Chinas wirtschaftliche Außenpolitik läuft aber
anders als bei anderen Ländern. Sie kommen mit ihren Firmen, aber auch mit
ihren Arbeitern. Die wohnen dann in Containern unter sich und haben mit der
Außenwelt wenig gemeinsam. Hiesige
Arbeiter warb man für den Niedriglohnsektor an und sie mussten hart arbeiten.
Es gab und gibt Klagen über Klagen über das Essen, die Hygiene und Betreuung in
der Arbeitersiedlungen und über die Bezahlung. Bei einer chinesischen Firma zu
arbeite, ist kein Zuckerschlecken. Immer wieder musste das Arbeitsministerium
eingeschalten werden. Und auch die Firmen hielten nicht immer ihre
vertraglichen Zeiten und Ziele ein, wo der Staat Ecuador sich dann in der
Presse rühmt, diese Firmen mit einer Millionenstrafe abgekanzelt zu haben.
Wie geht es weiter. Weitere Großprojekte kann
Ecuador derzeit nicht stemmen. Außerdem stehen Wahlen an und die
Regierungspartei wird unter einem anderen Präsidenten Lenin Moreno weiter
machen. Allerdings wird sie die absolute Mehrheit einbüßen und die nächsten
Jahre werden der Wirtschaft einen weiteren Schrumpfungsprozess bescheren. Jetzt
kommt es für die Chinesen an, sich in viel kleinere Projekt einzubringen. Da
ist die Autoindustrie. Chinesische Wagen erobern nach und nach den hiesigen
Markt. Die ersten werden hier zusammengebaut. Im Straßen - und Brückenbau, in
der Neuerrichtung der Infrastruktur besonders der Küste nach dem Erdbeben im
April 2016, in Wasserleitungssystemen werden die Chinesen präsent sein. Und
auch im Einzelhandel machen sich die Asiaten breit, nicht immer zur Freude der
hiesigen Händler. Aber auch für Ecuador bieten sich neue Möglichkeiten, das
Ungleichgewicht im Handel von 1 : 4,5 zu begegnet. Unsere landwirtschaftlichen
Produkte sind dort mehr und mehr gefragt wie Bananen, Mangos, Krabben und
Fischereiprodukte, aber zunehmend auch Blumen. Man spricht von 20 - 30%
Steigerungsraten im Export. Das spornt an.
So ist der Besuch des ersten Staatschefs China
in Ecuador ein doppeltes Zeichen. China möchte auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten präsent bleiben und denkt an seine Zukunft. Aber auch für Ecuador
gibt es eine Zukunft. Der Blick weg von Nordamerika und Europa hin nach Asien
scheint sich auszuzahlen.