Werbung ist heute auf der ganzen Welt üblich. Selbst der kleinste Kaninchenzüchterverein lässt es sich nicht nehmen, seine Daseinsberechtigung auf einer web-side darzustellen. Jede Firma stellt einen Werbeetat auf und überlegt, welcher gute Spruch die Köpfe und das Gefühl der Menschen anspricht. Und auch jede Regierung versucht, sich so oft und gut wie möglich in den Medien dem Volk zu präsentieren. So tat es auch jede Regierung in Ecuador - bis vor 5 Jahren. Doch das hat sich mit der Regierung Rafael Correa grundlegend geändert.
Nach der Festigung seiner Macht mit einer neuen Verfassung und einer grundlegenden Änderung der Regierungsform ist die Regierung für den Bürger hierzulande ständig gegenwärtig. Es vergehen keine 15 min zu Spitzenzeiten im Radio und Fernsehen, in denen nicht Erfolge der Regierung oder ihre Programme angepriesen werden. Riesige Schautafeln zeigen landesweit einen Präsidenten, der seinem Volk Hoffnung und Ziele gibt. Sie sind an strategisch bester Stelle aufgestellt und verdecken gelegentlich andere, weitaus wichtigere Schilder.
Jeder bisherige Präsident Ecuadors hat nach einem Straßenbau oder anderem Großprojekt ein Schild aufgestellt, das die Taten seiner Regierung veröffentlichte und da stand der Name des jeweiligen Staatsoberhaupt in etwas größeren Lettern. Es war wohl ein ungeschriebenes Gesetz, das die nächste Regierung diese Schilder nicht antastete. Sie vergilbten, der Rost fraß sich fest und nach vielen Jahren wurden sie entfernt. Die jetzige Regierung hat die alten Schilder längst abgebaut und durch größere und qualitativ bessere ihrer Taten ersetzt.
Der Werbeetat der letzten 4 Präsidenten Ecuadors belief sich auf 1,2 - 2,2 Mio. Dollar pro Jahr, denn Wahlkampf wurde aus der Parteikasse finanziert. Mit Correa als Präsident hat sich das grundlegend geändert. 46 Mio. im ersten mit Aufs und Abs bis 2009 fast 94 Mio. Dollar ist eine immense Steigerung. 2012 ist Wahljahr und da sind 129 Mio. Dollar Werbeetat des Präsidenten vorgesehen. Aber dieser Wert ist nicht die ganze Wahrheit. Denn die Wirklichkeit ist wohl das Doppelte. Denn viele Ausgaben sind in anderen Ministerien versteckt. Jedes Ministerium macht seine eigene Propaganda. Die Opposition und die gegängelte Presse fordert schon lange eine Offenlegung der wirklichen Ausgaben. Denn Information von Seiten des Staates ist nur durch offizielle Kanäle zu erhalten. Eine der wichtigsten Maßnahmen der Regierung war die Kanalisierung der Information. Undichte Löcher wurden verschlossen. Wer von der Opposition, sei es Partei oder weniger genehme Presse etwas erfahren wollte, konnte sich eine Regierungszeitung oder die Information im Regierungsfernsehen holen. Mehr gab es nicht. Die Regierungsinformation war wasserdicht gemacht worden. Der offizielle Schlag gegen die Andersdenkenden ist ein weiterer Schritt. Die Pressefreiheit ist stark eingeschränkt.
So dürfte wohl im Wahljahr 2012 der wirkliche Werbeetat der Regierung bei zwischen 250 - 300 Mio. Dollar liegen, den Wahlkampf noch nicht eingerechnet. Die wöchentliche 2 - 4 Std Anasprache des Präsidenten am jeden Samstagmorgen ist gar keine Werbung. Es ist eine Verpflichtung alle Medien, daran teilzunehmen - ohne Kosten für die Regierung.
Und wenn es zum Wahlkampf kommt, wird es ein Kontrollgremium geben, das die gesetzlichen Grenzen überwachen wird. fast allesamt Parteigänger Correas, die Ämter in seiner Verwaltung hatten. Wo bleibt da die Demokratie?
Sonntag, 4. Dezember 2011
Dienstag, 29. November 2011
Ein seltsamer Zwitter
Am 6. Dezember wird in Quito nicht Nikolaus gefeiert sondern der Gründungstag Quitos. Die Wochen davor ist die Stadt schon in festlicher Stimmung. Der 6. Dezember ist oft Ausschlaftag, um dann nahtlos in die Weihnachtsvorbereitungen über zu gehen.
Als die Stadt 1634 auf den Ruinen der ehemaligen zweiten Inkahauptstadt gegründet wurde, haben die Spanier ihren Kulturstempel aufgedrückt und der ist eben typisch spanisch. Also kleidet sich um diese Zeit Quito spanisch, härt man überall das "Olé" und dazu gehört auch der Stierkampf, zu dem Spaniens berühmteste Toreros anreisen, die Winterpause in ihrem Lande ausnutzend.
Doch dieses Jahr ist alles anders. In Spanien ist der Stierkampf mehr und mehr umstritten. In Barcelona ist er verboten und die Arena geschlossen worden. Also ab nach Südamerika. Doch da fand dieses Jahr eine Volksabstimmung statt, bei der aus welchen politischen Gründen auch immer, Tierkämpfe mit tödlichem Ausgang in einigen Provinzen verboten wurden. Das gilt für Hahnenkämpfe genauso wie für Stierkämpfe. 1,6% Mehrheit in der Provinz Pichincha waren bei dieser Volksabstimmung das Zünglein an der Waage. Wie dieses Dilemma zu lösen?
Der Stierkampf findet trotzdem statt. Die Saison hat begonnen, aber der Stier darf nicht mehr in der Arena getötet werden. Also wird gekämpft bis "fast ans Ende". Dann schleift man den Stier nach draußen, um ihn dort abseits des Publikums zu töten. Wo ist da der Unterschied zu früher?
Was da abläuft ist ein seltsamer Zwitter. Man will in diesen Tagen das spanische Erbe feiern, obwohl sich auch Spanien längst geändert hat und der Stierkampf auch dort an Bedeutung verliert. Gesetze hierzulande verbieten das Töten dieser Tiere vor aller Augen, also der faule Kompromiss. In der Presse werden die Toreros nicht müde, die Würde der Stiere zu preisen, in einem Kampf zu sterben. Sie müssen ihr Berufsethos verteidigen. Aber die Arena Quitos in der Einflugschneise des Flughafens, sonst das ganze Jahr über leer, ist für 2 Wochen Pilgerort für täglich 13.000 Besucher. Die Straßen eines ganzen Stadtviertels dienen als Parkplätze. Aber klar ist, dass der Höhepunkt dieser spanischen Kultur auch hier ihrem Ende zugeht. Nur die meisten haben es noch nicht gemerkt.
Als die Stadt 1634 auf den Ruinen der ehemaligen zweiten Inkahauptstadt gegründet wurde, haben die Spanier ihren Kulturstempel aufgedrückt und der ist eben typisch spanisch. Also kleidet sich um diese Zeit Quito spanisch, härt man überall das "Olé" und dazu gehört auch der Stierkampf, zu dem Spaniens berühmteste Toreros anreisen, die Winterpause in ihrem Lande ausnutzend.
Doch dieses Jahr ist alles anders. In Spanien ist der Stierkampf mehr und mehr umstritten. In Barcelona ist er verboten und die Arena geschlossen worden. Also ab nach Südamerika. Doch da fand dieses Jahr eine Volksabstimmung statt, bei der aus welchen politischen Gründen auch immer, Tierkämpfe mit tödlichem Ausgang in einigen Provinzen verboten wurden. Das gilt für Hahnenkämpfe genauso wie für Stierkämpfe. 1,6% Mehrheit in der Provinz Pichincha waren bei dieser Volksabstimmung das Zünglein an der Waage. Wie dieses Dilemma zu lösen?
Der Stierkampf findet trotzdem statt. Die Saison hat begonnen, aber der Stier darf nicht mehr in der Arena getötet werden. Also wird gekämpft bis "fast ans Ende". Dann schleift man den Stier nach draußen, um ihn dort abseits des Publikums zu töten. Wo ist da der Unterschied zu früher?
Was da abläuft ist ein seltsamer Zwitter. Man will in diesen Tagen das spanische Erbe feiern, obwohl sich auch Spanien längst geändert hat und der Stierkampf auch dort an Bedeutung verliert. Gesetze hierzulande verbieten das Töten dieser Tiere vor aller Augen, also der faule Kompromiss. In der Presse werden die Toreros nicht müde, die Würde der Stiere zu preisen, in einem Kampf zu sterben. Sie müssen ihr Berufsethos verteidigen. Aber die Arena Quitos in der Einflugschneise des Flughafens, sonst das ganze Jahr über leer, ist für 2 Wochen Pilgerort für täglich 13.000 Besucher. Die Straßen eines ganzen Stadtviertels dienen als Parkplätze. Aber klar ist, dass der Höhepunkt dieser spanischen Kultur auch hier ihrem Ende zugeht. Nur die meisten haben es noch nicht gemerkt.
Der gläserne Ecuatorianer
Elías B. ist heute 21 Jahre alt und fühlt sich wie ein Aussätziger. Vor 2 1/2 Jahren wurde er in einem Polizeibericht angeschuldigt. Seitdem geht seit Name in Quito durch die Presse. Es geht um ein angebliches Verbrechen gegen den Fan eines anderen Fußballclubs. Sein Name und einige Bilder gingen durchs Fernsehen und seitdem ist er ein Geächteter. Er wurde von der Universität ausgeschlossen und wenn er eine Arbeit fand, entließ man ihn nach kurzer Zeit. Seine Zukunft war verbaut. In dieser Zeit ging seine Familie durch eine schwierige Zeit und zweieinhalb Jahre des gerichtlichen Weges. Jetzt wurde er freigesprochen, aber der Makel klebt an ihm wie eine schwarze Farbe, die man schlecht wegwischen kann. Er ist ein Gemiedener. Vielleicht ist er doch schuldig?
Dieser Einzelfall wirft ein Licht auf die hiesige Gesellschaft. Da ist der junge Mann, sein Bruder und die Mutter der beiden. Einen Vater gibt es nicht. Einzelheiten wissen wir nicht, aber da ist ein zerbrochene Familie, die durch eine schwierige Zeit geht und zusammengeschweißt wird. Das Band zwischen Söhnen und Mutter ist sehr fest geworden. Wird es sich lösen lassen, dass diese Söhne eine Frau finden und Abstand zur Mutter gewinnen können?
In einem kleinen Land wie Ecuador gibt es keine Privatsphäre. Fast jeder hat Zugang zu Daten anderen. Überall soll man seine persönlichen Daten angeben und manche Verkäuferin an der Kasse hat Schwierigkeiten, wenn man sie nicht angibt und dennoch bezahlen will. Persönliche Krankheitsdaten gehen an den Arbeitgeber und die Mitarbeiter. Und wer da einmal im System als schwarzes Schaf gebrandmarkt ist, kommt von diesem Makel nur schwer weg.
Es hat die Familie sicher viel Geld gekostet, den Gang durch die Instanzen durchzuhalten. Dazu gibt wenig Hilfe, auch wenn jetzt der Freispruch erfolgte. Rechtanwälte wollen bezahlt werden. Und wer kann schon ohne Finanzen 2 1/2 Jahre durchstehen? Hier wird Gerechtigkeit zu einer Geldfrage.
Die Frage in der heutigen Welt ist mehr und mehr die des Schutzes der Privatsphäre und das nicht nur in Ecuador. Wir kennen Menschen, die sich in Facebook und anderen Medien "geoutet" haben und deswegen ihre Arbeit verloren. Wer glaubt denn heute noch, dass es "sichere Internetseiten" gibt. Wehe dem, der da einem negativ auffällt! Geheimdienste vor 50 Jahren hätten sich die Finger geleckt über die Einfachheit der Datensammlung heute. Die geschieht längst nicht mehr durch Detektive, die hinter einem herschleichen und jeden Schritt oder Fehltritt fotografieren. Wir sind zunehmend gläserne Menschen. Wo setzen wir persönlich die Grenze der Information, für alle zugänglich?
Dieser Einzelfall wirft ein Licht auf die hiesige Gesellschaft. Da ist der junge Mann, sein Bruder und die Mutter der beiden. Einen Vater gibt es nicht. Einzelheiten wissen wir nicht, aber da ist ein zerbrochene Familie, die durch eine schwierige Zeit geht und zusammengeschweißt wird. Das Band zwischen Söhnen und Mutter ist sehr fest geworden. Wird es sich lösen lassen, dass diese Söhne eine Frau finden und Abstand zur Mutter gewinnen können?
In einem kleinen Land wie Ecuador gibt es keine Privatsphäre. Fast jeder hat Zugang zu Daten anderen. Überall soll man seine persönlichen Daten angeben und manche Verkäuferin an der Kasse hat Schwierigkeiten, wenn man sie nicht angibt und dennoch bezahlen will. Persönliche Krankheitsdaten gehen an den Arbeitgeber und die Mitarbeiter. Und wer da einmal im System als schwarzes Schaf gebrandmarkt ist, kommt von diesem Makel nur schwer weg.
Es hat die Familie sicher viel Geld gekostet, den Gang durch die Instanzen durchzuhalten. Dazu gibt wenig Hilfe, auch wenn jetzt der Freispruch erfolgte. Rechtanwälte wollen bezahlt werden. Und wer kann schon ohne Finanzen 2 1/2 Jahre durchstehen? Hier wird Gerechtigkeit zu einer Geldfrage.
Die Frage in der heutigen Welt ist mehr und mehr die des Schutzes der Privatsphäre und das nicht nur in Ecuador. Wir kennen Menschen, die sich in Facebook und anderen Medien "geoutet" haben und deswegen ihre Arbeit verloren. Wer glaubt denn heute noch, dass es "sichere Internetseiten" gibt. Wehe dem, der da einem negativ auffällt! Geheimdienste vor 50 Jahren hätten sich die Finger geleckt über die Einfachheit der Datensammlung heute. Die geschieht längst nicht mehr durch Detektive, die hinter einem herschleichen und jeden Schritt oder Fehltritt fotografieren. Wir sind zunehmend gläserne Menschen. Wo setzen wir persönlich die Grenze der Information, für alle zugänglich?
Dienstag, 1. November 2011
Erhitzte Gemüter in Ecuador
Der ecuatorianische Staat entläßt derzeit tausende von Mitarbeitern. Das erregt die Gemüter, wäre aber nicht so schlimm, wenn für die Menschen dahinter ein einleuchtender Grund stünde. Den kann aber derzeit keiner sehen. Quer durch die Reihen der staatlichen Behörden und Institutionen wie Krankenhäuser fegt ein eisiger Wind und es kann jeden treffen. Die Entlassungen wurden in den Medien angekündigt, dann kommen plötzlich Beauftragte an die Arbeitsstelle und fordern den oder die Betroffene auf, eine sogenannte freiwillige Kündigung zu unterschreiben. Wer das nicht tut, wird wenig später hinauskatapultiert. Was ist der Unterschied? Die Abfindung. Wer außerplanmäßig gekündigt wird, erhält seinen Monatslohn und je nach Firmenzugehörigkeit eine gute Einmalzahlung. Dann aber verläßt der Mitarbeiter sofort seinen Arbeitsplatz und gibt alle Verantwortung in diesem Moment ab. Es ist die typisch amerikanische Art, Mitarbeiter zu entlassen und sie ist hierzulande legal. Dazu braucht es keinerlei Begründig von Seiten des Arbeitgebers. Man streitet sich nicht, man zahlt einmal und "der Fall" ist erledigt.
Hier und da gibt es das immer wieder, dass unbeliebte Mitarbeiter auf diese Weise gefeuert werden. Dass es aber nun so massiv kommt, hat das Land nocht nicht erlebt. Die Regierung hat in der Vergangenheit schon einmal Mitarbeiter in größerer Zahl entlassen, aber das nach einer Beurteilung durch die Vorgesetzten. Da hattes es Zielgespräche gegeben. Wenn jemand seine Aufgabe nicht gut erfüllte, wurden die Arbeitsverträge am Jahresende einfach nicht verlängert. Das hat jeder verstanden. Was aber jetzt kam, scheint reine Willkür zu sein. Doch dahinter steht sicher klare Politik der Regierung:
Da ist erstens das Geld. Der Staat steht unter Druck und hat viel zu viele Mitarbeiter. Jetzt werden oft Mitarbeiter entlassen, die lange dabei waren und deswegen teuer sind. Sie durch junge zu ersetzen lohnt sich schon nach kurzer Zeit. Die Neuen erhalten nämlich nur zeitlich sehr begrenzte Verträge, die sich billiger auflösen lassen. Und viele Stellen werden gar nicht mehr besetzt. Ecuador kann sich Geld ausgeben immer weniger leisten. Weiter wird deutlich, dass die Regierung auf die nächsten Wahlen zusteuert und wohl mehr regierungstreue Mitarbeiter haben will. Es wird gemunkelt, dass Aufpasser in den einzelnen Abteilungen sitzen, die Informationen über Mitarbeiter weiter geben. Das riecht stark nach Stasimanieren. Natürlich wird das von der Regierung zurückgewiesen. Beweisen lässt es sich nicht.
Jedenfalls sind die Gemüter derzeit erhitzt. Kommt ein Chirurg nach einer Operation aus den OP steht ein Vorgestzter mit Polizei an der Seite und zwingt in zur Unterschrift. Was für ein Licht wirft das auf die Institution? Es sind nicht nur die gefeuerten Mitarbeiter aufgebracht. Das sind auch die Eltern von Schülern, die plötzlich mitten im Schuljahr ihren Lehrer verlieren, denen aber versichert wird, dass es wie gewohnt weiter geht. Und auch bei der Verwaltung dürfte es zu einigen Fehlentscheidungen kommen.
Ob die Menschen das bis zur nächsten Wahl vergessen haben?
Hier und da gibt es das immer wieder, dass unbeliebte Mitarbeiter auf diese Weise gefeuert werden. Dass es aber nun so massiv kommt, hat das Land nocht nicht erlebt. Die Regierung hat in der Vergangenheit schon einmal Mitarbeiter in größerer Zahl entlassen, aber das nach einer Beurteilung durch die Vorgesetzten. Da hattes es Zielgespräche gegeben. Wenn jemand seine Aufgabe nicht gut erfüllte, wurden die Arbeitsverträge am Jahresende einfach nicht verlängert. Das hat jeder verstanden. Was aber jetzt kam, scheint reine Willkür zu sein. Doch dahinter steht sicher klare Politik der Regierung:
Da ist erstens das Geld. Der Staat steht unter Druck und hat viel zu viele Mitarbeiter. Jetzt werden oft Mitarbeiter entlassen, die lange dabei waren und deswegen teuer sind. Sie durch junge zu ersetzen lohnt sich schon nach kurzer Zeit. Die Neuen erhalten nämlich nur zeitlich sehr begrenzte Verträge, die sich billiger auflösen lassen. Und viele Stellen werden gar nicht mehr besetzt. Ecuador kann sich Geld ausgeben immer weniger leisten. Weiter wird deutlich, dass die Regierung auf die nächsten Wahlen zusteuert und wohl mehr regierungstreue Mitarbeiter haben will. Es wird gemunkelt, dass Aufpasser in den einzelnen Abteilungen sitzen, die Informationen über Mitarbeiter weiter geben. Das riecht stark nach Stasimanieren. Natürlich wird das von der Regierung zurückgewiesen. Beweisen lässt es sich nicht.
Jedenfalls sind die Gemüter derzeit erhitzt. Kommt ein Chirurg nach einer Operation aus den OP steht ein Vorgestzter mit Polizei an der Seite und zwingt in zur Unterschrift. Was für ein Licht wirft das auf die Institution? Es sind nicht nur die gefeuerten Mitarbeiter aufgebracht. Das sind auch die Eltern von Schülern, die plötzlich mitten im Schuljahr ihren Lehrer verlieren, denen aber versichert wird, dass es wie gewohnt weiter geht. Und auch bei der Verwaltung dürfte es zu einigen Fehlentscheidungen kommen.
Ob die Menschen das bis zur nächsten Wahl vergessen haben?
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Der Weg zur multikulturellen Gesellschaft
Kein Volk der Erde lebt mehr für sich allein. Wer kann heute schon den Einflüssen aus aller Welt entgehen? Die moderne Technik sprengt Grenzen. Was früher Jahrzehnte an Entwicklung und Einfluss in anderen Ländern brauchte, ist heute in wenigen Tagen in Ecuador genauso Mode wie in China. Und so wird die Welt immer ähnlicher und man reist überall hin. Auf der anderen Seite schotten wir uns aber auch vor den anderen ab, kaufen diese oder jene Produkte nicht mehr, werden Mauern und Zäune gegen Flüchtlinge gebaut, entstehen neue Feindbilder und neuer Nationalismus. Es wird uns gefühlsmäßig zu viel.
Ecuador hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Die verschiedenen Ethnien sind als Völker mit ihrer Kultur und Sprache nicht nur anerkannt. Diese haben ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Das wird am besten deutlich beim Thema Gesundheit. Als sozialistischer Staat übernimmt das Gesundheitsministerium Ecuadors nun die Hauptverantwortung. So sind die staatlichen Gesundheitszentren ausgebaut und mit modernen Geräten ausgestattet worden, egal, ob geeignetes Personal vorhanden war oder nicht. Die Behandlung ist meist kostenfrei. Jetzt aber drängen die verschiedenen Ethnien mit ihrer Kultur in eben diese Gesundheitszentren. Und als toleranter Staat trägt man den verschiedenen Formen ihrer Lebensweise Rechnung. So stehen in ländlichen Gebieten jetzt Behandlungszimmer zur Verfügung mit traditioneller Medizin. Da sitzt der staatliche bezahlte Medizinmann oder Wunderheiler und führt seine rituelle "Limpia = spirituelle Reinigung" mit einem lebenden Meerschweinchen oder rohem Ei durch. Da gibt es wieder strenge Speisevorschriften zur Beseitigung von Gebrechen neben Pflanzenextrakten und Kräuterauflegung. Aber auch Irisdiagnostik, Homöopathie und Magnetbehandlungen blühen auf. Und da befinden wir uns in bester Gesellschaft überall auf der Welt - dem Trend zur multikulturellen Gesellschaft mit einer Fülle von Angeboten. Für mich stellen sich zwei Fragen und zugleich Chancen einer Arbeit in einem christlichen Krankenhaus:
1) Wer soll das letztendlich alles bezahlen. Die klassische Medizin ist schon teuer genug. Doch wer kann das Nebeneinander einer kostenfreien Medizin auf Dauer bezahlen? Und wie sieht es mit der Verantwortlichkeit aus? Was, wenn der Medizinmann seine Grenzen nicht kennt und einen Patienten "zu Tode kuriert". Wer sagt da HALT. Schon jetzt sterben sehr häufig Patienten an nach unserer Kriterien "Kunstfehlern" in den staatlichen Gesundheitszentren ohne dass das eine praktische Konsequenz hätte.
2) Wir wissen heute alle, dass Krankheit sehr, sehr häufig mit Fehlern im Leben, Problemen mit den Mitmenschen und Schuld zu tun hat. Da setzen viele Heilmethoden an. Doch entbehren manche Methoden jeder wissenschaftlich nachprüfbaren Grundlage. Das ist unsere Chance als Christen. Wir müssen uns mehr den je klar werden, welchen Hintergrund alternative Heilmethoden haben. Pflanzen haben sehr häufig eine gute Wirkung, stammen doch die meisten unserer heutigen Medikamente zumindest ursprünglich aus der Pflanzenwelt. Aber es gibt auch viele Kräfte, die nichts mit Gott zu tun haben. Auch der Teufel kann heilen - eine biblisch fundierte Aussage. Und da müssen wir Menschen warnen, nicht in neue Abhängigkeiten zu geraten. Das ist unsere Chance als Christen, nicht nur in einem Missionshospital in Ecuador. Wir müssen aber auch unser Personal schulen, geistliche Kräfte besser zu unterscheiden. Denn der Trend aller Welt geht dahin, dass jeder nach seiner "Fasson selig werden kann". Und das stimmt eben in der wirklichen Welt nicht. Hier ist geistliche Klarheit gefragt und das ist unsere Zukunft.
Ecuador hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Die verschiedenen Ethnien sind als Völker mit ihrer Kultur und Sprache nicht nur anerkannt. Diese haben ein neues Selbstbewusstsein entwickelt. Das wird am besten deutlich beim Thema Gesundheit. Als sozialistischer Staat übernimmt das Gesundheitsministerium Ecuadors nun die Hauptverantwortung. So sind die staatlichen Gesundheitszentren ausgebaut und mit modernen Geräten ausgestattet worden, egal, ob geeignetes Personal vorhanden war oder nicht. Die Behandlung ist meist kostenfrei. Jetzt aber drängen die verschiedenen Ethnien mit ihrer Kultur in eben diese Gesundheitszentren. Und als toleranter Staat trägt man den verschiedenen Formen ihrer Lebensweise Rechnung. So stehen in ländlichen Gebieten jetzt Behandlungszimmer zur Verfügung mit traditioneller Medizin. Da sitzt der staatliche bezahlte Medizinmann oder Wunderheiler und führt seine rituelle "Limpia = spirituelle Reinigung" mit einem lebenden Meerschweinchen oder rohem Ei durch. Da gibt es wieder strenge Speisevorschriften zur Beseitigung von Gebrechen neben Pflanzenextrakten und Kräuterauflegung. Aber auch Irisdiagnostik, Homöopathie und Magnetbehandlungen blühen auf. Und da befinden wir uns in bester Gesellschaft überall auf der Welt - dem Trend zur multikulturellen Gesellschaft mit einer Fülle von Angeboten. Für mich stellen sich zwei Fragen und zugleich Chancen einer Arbeit in einem christlichen Krankenhaus:
1) Wer soll das letztendlich alles bezahlen. Die klassische Medizin ist schon teuer genug. Doch wer kann das Nebeneinander einer kostenfreien Medizin auf Dauer bezahlen? Und wie sieht es mit der Verantwortlichkeit aus? Was, wenn der Medizinmann seine Grenzen nicht kennt und einen Patienten "zu Tode kuriert". Wer sagt da HALT. Schon jetzt sterben sehr häufig Patienten an nach unserer Kriterien "Kunstfehlern" in den staatlichen Gesundheitszentren ohne dass das eine praktische Konsequenz hätte.
2) Wir wissen heute alle, dass Krankheit sehr, sehr häufig mit Fehlern im Leben, Problemen mit den Mitmenschen und Schuld zu tun hat. Da setzen viele Heilmethoden an. Doch entbehren manche Methoden jeder wissenschaftlich nachprüfbaren Grundlage. Das ist unsere Chance als Christen. Wir müssen uns mehr den je klar werden, welchen Hintergrund alternative Heilmethoden haben. Pflanzen haben sehr häufig eine gute Wirkung, stammen doch die meisten unserer heutigen Medikamente zumindest ursprünglich aus der Pflanzenwelt. Aber es gibt auch viele Kräfte, die nichts mit Gott zu tun haben. Auch der Teufel kann heilen - eine biblisch fundierte Aussage. Und da müssen wir Menschen warnen, nicht in neue Abhängigkeiten zu geraten. Das ist unsere Chance als Christen, nicht nur in einem Missionshospital in Ecuador. Wir müssen aber auch unser Personal schulen, geistliche Kräfte besser zu unterscheiden. Denn der Trend aller Welt geht dahin, dass jeder nach seiner "Fasson selig werden kann". Und das stimmt eben in der wirklichen Welt nicht. Hier ist geistliche Klarheit gefragt und das ist unsere Zukunft.
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Änderungen im Untergrund
Der Kampf gegen die Guerilla Kolumbien scheint erfolgreich zu sein. Die USA sind seit Jahren bemüht, den betroffenen Ländern mit Technik und Logistik zur Seite zu stehen. Und die Erfolge der letzten Jahre können sich sehen lassen. So ist nahezu die gesamte Spitze der FARC verschwunden und den Untergrundkämpfern fällt es immer schwerer, junge Leute zu rekrutieren und bei der Stange zu halten. Das kolumbianische Militär hat ganze Gebiete unter Kontrolle, die früher den Untergrundkämpfern "gehörte". Damit sich wichtige Einnahmen weggefallen. Gerade die modernen Techniken wir Mobiltelefone und Internetzugang per Satellit sind den Guerilleros zum Verhängnis geworden. Damit hat man sie auch im Dschungel zielgenau geortet und bekämpft. Der Krieg ist noch lange nicht gewonnen, da macht sich eine andere Gefahr breit: Kleine oder größere Verbrechersyndikate, die das Machtvakuum für ihre Zwecke ausnutzen.
In Ecuador merken wir eine Zunahme der Kriminalität. Es sind nicht mehr die kleinen Taschendiebe oder Gruppen, die sich auf den Diebstahl etwa von Laptops spezialisiert haben. Es werden zunehmend Geldtransporter in den Städten überfallen, auch Banken und die Zahl der Morde auf offener Strasse nehmen zu. Dabei wird deutlich, dass es sich um Racheakte oder Hinrichtungen handelt. Besonders deutlich ist dies in den Grenzgebieten zu Kolumbien zu merken. Dort kämpfen Banden um Einflusssphären. Die haben neue Namen wie Rastrajos oder Urabeños. Die wiederum trainieren jungen Menschen für ihre Zwecke. Und ist die Grenze der beiden Länder kein Hindernis. Die Banden leben von Drogenhandel und Geldwäsche. Sie sind aber im Gegensatz zu FARC und ELN, die "klassischen Untergrundorganisationen" nicht politische motiviert und wollen die Bevölkerung für ihre Ziele gewinnen. Diese ideologische Linie haben die ehemaligen Marxisten auch schon seit Jahren verlassen. Ihnen geht es nur noch ums Geld. Man schätzt die Rastrojos auf 3000 Mann, von denen ca. 750 in Ecuador leben. Sie haben eine dezentrale Struktur und deswegen tut sich die Polizei bei der Bekämpfung schwer. Es besteht die Gefahr, dass wir mexikanische Verhältnisse bekommen, einen Kampf der Banden untereinander, den keiner mehr begrenzen kann.
Was ist hier in der Geschichte passiert? Das alte Patriarchat aus der Kolonialzeit hatte sich längst überlebt. Vor über 60 Jahren begann der Marxismus den Menschen ein besseres Leben zu versprechen. Der Kampf wurde immer blutiger und zerstörte ganze Länder. Dieser Kampf hat Kulturen vernichtet, die der Indianer der Regenwälder und die der Städter ebenfalls. Geblieben ist ein Vakuum an Macht, moralischen Werten und wirtschaftliche Unsicherheit. Wer wenig Hoffnung hat, der ist zu Allem bereit. Deswegen sind auch derzeit die größten Feinde der neuen Mächte die Kirchen gleich weder Denomination. Sie sind eine der wenigen Gruppen, die noch für eine allgemeine Moral sorgen. Sie stehen den Banden im Wege. Der Krieg der letzten Jahrzehnte hat nicht nur Kulturen verändert. Er hat auch den Urwald größtenteils vernichtet. Und nach wie vor wird Coca angebaut, denn die Nachfrage regelt den Markt. Und da ist keine Änderung in Sicht.
In Ecuador merken wir eine Zunahme der Kriminalität. Es sind nicht mehr die kleinen Taschendiebe oder Gruppen, die sich auf den Diebstahl etwa von Laptops spezialisiert haben. Es werden zunehmend Geldtransporter in den Städten überfallen, auch Banken und die Zahl der Morde auf offener Strasse nehmen zu. Dabei wird deutlich, dass es sich um Racheakte oder Hinrichtungen handelt. Besonders deutlich ist dies in den Grenzgebieten zu Kolumbien zu merken. Dort kämpfen Banden um Einflusssphären. Die haben neue Namen wie Rastrajos oder Urabeños. Die wiederum trainieren jungen Menschen für ihre Zwecke. Und ist die Grenze der beiden Länder kein Hindernis. Die Banden leben von Drogenhandel und Geldwäsche. Sie sind aber im Gegensatz zu FARC und ELN, die "klassischen Untergrundorganisationen" nicht politische motiviert und wollen die Bevölkerung für ihre Ziele gewinnen. Diese ideologische Linie haben die ehemaligen Marxisten auch schon seit Jahren verlassen. Ihnen geht es nur noch ums Geld. Man schätzt die Rastrojos auf 3000 Mann, von denen ca. 750 in Ecuador leben. Sie haben eine dezentrale Struktur und deswegen tut sich die Polizei bei der Bekämpfung schwer. Es besteht die Gefahr, dass wir mexikanische Verhältnisse bekommen, einen Kampf der Banden untereinander, den keiner mehr begrenzen kann.
Was ist hier in der Geschichte passiert? Das alte Patriarchat aus der Kolonialzeit hatte sich längst überlebt. Vor über 60 Jahren begann der Marxismus den Menschen ein besseres Leben zu versprechen. Der Kampf wurde immer blutiger und zerstörte ganze Länder. Dieser Kampf hat Kulturen vernichtet, die der Indianer der Regenwälder und die der Städter ebenfalls. Geblieben ist ein Vakuum an Macht, moralischen Werten und wirtschaftliche Unsicherheit. Wer wenig Hoffnung hat, der ist zu Allem bereit. Deswegen sind auch derzeit die größten Feinde der neuen Mächte die Kirchen gleich weder Denomination. Sie sind eine der wenigen Gruppen, die noch für eine allgemeine Moral sorgen. Sie stehen den Banden im Wege. Der Krieg der letzten Jahrzehnte hat nicht nur Kulturen verändert. Er hat auch den Urwald größtenteils vernichtet. Und nach wie vor wird Coca angebaut, denn die Nachfrage regelt den Markt. Und da ist keine Änderung in Sicht.
Montag, 3. Oktober 2011
Ein besonderes Gemeindefest
Seit 22 1/2 Jahren gibt es unsere Kirchengemeinde San Marcos in Quito, seit 22 Jahren sind wir dabei und seitdem Teil dieser Gemeinschaft, die einige Jahre brauchte bis zu einem eigenen Kirchengebäude, das immer noch nicht fertig gestellt ist. Die Gemeinde hat viele Höhen und Tiefen erlebt und besitzt zwei große Türen: Eine durch die man gerne eintritt und eine liebevolle Gemeinschaft finden. Aber die andere Tür des Austrittes ist ebenfalls breit. Durch die tritt man wieder aus und sucht sich eine andere Kirchengemeinde. Und so kommt es, dass nach 22 Jahren kaum noch einer die Geschichte und Hintergründe kennt. Unsere Zeit ist schnelllebig geworden. Geschichte und seien es nur 22 Jahre ist unwichtig geworden. Man lebt im Heute. Amerikanische Kultur geht da in die gleiche Richtung. Was kümmert es eine Firma, was vorher war? Wenn die Umsätze nicht stimmen, wird Neues ausprobiert, alte Zöpfe abgeschnitten, das Ruder herumgerissen. Dieses moderne Denken hat längst auch Europa, ja de ganze Welt erreicht. Aber neben vielen glanzvollen Beispielen aus der Wirtschaftsgeschichte gibt es mindestens ebenso viele negative Exempel. Mit einem neuen Firmenchef beginnt nicht das Jahr Null der Menschheitsgeschichte, sondern wird aufgebaut und verändert auf einem bestehenden Fundament. Und wir müssen auch in der Wirtschaft lernen, Menschen wieder einzubinden, dass sie sich mit ihrer Firma und mit dem, was sie tun, identifizieren können und möchten.
Und dieses Fundament zu beleuchten, haben Klaudia und ich heute ein Gemeindefest der besonderen Art gefeiert. Geschichte sollte leuchten. Wir feierten dieses Jahr einen runden Geburtstag und dazu haben wir alle Gemeindemitglieder eingeladen. Sie sollten uns ein Geschenk machen in Form eines kurzen Berichtes, wie sie zum Glauben kamen, wie sie in die Gemeinde fanden und was die Gemeinde ihnen bedeutet.
Zunächst gab es eine Zeit der Erklärung der Geschichte und der Gründungspersonen. Wir haben alte Fotos ausgegraben, Diapositive gezeigt und darüber gelacht, wie jung und hübsch wir mal waren. Dann haben aber ca. 90 Gemeindemitglieder erzählt, wie sie in die Gemeinschaft kamen, was sie verstanden haben und welche Menschen für sie in diesen Umbruchzeiten wichtig wurden. Und immer wieder das eine Schema. "Ich war in einer persönlichen Krise und suchte. Da nahm mich ein Freund/Arbeitskollege/Mitstudent in die Gemeinde mit“. Oft waren es besonders die Jugendlichen, die sich von der Gemeinschaft angezogen fühlten, bei Aktivitäten wie der Gemeindeneugründung am Rande des Urwaldes mitmachten. Sie waren begeistert. Die Eltern wollten wissen, wo ihre Kinder gelandet waren und besuchten Kleingruppen der Gemeinde oder den Gottesdienst. Aber es ist nicht bei der Gemeinschaft geblieben. Sie haben Jesus Christus kennen gelernt.
Und noch ein Ergebnis war interessant:
Es gab viel Streit und man hat die Gemeinde verlassen. Doch dadurch sind drei neue Gemeinden entstanden, die ebenfalls lebendig sind. Und die Missionsarbeit der Gemeinde hat wenig Erfolg gezeigt. Die beiden geplanten Gemeindegründungen sind noch alles andere als selbständig und stabil. Diese Projekte haben jedoch engagierte und wichtige Mitarbeiter geschult. Der Segen, den wir an andere weiter geben wollten, ist zunächst einmal auf uns selbst zurück gefallen.
22 1/2 Jahre sind keine lange Zeit. Beim Rückblick wurde das Wirken Gottes deutlich. Und da haben wir dann doch alle gestaunt, gerade bei den Berichten von Mitgliedern, die sonst nicht erzählen.
Und dieses Fundament zu beleuchten, haben Klaudia und ich heute ein Gemeindefest der besonderen Art gefeiert. Geschichte sollte leuchten. Wir feierten dieses Jahr einen runden Geburtstag und dazu haben wir alle Gemeindemitglieder eingeladen. Sie sollten uns ein Geschenk machen in Form eines kurzen Berichtes, wie sie zum Glauben kamen, wie sie in die Gemeinde fanden und was die Gemeinde ihnen bedeutet.
Zunächst gab es eine Zeit der Erklärung der Geschichte und der Gründungspersonen. Wir haben alte Fotos ausgegraben, Diapositive gezeigt und darüber gelacht, wie jung und hübsch wir mal waren. Dann haben aber ca. 90 Gemeindemitglieder erzählt, wie sie in die Gemeinschaft kamen, was sie verstanden haben und welche Menschen für sie in diesen Umbruchzeiten wichtig wurden. Und immer wieder das eine Schema. "Ich war in einer persönlichen Krise und suchte. Da nahm mich ein Freund/Arbeitskollege/Mitstudent in die Gemeinde mit“. Oft waren es besonders die Jugendlichen, die sich von der Gemeinschaft angezogen fühlten, bei Aktivitäten wie der Gemeindeneugründung am Rande des Urwaldes mitmachten. Sie waren begeistert. Die Eltern wollten wissen, wo ihre Kinder gelandet waren und besuchten Kleingruppen der Gemeinde oder den Gottesdienst. Aber es ist nicht bei der Gemeinschaft geblieben. Sie haben Jesus Christus kennen gelernt.
Und noch ein Ergebnis war interessant:
Es gab viel Streit und man hat die Gemeinde verlassen. Doch dadurch sind drei neue Gemeinden entstanden, die ebenfalls lebendig sind. Und die Missionsarbeit der Gemeinde hat wenig Erfolg gezeigt. Die beiden geplanten Gemeindegründungen sind noch alles andere als selbständig und stabil. Diese Projekte haben jedoch engagierte und wichtige Mitarbeiter geschult. Der Segen, den wir an andere weiter geben wollten, ist zunächst einmal auf uns selbst zurück gefallen.
22 1/2 Jahre sind keine lange Zeit. Beim Rückblick wurde das Wirken Gottes deutlich. Und da haben wir dann doch alle gestaunt, gerade bei den Berichten von Mitgliedern, die sonst nicht erzählen.
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