsherd kocht ebenso schnell wie der Gasherd. Und so allmählich wird die nationale Produktion von Gasherden eingestellt. Die Importe werden dann drastisch teurer.
2) Das Land in den Anden besitzt genügend Wasserkraft. Überall werden neue Wasserkraftwerke gebaut, denn das ist Energie ohne besondere Kosten auf lange Zeit. Einmal gebaut, bringen sie Dauergewinn zu geringem Preis. Von daher setzt die Regierung auf elektrischen Strom aus Wasserkraft. Dann kann man in einiger Zeit der Gaspreis der Realität anpassen ohne dass es extreme soziale Auswirkungen hat. Auch wenn das einige Jahre braucht, bis es zu einem spürbaren Effekt für den Staat. Es ist sicher der beste Weg, neue Gewohnheiten unter das Volk zu bringen.
Der Hintergrund ist wirtschaftlich und politisch. Ecuador ist seit den 1970-er Jahren in den Kreis der Erdölförderländer eingetreten und zwei Dinge sind seitdem billig: Autosprit und Propangas. Dort den Preis zu erhöhen hat schon manchem Staatspräsidenten das Amt gekostet. Das weiß auch der jetzige Präsident Correa. Doch auf der anderen Seite sind beide, Sprit wie das Propangas riesige Subentionsfresser geworden, die sich der Staat auf Dauer nicht leisten kann. Also muss der Preis der Wirklichkeit engepasst werden. Doch wie?
Thema Gas: Es ist mit $ 1.90 pro 15 kg Tank so billig, dass sich Sparen nicht lohnt, auch wenn der ins Haus gebrachte Tank dann $ 3 Dollar kostet. Warmwasser und Kochen mit Gas leisten wir uns hierzulande auf Kosten des Staates.
Die Regierung geht jetzt einen anderen Weg. Statt den Gaspreis für alle zu erhöhen, 15 Dollar pro Tank wäre der kostenrentable Preis, versucht sie, die Menschen auf andere Energiemöglichkeiten umzustellen. Der Strompreis ist emotional nicht so sehr gebunden wie das Gas. Wer auf Kochen mit elektrischem Strom umstellt, soll also durch Subvention für einige Jahre belohnt werden. Dafür erhofft sich die Regierung einen doppelten Effekt:
1) Arbeitsplätze der Industrie für Gasherde sollen umgestellt werden auf moderne Technik. Induktionsherde verbrauchen deutlich weniger Energie als herkömmliche Elektroherde. Modern Kochen und weniger Energie verbrauchen, das sind zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt. Und man erhofft sich einen Dominoeffekt. Denn der Induktionsherd kocht ebenso schnell wie der Gasherd. Und so allmählich wird die nationale Produktion von Gasherden eingestellt. Die Importe werden dann drastisch teurer.
2) Das Land in den Anden besitzt genügend Wasserkraft. Überall werden neue Wasserkraftwerke gebaut, denn das ist Energie ohne besondere Kosten auf lange Zeit. Einmal gebaut, bringen sie Dauergewinn zu geringem Preis. Von daher setzt die Regierung auf elektrischen Strom aus Wasserkraft. Dann kann man in einiger Zeit der Gaspreis der Realität anpassen ohne dass es extreme soziale Auswirkungen hat. Auch wenn das einige Jahre braucht, bis es zu einem spürbaren Effekt für den Staat. Es ist sicher der beste Weg, neue Gewohnheiten unter das Volk zu bringen.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Eine Geburt steht an
Ziemlich genau 9 Monate sind es her, dass wir für die Neueröffnung des Hospitals in Shell kämpfen. Ein Stiftung muss hierzulande von einem Ministerium anerkannt werden, in unserem Fall vom Gesundheitsministerium. Von Freunden hörten wir, dass dieser Prozess ein bis zwei Jahre dauert. Die ersten 7 Wochen versuchten wir, den Geldbetrag von $ 4000,- auf ein Sperrkonto einzuzahlen, aber alle Banken sträubten sich, weil sie der Name der Stiftung noch nicht offiziell war. Doch keiner gab uns die Bestätigung, dass wir den Namen Misión Cristiana de Salud für unsere Stiftung benutzen konnten.
Dann wurden die Statuten eingereicht, korrigiert und sie "reiften" auf den Schreibtischen dort. Jede Woche mindestens ein Besuch dort beschleunigte den Prozess bei aller Freundlichkeit des Personals nicht sonderlich. Jetzt wurde die Stiftung vom Gesundheitsministerium unterschrieben und wird in Kürze im Gesetzblatt veröffentlicht, was auch immer "Kürze" heißt. Dann haben wir von der Stiftung Zeit, längst vorbreitete Papiere abzugeben. In diesem Moment werden wir legal sein und können loslegen.
Wir brauchen Geld und das soll zuallererst aus Ecuador selbst kommen. Das Projekt darf nicht länger vom Ausland abhängig sein! Pressekampagnen wie Radiospots etc. sind gaplant.
Die Menschen hier in der Provinz und auch außerhalb sprechen uns täglich darauf an, wann das Hospital endlich wieder eröffnet. Unsere Wohnung ist Sprechzimmer, wann immer wir in Shell sind. Die Not ist groß, denn ein sozialistisches System auch in der Medizin funktioniert nur bedingt. Es ist überlastet. Selbst das Personal des staatlichen Gesundheitssystems wartet dringend auf die Wiedereröffnung "der Konkurrenz".
Unser Stammpersonal hat in diesen 9 Monaten einen geistlich Refungsprozess durchgemacht. Es ist im Glauben gewachsen, trifft sich einmal wöchentlich zum Gebet und zu einem Fastentag pro Monat. Die meisten haben Arbeit im staatlichen System gefunden, bezeugen Jesus dort aber warten auf die Rückkehr in IHR Hospital, obwohl sie viel, viel weniger verdienen werden.
Unsere Zukunft: Wir werden Geld sammeln, denn das Krankenhaus ist inzwischen ausgebeint. Fast alle Monitoren, Intensivbetten, Laborgeräte sind von der Mission nach Quito geschafft worden. Es gibt fast keine Computer mehr. Nur die Leitungen liegen noch. Dazu müssen viele Reparaturen durchführt werden. Aber zuerst ist es wichtig, dass die Mission HCJB, die jetzt Reach Beyond heißt, uns das Hospital verkauft. Die Verhandlungen stehen noch aus, aber die Zeit drückt den Preis. Trotz Wächter ist inzwischen eingebrochen worden. Für die Reach Beyond ist auch die Zeit ein Verlustgeschäft.
Dann aber brauchen wir die staatlichen Erlaubnisbescheinigungen für Röngten, Labor etc. etc. mit Umweltgutachen und so weiter.
Der Weg ist noch weit, aber mit der Unterschrift der Gesundheitsbehörde ist ein wichtiger Schritt getan. Das "Kind" ist dabei, geboren zu werden. Nach 9 Monaten ist es reif. Danke für alle Gebete und Begleitung aus der Ferne.
Dann wurden die Statuten eingereicht, korrigiert und sie "reiften" auf den Schreibtischen dort. Jede Woche mindestens ein Besuch dort beschleunigte den Prozess bei aller Freundlichkeit des Personals nicht sonderlich. Jetzt wurde die Stiftung vom Gesundheitsministerium unterschrieben und wird in Kürze im Gesetzblatt veröffentlicht, was auch immer "Kürze" heißt. Dann haben wir von der Stiftung Zeit, längst vorbreitete Papiere abzugeben. In diesem Moment werden wir legal sein und können loslegen.
Wir brauchen Geld und das soll zuallererst aus Ecuador selbst kommen. Das Projekt darf nicht länger vom Ausland abhängig sein! Pressekampagnen wie Radiospots etc. sind gaplant.
Die Menschen hier in der Provinz und auch außerhalb sprechen uns täglich darauf an, wann das Hospital endlich wieder eröffnet. Unsere Wohnung ist Sprechzimmer, wann immer wir in Shell sind. Die Not ist groß, denn ein sozialistisches System auch in der Medizin funktioniert nur bedingt. Es ist überlastet. Selbst das Personal des staatlichen Gesundheitssystems wartet dringend auf die Wiedereröffnung "der Konkurrenz".
Unser Stammpersonal hat in diesen 9 Monaten einen geistlich Refungsprozess durchgemacht. Es ist im Glauben gewachsen, trifft sich einmal wöchentlich zum Gebet und zu einem Fastentag pro Monat. Die meisten haben Arbeit im staatlichen System gefunden, bezeugen Jesus dort aber warten auf die Rückkehr in IHR Hospital, obwohl sie viel, viel weniger verdienen werden.
Unsere Zukunft: Wir werden Geld sammeln, denn das Krankenhaus ist inzwischen ausgebeint. Fast alle Monitoren, Intensivbetten, Laborgeräte sind von der Mission nach Quito geschafft worden. Es gibt fast keine Computer mehr. Nur die Leitungen liegen noch. Dazu müssen viele Reparaturen durchführt werden. Aber zuerst ist es wichtig, dass die Mission HCJB, die jetzt Reach Beyond heißt, uns das Hospital verkauft. Die Verhandlungen stehen noch aus, aber die Zeit drückt den Preis. Trotz Wächter ist inzwischen eingebrochen worden. Für die Reach Beyond ist auch die Zeit ein Verlustgeschäft.
Dann aber brauchen wir die staatlichen Erlaubnisbescheinigungen für Röngten, Labor etc. etc. mit Umweltgutachen und so weiter.
Der Weg ist noch weit, aber mit der Unterschrift der Gesundheitsbehörde ist ein wichtiger Schritt getan. Das "Kind" ist dabei, geboren zu werden. Nach 9 Monaten ist es reif. Danke für alle Gebete und Begleitung aus der Ferne.
Donnerstag, 17. Juli 2014
Begleitung von Menschen um uns herum
Nennen wir ihn Carlos. Er ist uns seit Jahren wohl bekannt, da seine Mutter in unserem Hospital in Shell arbeitete. Er ist ein typisches Scheidungskind der hiesigen Gesellschaft. Und die arbeitende Mutter hatte nie besonders viel Zeit für ihn und die Geschwister. So wuchs er in einer Clique auf, geriet in den falschen Kreise und verschrieb sein Leben dem Teufel. Es ging ihm dabei meistens gut, hatte viele Freunde, verdiente später sein Geld hier und da, aber einen wirklichen Beruf hat er nicht. Auf einer Reise durch Südamerika geriet er ins Gefängnis. Die Mutter überwies Geld, und er kam frei. Carlos berichtet selbst, dass sein Leben eigentlich leer war und zur "Rechten wie zur Linken lagen Leichen". Nicht dass er dran schuld war, aber in seiner unmittelbaren Nähe wurden Menschen ermordet, passierten Unfälle und Verbrechen. Vor fast 3 Jahren dann landete er in unserem Hospital. Dort merkte er, dass sein eben eine Änderung braucht. Er sagte unter Zeugen dem Satan ab und wandte sich Jesus zu. Es war ein bewegendes Ereignis. Er versprach, jetzt mit unserem Pastor die Bibel zu studieren - tat es aber nicht wirklich.
Dann verschwand er aus unseren Gesichtsfeld und begab sich wieder an seine Arbeit, Touristen auf ihren Abenteuern zu begleiten. Und als Touristenführer hat man hierzulande immer einige Drogen in der Tasche. Das gehört zum Geschäft. Eine deutschsprachige Touristen verliebte sich in ihn. Sie wurde schwanger und da kam wieder der Kontakt zu uns zustande. Die beiden heirateten und hatten Pläne und Flugtickets auf dem Weg nach Europa. Da kam die Polizei, durchsuchte das Haus ohne Durchsuchungsbefehl und fand 330 gr Marihuana. Es war klar: Jemand wollte sich rächen.
Untersuchungshaft, ein wütender Richter mit persönlicher Rache und 8 Jahre Gefängnis waren die Folge. Im gleichen Gefängnis sitzen Drogendealer mit kiliogrammweise Kokain für 2 - 4 Jahre. Hier lernten wir die Willkür der Justiz kennen. Wir sind mit seiner Frau mittlerweile befreundet. Sie besucht ihren Mann an jedem möglichen Tag seit nunmehr 2 1/2 Jahren. Inzwischen haben sie 2 Kinder. Gott hat Carlos in eine sehr harte Schule genommen. Es sind nicht nur die üblichen Reibereien unter Gefangenen. Es kommt NEID auf. Das ist etwas besonderes in der hiesigen Kultur. Die meisten Gefangenen sind arme Kerle. Manche bekommen gar keinen Besuch. Sie sind isoliert. Carlos bekommt jedes Mal Besuch einer Ausländerin, jetzt mit zwei Kindern. So wachsen Feindschaften. Man hat bei seiner Frau zuhause eingebrochen, ist zum Glück dabei gestört worden. Es wurde wenig gestohlen. Die Täter sind bekannt und derzeit wieder im Knast bei ihm. Die Feindschaft wird größer.
Jetzt wurden die Strafgesetze geändert. Für Drogen gibt es nicht mehr wie bisher automatisch 8 Jahre. Es wird nach Drogenmenge bestraft. Das bedeutet, dass Carlos max. 1 1/2 Jahre sitzen muss. Er kommt also logischerweise nach Inkrafttreten des Gesetzes nach 2 1/2 Jahren raus. Doch das läßt der Neid nicht zu.
Gefängnis ist nicht nur Freiheitseinschränkung. Es ist auch Kampf der Gefangenen untereinander. In vielen Besuchen, Bibelgesprächen und Gebet ist Carlos gereift. Aber es fehlt noch viel zu einem begeisterten Christen. Gott nimmt ihn weiterhin in seine Schule. In diesen Tagen fand er "zufällig" in einer Schachtel seines Bettes ca. 30 gr. Marihuana. Ein Mithäftling hatte gesehen, wie einer der Gefängnisaufseher an seinem Bett war. Carlos gab die Drogen der Gefängnisleitung. 30 Min. später gab es eine Razzia nur seines Bettes. Klar ist, dass er kurz vor Schluss seiner Zeit dort nochmals reingelegt werden soll. Da arbeiten auch Kräfte mit Verbindung nach außerhalb daran. Uns und seiner Frau wurden vor dem Gefängnis schon Autoreifen angestochen. Seine Frau erhielt eine Morddrohung. Der Teufel schläft nicht. So bitten wir um Gebet und Bewahrung und dass Carlos und seine Frau nicht nur Jesus angenommen haben, was sie beide tatan, sondern, dass sie wirklich zum lebendigen Glauben durchdringen. Nebenbei werden wir darauf dringen, dass auch die Mafia im Gefängnis wieder in ihre Schranken gewiesen wird.
Dann verschwand er aus unseren Gesichtsfeld und begab sich wieder an seine Arbeit, Touristen auf ihren Abenteuern zu begleiten. Und als Touristenführer hat man hierzulande immer einige Drogen in der Tasche. Das gehört zum Geschäft. Eine deutschsprachige Touristen verliebte sich in ihn. Sie wurde schwanger und da kam wieder der Kontakt zu uns zustande. Die beiden heirateten und hatten Pläne und Flugtickets auf dem Weg nach Europa. Da kam die Polizei, durchsuchte das Haus ohne Durchsuchungsbefehl und fand 330 gr Marihuana. Es war klar: Jemand wollte sich rächen.
Untersuchungshaft, ein wütender Richter mit persönlicher Rache und 8 Jahre Gefängnis waren die Folge. Im gleichen Gefängnis sitzen Drogendealer mit kiliogrammweise Kokain für 2 - 4 Jahre. Hier lernten wir die Willkür der Justiz kennen. Wir sind mit seiner Frau mittlerweile befreundet. Sie besucht ihren Mann an jedem möglichen Tag seit nunmehr 2 1/2 Jahren. Inzwischen haben sie 2 Kinder. Gott hat Carlos in eine sehr harte Schule genommen. Es sind nicht nur die üblichen Reibereien unter Gefangenen. Es kommt NEID auf. Das ist etwas besonderes in der hiesigen Kultur. Die meisten Gefangenen sind arme Kerle. Manche bekommen gar keinen Besuch. Sie sind isoliert. Carlos bekommt jedes Mal Besuch einer Ausländerin, jetzt mit zwei Kindern. So wachsen Feindschaften. Man hat bei seiner Frau zuhause eingebrochen, ist zum Glück dabei gestört worden. Es wurde wenig gestohlen. Die Täter sind bekannt und derzeit wieder im Knast bei ihm. Die Feindschaft wird größer.
Jetzt wurden die Strafgesetze geändert. Für Drogen gibt es nicht mehr wie bisher automatisch 8 Jahre. Es wird nach Drogenmenge bestraft. Das bedeutet, dass Carlos max. 1 1/2 Jahre sitzen muss. Er kommt also logischerweise nach Inkrafttreten des Gesetzes nach 2 1/2 Jahren raus. Doch das läßt der Neid nicht zu.
Gefängnis ist nicht nur Freiheitseinschränkung. Es ist auch Kampf der Gefangenen untereinander. In vielen Besuchen, Bibelgesprächen und Gebet ist Carlos gereift. Aber es fehlt noch viel zu einem begeisterten Christen. Gott nimmt ihn weiterhin in seine Schule. In diesen Tagen fand er "zufällig" in einer Schachtel seines Bettes ca. 30 gr. Marihuana. Ein Mithäftling hatte gesehen, wie einer der Gefängnisaufseher an seinem Bett war. Carlos gab die Drogen der Gefängnisleitung. 30 Min. später gab es eine Razzia nur seines Bettes. Klar ist, dass er kurz vor Schluss seiner Zeit dort nochmals reingelegt werden soll. Da arbeiten auch Kräfte mit Verbindung nach außerhalb daran. Uns und seiner Frau wurden vor dem Gefängnis schon Autoreifen angestochen. Seine Frau erhielt eine Morddrohung. Der Teufel schläft nicht. So bitten wir um Gebet und Bewahrung und dass Carlos und seine Frau nicht nur Jesus angenommen haben, was sie beide tatan, sondern, dass sie wirklich zum lebendigen Glauben durchdringen. Nebenbei werden wir darauf dringen, dass auch die Mafia im Gefängnis wieder in ihre Schranken gewiesen wird.
Donnerstag, 10. Juli 2014
Festigung der Macht
Der Zeitpunkt ist günstig. Alle Welt ist mit dem Fußball und der Weltmeisterschaft beschäftigt. Bald sind Ferien. Jetzt werden Gesetze gemacht. Es gibt wenig Widerstand. Eine Reihe Verfassungsänderungen sind in Vorbereitung, so die mögliche Wiederwahl politischer Autoritäten. Dabei ist vor allem an die des Präsidenten gedacht.
Letzte Wochen wurden 4 politische Parteien aus dem Register gestrichen, die Marxistische Partei, zwei Parteien früherer Präsidenten bzw. Präsidentschaftskandidaten und eine Gruppe von Abspaltlern der Regierungspartei, die bei den letzten Wahlen ebenfalls antraten. Alle 4 Gruppen prostestieren heftig.
Nach dem Gesetz wird als Partei ausgeschlossen, wer innerhalb von 2 Wahlen die 4 % Hürde nicht überspringt, wer nicht mindestens mit 3 Abgeordneten im Parlament vertreten ist, nicht wenigstens 8 % der Bürgermeistersitze besetzt oder nicht wenigstens einen Abgeordneten in wenigstens 10% der Stadtparlamente vorweisen kann.
Sinn ist, dass Parteien weitgestreut sind und nicht nur lokale Größen vorzeigen können.
3 dieser Parteien liegen in mehreren Punkten über dem Limit, aber nicht in allen. Die kommunistische Partei stellt einen Provinzgoverneur. Die anderen beiden Parteien haben ebenfalls in der Vergangenheit viele Stimmen errungen. Und die kleine Partei in Gründung als Abspaltung der Regierung ist noch keine registrierte Partei und wird so im Keim erstickt. Zunächst sind sie mal von öffentlichen Geldern für den Wahlkampf ausgeschlossen. Wer aus dem Register gelöscht ist, muss sich neu anmelden und dafür eine Unterschriftenliste mit zig Tausenden von Befürwortern vorzeigen.
Aber wir wissen, wie mit solchen Unterschriftenaktionen umgegangen wird. Die Yasunigegner, also die Bewegung gegen den Erölaubbau im Nationalpark, haben ohne Möglichkeit für einen Einspruch ihre Hundertausende von Unterschriften zusammengestrichen erlebt, bis das Minimum unterschritten war und damit alles im Sande verlief.
Im Streit um die Schließung von Parteien gibt es keine Einspruchsmöglichkeit. Das legt die staatliche Wahlbehörde fest. Es wird deutlich, dass die Regierung die Gesetze nach dem Minimum richtet. Von den angegebenen Punkten muss man wohl in allen über dem Limit liegen. Die Parteien dagegen argumentieren, dass sie Parteien bleiben, wenn sie wenigstens in einem der Punkt über dem Limit liegen. Und das ist der Fall.
Bei den letzten Wahlen hat die Regierung vor allem auf regionaler Ebene in den großen Städten verloren. Jetzt versucht sie, die Zukunft vorzubereiten und unliebsame Gegner auf legalem Wege von den Wahlen abzuschneiden, oder ist die praktische Umsetzung nicht ganz so legal?
Letzte Wochen wurden 4 politische Parteien aus dem Register gestrichen, die Marxistische Partei, zwei Parteien früherer Präsidenten bzw. Präsidentschaftskandidaten und eine Gruppe von Abspaltlern der Regierungspartei, die bei den letzten Wahlen ebenfalls antraten. Alle 4 Gruppen prostestieren heftig.
Nach dem Gesetz wird als Partei ausgeschlossen, wer innerhalb von 2 Wahlen die 4 % Hürde nicht überspringt, wer nicht mindestens mit 3 Abgeordneten im Parlament vertreten ist, nicht wenigstens 8 % der Bürgermeistersitze besetzt oder nicht wenigstens einen Abgeordneten in wenigstens 10% der Stadtparlamente vorweisen kann.
Sinn ist, dass Parteien weitgestreut sind und nicht nur lokale Größen vorzeigen können.
3 dieser Parteien liegen in mehreren Punkten über dem Limit, aber nicht in allen. Die kommunistische Partei stellt einen Provinzgoverneur. Die anderen beiden Parteien haben ebenfalls in der Vergangenheit viele Stimmen errungen. Und die kleine Partei in Gründung als Abspaltung der Regierung ist noch keine registrierte Partei und wird so im Keim erstickt. Zunächst sind sie mal von öffentlichen Geldern für den Wahlkampf ausgeschlossen. Wer aus dem Register gelöscht ist, muss sich neu anmelden und dafür eine Unterschriftenliste mit zig Tausenden von Befürwortern vorzeigen.
Aber wir wissen, wie mit solchen Unterschriftenaktionen umgegangen wird. Die Yasunigegner, also die Bewegung gegen den Erölaubbau im Nationalpark, haben ohne Möglichkeit für einen Einspruch ihre Hundertausende von Unterschriften zusammengestrichen erlebt, bis das Minimum unterschritten war und damit alles im Sande verlief.
Im Streit um die Schließung von Parteien gibt es keine Einspruchsmöglichkeit. Das legt die staatliche Wahlbehörde fest. Es wird deutlich, dass die Regierung die Gesetze nach dem Minimum richtet. Von den angegebenen Punkten muss man wohl in allen über dem Limit liegen. Die Parteien dagegen argumentieren, dass sie Parteien bleiben, wenn sie wenigstens in einem der Punkt über dem Limit liegen. Und das ist der Fall.
Bei den letzten Wahlen hat die Regierung vor allem auf regionaler Ebene in den großen Städten verloren. Jetzt versucht sie, die Zukunft vorzubereiten und unliebsame Gegner auf legalem Wege von den Wahlen abzuschneiden, oder ist die praktische Umsetzung nicht ganz so legal?
Abonnieren
Posts (Atom)